Mittwoch, September 10, 2008 WWE Films auf dem Vormarsch Cineclubs Conway über's Wrestling im Bereich Kino WWE / WWE Films
Kein Zweifel, das Thema Wrestling spaltet die Sportbegeisterten. Während manche es als stupiden Fake betrachten, in dem muskelbepackte Dummköpfe sich gegenseitig die Birne einhauen, ohne dabei wirklich in Berührung zu kommen, sehen andere darin eine Mischung aus Kampfshow und sportlicher Unterhaltung auf Höchstmaß. Ich bezeichne Wrestling als eine Art Stuntshow mit ausgeklügelter sportlicher Choreographie, die durchaus als moderner, gut inszinierter Gladiatorenkampf bezeichnet werden kann. Die Akteure im Ring verdienen aufgrund ihrer körperlichen Leistung, welche sie mindestens einmal die Woche, 365 Tage im Jahr, abrufen müssen, außerdem absoluten Respekt. Und zur Info: Die Muskeln dienen hierbei nicht nur zum Abrufen der jeweiligen Moves, sondern auch zum sicheren Abfedern auf dem Boden oder ähnlichen Gegenständen - also zum Schutz der Knochen und Innereien...
Da dieser Sport von seinen Akteuren seit Anfang der 90er Jahre auch die nötige schauspielerische Leistung abverlangt, war es nur eine Frage der Zeit, bis Wrestler auch in den einen oder anderen Filmen zu sehen sein werden. Allen voran natürlich die Wrestlingikone schlechthin: Hulk Hogan.
Dieser war nicht nur inRocky 3 - Das Auge des Tigers und anderen Filmen zu bestaunen, sondern hatte sogar eine eigene TV-Serie (Thunder in Paradise), die in Amerika ein großer Erfolg war. Auch Mr. T aus der 80er-Kultserie A-Team war einmal ein aktiver Wrestler. Ein Beispiel aus der aktuellen Zeit ist Wrestlingstar Triple H, der zuletzt in Blade Trinity den fiesen Vampirkoloss mit den metallenen Eckzähnen mimte. Auch in der Comicverfilmung The Punisher sah man einen Wrestler (Kevin Nash) als Killer auftreten. 2006 dann stand Nash erneut vor der Kamera. Diesmal für die Videogame-Verfilmung Dead Or Alive. World Wrestling Entertainment (WWE), die größte Wrestlingliga der Welt, hat die Zeichen der Zeit schnell erkannt und ist inzwischen selbst ins Filmgeschäft eingetreten. Nach Walking Tall, wo Ex-Wrestlingstar Dwayne "The Rock" Johnson nach seinem Erfolg als Scorpion King einen Soldaten mimt, der in seine Heimatstadt zurückkehrt und dort mal so richtig aufräumt, lief 2006 der Horrorstreifen See no Evil in den US-Kinos an, in dem der aktive Wrestler Glen Jacobs aka Kane einen Serienkiller darstellt, der es auf eine Gruppe von acht Teenagern abgesehen hat. Der Film hat damals Rekorde gebrochen und somit war es nur eine Frage der Zeit, bis der Film dann in Deutschland auf DVD erschien.
Doch die WWE gönnte dem gefügigen Cineasten keine Pause: Mit The Marine standen dann bereits der nächsten Streifen in den Startlöchern, in dem der aktuelle WWE-Superstar John Cena einen Ex-Marine-Offizier spielt, dessen Frau entführt wird und der somit einen wahren Krieg in den Straßen auslöst, um seine Geliebte zu befreien. Bald darauf kam mit Die Todeskandidaten - The Condemned ein weiterer Actionstreifen auf der DVD-Liste besagter Fans. Dort spielte Stone Cold Steve Austin als Häftling mit anderen Artgenossen einem Spiel gegenüber, das für seine dortigen Rolle die Freiheit bedeuten sollte.
In diesem Jahr fiel einmal mehr Dwayne Johnson auf, der in Get Smart einen Superagenten mimt. Da Johnson aber, bis auf sein Auftreten bei der diesjährigen WWE Hall Of Fame, wo er seinen Vater und Großvater einführte, nicht mehr viel mit dem Wrestlingbuiseness zu tun hat, ist eine Erwähnung seiner Filme im Zusammenhang mit Sportsentertainment nicht mehr zeitgemäß.
Von aktuellem Belang ist lediglich, dass WWE Films weitere eigenproduzierte Streifen plant, allen voran "Jornada del muerto", der 2009 in den Kinos anlaufen soll. Mit dabei ist wieder Wrestlingstar Triple H (Paul Michael Levesque), der sich selbst spielen soll. Aktuell stehen vier Filme im nächsten Jahr an, die von WWE Films herrausgebracht werden. U. a. "12 Rounds" mit MarineJohn Cena, der diesmal einen New Yorker Cop verkörpert. , "Behind Enemy Lines: Colombia" mit Ken Kennedy (vielen Fans bekannt als Mr. Kennedy...Keenneeeedyyy) und "A Chance for Both Barrels" sprechen für actionreiche Filme aus dem Hause WWE. Das Wrestling bleibt also weiter auf dem Vormarsch in Sachen Kino und verspricht eine Menge Action in den sonst so effektlastigen Hollywoodproduktionen. (Conway)
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