Berlinale-Pressekonferenz zu True Grit
Um 14:45 gaben die Autoren und Regisseure Ethan und Joel Coen mit ihren Hauptdarstellern Jeff Bridges und Josh Brolin sowie der Jungdarstellerin Hailee Steinfeld eine Pressekonferenz zu ihrem neuen Film True Grit. Der 10-fach Oscar-nominierte Western läuft außer Konkurrent auf der Berlinale und basiert auf Charles Portis' gleichnamigen Roman, welcher bereits 1978 mit US-Western-Ikone John Wayne in der Hauptrolle verfilmt wurde.
Die Filmemacher betonten, dass sie ihren Film als Neuverfilmung des Romans, aber nicht als Remake des Wayne-Films verstehen, welchen sie zwar in ihrer Jugend einmal gesehen haben, aber seitdem nicht wieder. Joel beschrieb dies als "blinde Missachtung" der vorherigen Verfilmung. Ihr Drehbuch geht zurück auf den Roman, weil sie darin eine "fesselnde Geschichte" sehen. In der Gewalt darin sieht Ethan erzählerischen Wert. Immer wieder betonte er, in eher humorvollem Ton, dass der Film nicht temporär, kein Kommentar zur Wirtschaftskrise und auch nicht autobiographisch ist.
Auch Josh Brolin lockerte mit seinen unernsten Kommentaren die Stimmung auf. Bei der Frage, welchen Zugang europäische Zuschauer zu True Grit haben werden, antwortet Brolin hingegen ernsthaft und erklärte, dass Amerikaner fasziniert von der "Einfachheit der Gemeinschaft" sind, die in Western dargestellt wird. Diese Einfachheit herrsche aber mehr in Europa als Amerika vor, weswegen eine Identifikation mit der Geschichte leichter falle.
Haillee Steinfield, die Entdeckung des Filmes, war 13 Jahre alt, als der Film gedreht wurde und ihr die älteren Darsteller zu Vaterfiguren wurden. Sie wiederum sorgte für Ordnung auf dem Set, indem sie eine Fluchtasse ("Cursing Cup") einführte, in die das Filmteam für jeden Fluch Geld zahlen musste. Sie gestand, dass sie John Wayne vor ihrer Rolle nicht kannte und sich auch erst seitdem mit dem Genre des Western befasst hat.
Die Coen-Brüder waren zuletzt 1998 auf der Berlinale, damals mit ihrem Film The Big Lebowski, der laut Joel Coen im amerikanischen Kino recht schwach lief, sich aber später auf DVD zu einem "lächerlichen Kultfilm" entwickelte. (Martin)
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