Am 31. Juli ist es soweit und die zweite Verfilmung der Chroniken von Narniastartet in den deutschen Kinos. Passend zum Fantasyabenteuer präsentieren wir euch das Interview mit Ben Barnes, der Prinz Kaspian verkörpert. Regisseur Andrew Adamson suchte ein Jahr lang nach der richtigen Besetzung für die Hauptrolle des Films und traf hierfür Kandidaten aus Europa, Australien und Nord- und Südamerika, bevor er letztendlich seinen Prinzen im 26-jährigen britischen Schauspieler Ben Barnes fand, der bis dahin hauptsächlich für seine Bühnenarbeit und für eine kleine Rolle im Fantasy-Film Der Sternwanderer bekannt gewesen war:
Sie sind viel älter als der Prinz Kaspian, der im Buch beschrieben wird. Hat das einen besonderen Grund? "Wer die Büchr kennt, stellt sich Prinz Kaspian als einen Jungen vor, aber für den Film war es besser, ihn ein bisschen älter zu machen. Das lag zum Teil daran, dass die Schauspieler, die die Pevensie-Geschwister spielen, jetzt so erwachsen aussehen. Die einzige Information, die Andrew Adamson und ich in dem Buch finden konnten, war, wenn Peter Kaspian zum ersten Mal sieht und Kaspian als "in etwa demselben Alter" beschrieben wird. Ganz am Anfang des Buches hat Kaspian ein Kindermädchen und scheint sehr jung zu sein, aber im nächsten Kapitel ist er mit seinem Lehrer und Mentor Dr. Cornelius zusammen. Er scheint plötzlich viel reifer zu sein und stellt Fragen, die für einen 13-Jährigen nicht typisch zu sein scheinen. Wie dem auch sei, für den Film wurde entschieden, dass er etwa 17 Jahre alt ist. Ich bin eine ganze Ecke älter, mein Trick, um jünger auszusehen, war, mich zwei Mal pro Tag zu rasieren."
Kannten Sie die Narnia-Bücher, bevor Sie diese Rolle bekamen? "Ich kannte die ersten drei Bände: "Der König von Narnia", "Prinz Kaspian" und "Die Reise auf der Morgenröte". Ich kann mich auch daran erinnern, eine BBC-Serie von "Die Reise auf der Morgenröte" gesehen zu haben. Ich war zu der Zeit genau im richtigen Alter, und die Geschichte fesselte mich. Als ich die Einladung für die Audition zu diesem Film erhielt, habe ich mal in meinem Bücherregal geschaut und da den Prinz Kaspian-Band gefunden. Das Copyright-Datum in meinem Buch ist 1989, also war ich damals acht Jahre alt. Auf dem Buch war sogar ein kleiner Aufkleber, auf dem 'I can't bear to be without my books' (Ich kann nicht ohne meine Bücher sein) stand, darunter war ein Bild von einem Bären und darunter stand 'Benjamin Barnes' in meiner achtjährigen Handschrift."
Mussten Sie sich in besonderer Weise auf die Rolle vorbereiten? "Ich hatte nicht sehr viel Zeit zur Vorbereitung, weil ich die Rolle so kurz vor Beginn der Dreharbeiten bekommen habe. Ich bin also in Neuseeland aus dem Flugzeug ausgestiegen, und innerhalb von 20 Minuten saß ich auf einem Pferd und habe für Stunts trainiert. Das habe ich acht Wochen lang gemacht, und das war manchmal ganz schön hart."
Wie würden Sie Prinz Kaspian für alle die, die das Buch nicht gelesen haben, beschreiben? "Nun ja, der Grund, warum ich den Charakter mag, ist, dass er ein ganz normaler Mensch ist, und dass jeder ihn auf seiner Reise begleiten kann. Sie können mit ihm mitfühlen: wenn er sich verletzbar fühlt, fühlen Sie sich verletzbar, und wenn er sich stark fühlt, fühlen Sie sich ebenfalls gut. Er ist außerdem sehr ehrenhaft, das mag ich."
In Prinz Kaspian gibt es mehrere (computeranimierte) CGI-Charaktere. Wie war es, mit Charakteren zu arbeiten, die in Wirklichkeit nicht da waren? "Ich hatte so etwas noch nie vorher gemacht. Die erste Szene, die ich mit einem CGI-Charakter gedreht habe, war mit dem Dachs Trüffeljäger. Um das Spielen leichter zu machen, hat eine von Andrew Adamsons Assistentinnen diesen limonengrünen Anzug angezogen, eine Kappe aufgesetzt, Handschuhe angezogen usw. und ist auf ihren Knien wie ein Dachs herumgehoppelt."
Was war für Sie insgesamt gesehen der schwierigste Teil, als Sie Prinz Kaspian gedreht haben? "Vieles war für mich schwierig, vom Reiten bis dahin, meinen ersten wirklich großen Film zu machen, aber alle haben mir sehr geholfen. Insbesondere würde ich sagen, dass ich mich glücklich geschätzt habe, mit Andrew Adamson zusammenarbeiten zu dürfen. Er war so positiv, hat uns immer aufgemuntert und war freundlich, und er hat eine Vision, die jenseits dessen ist, was wir anderen Sterblichen uns auch nur vorstellen könnten. Er hat mich immer wieder zum Staunen gebracht. An einem Tag auf dem Set haben wir mit hundert Statisten eine Kampfszene in einem Hof gedreht und er kam zu mir und sagte: "War dein Gürtel beim letzten Take nicht im vierten Loch statt im dritten?". Und du fragst dich, wie kann einer so was sehen? Auf dem Set sind Hunderte von Statisten, alle diese Kameras und die Special Effects-Crew usw., er sorgt sich darum, dass die Geschichte richtig rüberkommt und bemerkt trotzdem das kleinste Detail. Er ist wirklich der perfekte Regisseur für einen Film wie diesen hier."
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