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Länge | Unterhaltung | Spannung | Action | Musik | Erotik | Anspruch | Eindruck | Gesamt |
**** | *** | **** | **** | ** | ** | **** | **** | 79% |
Kritik:
Filme über Krieg gibt es viele. Dieser allerdings hebt sich auf surreale Weise von den meisten anderen ab. Durch das vom Krieg gezeichnete Land wandelt ein verwirrter junger Mann (Filip Nola). Er hat kein Gedächtnis mehr, weiß nicht wo er herkommt oder hin wollte. Durch einen Zufall bekommt er einen Namen: Jakov Riba. Obwohl er gut daran täte, sich nicht vom militärischen Lager zu entfernen, geht er geradewegs durch ein Minenfeld. Er bleibt auf wundersame Weise unverletzt.
Der kroatische Regisseur Lukas Nola verarbeitet in "Himmelskörper" viele autobiographische Elemente, die ihm während des Krieges in den 90ern widerfahren sind. Durch meist wackelige Handkamerabilder sowie Schüsse und Explosionen im Hintergrund entwirft er ein für den Zuschauer äußerst realistisches und nachvollziehbares Bild des Krieges. Viele Menschen, die noch nie selbst Krieg erlebt haben, reagieren ebenso verwirrt, wie der Protagonist selbst die ganze Zeit ist.
"Himmelskörper" hebt sich bewußt von anderen Kriegsfilmen ab. Er kreiert keine Helden und glorifiziert die Soldaten nicht. Im Gegenteil zeigt er, wie vielleicht jeder Zivilist handeln würde: helfen, aber keine Waffe anrühren. Bis zuletzt bleibt unklar, ob Jakov ein Soldat oder Zivilist war, bevor er sein Gedächtnis verloren hat. Wenn eine Waffe auf einen gerichtet ist, tut man im Zweifelsfall, was einem gesagt wird. Der Film, der beim Filmfestival Mannheim-Heidelberg 2001 den Spezialpreis der Jury bekam, soll unsere Sicht auf den Krieg verändern und das kann er zutiefst.
Hintergrund:
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