Geigenvirtuose, Maler, Schriftsteller, Regisseur, Schauspieler. Armin Mueller-Stahl hatte viele Möglichkeiten, berühmt zu werden, doch vor allem sein Können als Schauspieler verhalf ihm zu Ruhm und Anerkennung auf der ganzen Welt. In weit über hundert Filmen hat Armin Mueller-Stahl gespielt, zunächst in der DDR, dann ab Anfang der 80er Jahre in der Bundesrepublik und schließlich abwechselnd hier in Deutschland und drüben in Hollywood. Am 4. Mai diesen Jahres bekam der Ausnahmedarsteller den Ehrenpreis der Deutschen Filmakademie verliehen.
In seinen frühen Jahren war er einer der Stars des DDR-Films, vielfach ausgezeichnet und allein fünfmal nacheinander zum beliebtesten Schauspieler des Landes gekürt. Der Bruch kam mit der Ausbürgerung Biermanns. Mueller-Stahl hatte 1976 die berühmte Protestnote mit unterzeichnet und damit seine Ausgrenzung besiegelt. Erst 1980 gestattete man ihm die Ausreise, und es begann eine neue, steile Karriere in der Bundesrepublik. Schließlich wagte er den Schritt hinüber in die USA, wo ihm erneut außerordentliche darstellerische Leistungen gelangen, gekrönt mit einer Oscar-Nominierung für die australische Produktion "Shine" (1986).
Armin Mueller-Stahl hat mit einigen der bedeutendsten Regisseure seiner Zeit gearbeitet, unter anderem mit Egon Günther, Frank Beyer, Rainer Werner Fassbinder, Volker Schlöndorff, Jerzy Kawalcrowicz, Andrzej Wajda, Patrice Chereau, Constantin Costa-Gavras, Jim Jarmusch, Heinrich Breloer. Zu den weiteren zahlreichen Auszeichnungen, mit denen der Weltstar aus Tilsit schon geehrt wurde, zählen u.a. die Berlinale Kamera für sein Lebenswerk (1997), das Bundesverdienstkreuz (2002), das Filmband in Gold für „Lola“ (1982) sowie der Adolf-Grimme Preis für „Die Manns“ (2003). Im vergangenen Jahr hat Armin Mueller-Stahl beschlossen, nur noch einige wenige Filme zu drehen und sich danach ganz seiner Leidenschaft, der Malerei, zu widmen. Mueller-Stahls Bild von John Lennon
Der „Ehrenpreis“ ist die einzige Kategorie beim Deutschen Filmpreis, für den nicht alle Mitglieder der Deutschen Filmakademie in geheimer Wahl abstimmen. Die Wahl des Ehrenpreises erfolgt durch eine zehnköpfige Auswahlkommission, die der Vorstand aus den Mitgliedern, den Fördermitgliedern und dem Freundeskreis der Deutschen Filmakademie bestimmt.
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