Samstag, Mai 03, 2008 Ein Film über Verführer und Gerechte, über neue Lehrmethoden und den Deutschen Wald am Rande der Kleinstadt. - ab 08. Mai im Kino - Website
Rico Bartsch (Frederick Lau, bekannt aus "Die Welle") ist ein Einzelgänger. Er hat weder Erfolg bei den Mädchen, noch im Sport. Sein eingeschränktes Hörvermögen lässt ihn in einer eigenen Welt leben. Wenn ihm die Umwelt auf die Nerven geht, schaltet er sein Hörgerät einfach aus. Eines Tages stirbt sein Mitschüler Robert Greiner an einem vergifteten Gebäck. Rico ist das egal, denn er hat Robert Greiner, der ihn und die Lehrer tyrannisierte, regelrecht gehasst. Doch als sich herausstellt, dass der Anschlag gar nicht dem Opfer, sondern Rico selbst galt, steht er plötzlich im Mittelpunkt. Wer hatte ein Motiv, Rico umzubringen? Trotz zahlreicher Befragungen der Mitschüler, gibt es keine Spur.
Nach dem Tod von Robert Greiner sucht Rico immer mehr Halt bei seinem Deutschlehrer Martin Wegner (August Diehl). Seine Mutter (Dagmar Manzel) ist mit dieser Situation überfordert und mit ihrem neuen Freund, dem Sportlehrer Richard Sammer (Devid Striesow), kommt Rico nicht zurecht. Zu sehr hängt er an seinem leiblichen Vater, der vor 10 Jahren unter mysteriösen Umständen ertrunken ist. Sein Deutschlehrer Martin Wegner wird in dieser Situation zum Vaterersatz. Und noch mehr: beide verbindet eine Art Seelenverwandtschaft. Wegner fühlt sich wie Rico von den Mitschülern und Lehrerkollegen tyrannisiert. Zwei Außenseiter, die sich gesucht und gefunden haben. Und sie haben noch eine Gemeinsamkeit: die Liebe zum Modellbau. Rico flüchtet vor der Realität, wenn er in seinem Zimmer die Eisenbahn durch den originalgetreuen Nachbau seiner Heimatstadt fahren lässt. Gute Modelle sind beinah wie das Leben, und eine gute Modellpuppe ist immer noch besser als ein schlechter Mensch, denkt Rico. Und er ist begeistert, als Martin Wegner vorschlägt, ein Mädchen aus seiner Klasse als lebensgroße Puppe nachzubauen...
Mysteriöse Dinge spitzen sich zu einer aberwitzigen Handlungsspirale, die jenseits aller filmischen Genres, den sauberen Teppich einer missgünstigen, morbiden, ja perversen Gesellschaft lüftet. Ein böses deutsches Märchen! "Die Filme, die man aus dem Herzen dreht, reagieren auf eine sich verändernde Welt und auf die eigene biographische Lage. Meine Kinofilme in den neunziger Jahren waren düster und humorarm und hatten eine kleine Hoffnungstür aus dem Chaos der Seelen. So ist meine typische filmische Melancholie in „Freischwimmer“ geblieben, aber die Sehnsucht nach dem Lachen im Chaos ist groß geworden, der Humor hat Einzug gehalten." sagt Regisseur Andreas Kleinert. Am 08. Mai startet "Freischwimmer" im Verleih Novapool Pictures. Die Website zum Film findet ihr hier. (Zoom Medienfabrik/Novapool Pictures/RS)
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