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Matrix Reloaded

  
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22.05.2003:
Jonathan Dilas

***** ***** *****
***** **** **
***** ***** 95%
  
Meinung:

"Neo im SFX-Spektakel de Luxe mit latent-esoterischer Erkenntnis auf zweiter Ebene" - Während unglaublich gut gelungenes SFX-Spektakel immer mehr in den Vordergrund rückt, gar monumentale Züge gewinnt und man sich krampfhaft an der Sitzlehne festhält, in der Angst, Reloaded entpuppt sich nun auch noch zu einem gewöhnlichen Science-Fiction und die Story arg in den Hintergrund drängt, erkennt Neo im ständigen Kampf gegen die Agenten und den autonom gewordenen Smith seine eigenen Kräfte und Möglichkeiten. A la "13th Floor" oder "Avalon" gelangt er in Hintertüren, die sich ein Programmierer in jedem seiner geschriebenen Programme offenhält und trifft dort auf den vermuteten Architekten des Matrixprogramms, der, ganz Castaneda-like, auf auf eine bestimmte Kombination und Anzahl von Menschen hinweist, damit er die ganze Matrix verlassen kann, aber dafür Trinity zu opfern hätte, und Neo somit vor eine schwere Wahl stellt. 

Die schleichende Erkenntnis Neos, dass Morpheus sich geirrt hatte, als er zu seiner Begrüßung meinte, in der Realität der Wächter und Zions, dass er ihn in der wahren Realität willkommen hieße, entpuppt sich nun als zweite Ebene eines unglaublich komplexen Matrixclusters mit vielseitig-geschichteten Ebenen, aus denen es vermutlich immer wieder zu erwachen gilt, bis man den wahren Programmierer entdeckt, nagt doch an ihm und stürzt Morpheus langsam in Depressionen. 

All dies läuft wahrscheinlich auf die gruselige Erkenntnis hinaus: so lange man eine Entscheidung zu treffen hat, ist man noch in einer Matrix gefangen. Auf jeden Fall ist die Fortsetzung von Matrix I eine anfangs befremdliche, aber dennoch gelungene und würdige Fortsetzung mit viel Verstand, Esprit und Kreativität. Assoziationen zu Jesus sind rein zufällig? ;-) (J. Dilas, www.jonathan-dilas.de)

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nung
Action Musik Erotik
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spruch
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samt

22.05.2003:
Jörg A.

*** ** **
**** **** ***
** * 62%
  
Meinung:

Ich habe den Film gestern gesehen und muss sagen, dass es sich bei diesem Film wohl um eine der schlechtesten Fortsetzungen handelt, die ich kenne. Ich habe keine Ahnung, wieso auf dieser Seite der erste Teil so schlecht bewertet wurde, der Zweite (meiner Meinung nach viel
schlechtere Teil) eine Traumwertung bekommt. "Reloaded" hat nichts mehr vom Charme des ersten Teils, die Darsteller/Dialoge wirken hölzern, die erste halbe Stunde erinnert mehr an "Star Wars", als an "The Matrix". Der erste Teil war wohl einfach zu erfolgreich: Die Wachowski Brüder brachten im ersten Teil der Trilogie eine super Story, gepaart mit absolut bahnbrechenden Effekten - Wenn man überhaupt von einer Trilogie sprechen darf, der zweite und wahrscheinlich auch der dritte Teil haben NICHTS mehr mit dem ersten Teil gemeinsam, es sind ganz andere Filme - Was mich am ersten teil so faszinierte war die Tatsache, dass Neo lernte, wie er die "Realität" in der Matrix "verbiegen" konnte, im zweiten Teil verbiegt er die Realität natürlich auch, aber absolut übertrieben. So fliegt er beispielsweise im zweiten Teil herum wie Superman, was ich eigentlich einfach nur lächerlich finde.

Anstatt auf Story zu setzen wurden die visuellen Effekte, die den ersten Teil wohl so berühmt machen nicht dezent und passend eingesetzt, sondern permanent, wenn sich die Darsteller in der Matrix befinden. Ein absoluter visueller Overkill, der meine Sinne eher stresst, als sie zu verwöhnen, wie es in "The Matrix" der Fall war. Es wurden neue bahnbrechende Tricks für "Reloaded" angekündigt. Ich frage mich nur: Wo zur Hölle sind sie? Ich kann sie beim besten Willen nicht entdecken. Man sollte ja denken, dass sich die Tricks innerhalb von vier Jahren hätten weiterentwickeln sollen - haben sie aber nicht. Geradezu dilettantisch wirkt die Szene, in der Neo es im Innenhof mit den Replika von Agent Smith aufnimmt, daran sieht wirklich nichts mehr echt und realistisch aus. Allerdings haben mir auch Tricks gefallen: Der Zusammenstoß der zwei Trucks, die von Agnenten gesteuert werden, um Morpheus und den Schlüsselmacher zu töten ist mit Abstand das Bombastischte, was ich jemals auf einer Leinwand gesehen habe. Schade nur, dass die meisten anderen tricks im Film nicht ganz so wegweisend wirken - ganz im Gegenteil. Zur Story muss man nicht viel sagen, sie ist äußerst belanglos und eher verwirrend. Man sollte "The Matrix" als eigenständigen Teil betrachten, wie bereits erwähnt ist "Reloaded" nicht mehr wegweisend und intelligent, es ist nur noch pures Popcornkino: Die Maschinen versuchen zur Stadt Zion durchzubrechen um die letzten Menschen auszulöschen, Neo & Morpheus haben 36 Stunden Zeit diese aufzuhalten. Um die "Spannung" nicht vorwegzunehmen sei nur soviel gesagt: Die Story schlägt wirklich Haken und hat unerwartete Wendepunkte, die mir persönlich gar nicht zusagen. Alles in allem ist "Reloaded" ein bildgewaltiges Leinwandabenteuer, welches total kommerzialisiert wurde und nur noch auf Action anstatt auf Story setzt. Vielen mag dies vielleicht mehr zusagen, mir aber nicht. Da freue ich mich, dass ich Matrix jederzeit wieder ansehen kann, in guten alten Zeiten schwelgen, als die Welt der Matrix noch in Ordnung war und noch nicht verhunzt wurde. Bleibt zu hoffen, dass "Revolutions" noch einmal die Kurve kriegt, was ich allerdings stark bezweifle. Alles in allem sicherlich kein Leckerbissen für echte Matrix-Fans; eher für Freunde der seichten Unterhaltung des hollywood-typischen Popcornkinos.

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