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Die 100 – Dystopische Trivialliteratur als Vorlage für die TV-Serie
Die Szenerie, bei der Menschen seit drei Jahrhunderten auf einem Raumschiff leben und nun erstmals wieder einen Fuß auf die Erde setzen, erschien mir faszinierend. Also habe ich „Die 100“ gelesen - wohlgemerkt noch bevor die gleichnamige Serie startete. Doch das Buch von Kass Morgan war dann eine so große Enttäuschung, dass ich mich bislang nicht dazu durchringen konnte, tatsächlich etwas darüber zu schreiben. Da sich die Serie nun aber mittlerweile einer gewissen Fangemeinde erfreut und manch einer auf die Idee kommen könnte, zur Buchvorlage zu greifen, hier nun doch noch kurz zusammengefasst mein Fazit des ersten Bandes der Serie.
Bei „Die 100“ handelt es sich um eine unkonzentriert niedergeschriebene und schnell übersetzte, in verschiedenen Zeitebenen verschachtelte Geschichte, die gewisse gleichförmige Spannungsbögen aufweist, ohne je richtig zu fesseln oder die ethischen Konflikte des Themas auf den Punkt zu bringen. Stattdessen wird genüsslich im Stil episodenhaft erzählter Endlosgeschichten Scheibchen für Scheibchen hinzugefügt. So eine Vorgehensweise kennt der Science-Fiction-Fan in Deutschland in erster Linie von Perry Rhodan, nur dass bei „Die 100“ das sprachliche Niveau deutlich niedriger ausfällt. Wenn dann mitten auf der Seite die Autorin (oder der Übersetzer) Namen der handelnden Personen verwechselt, dann lässt das auf einige Unkonzentriertheit (oder einen Aussetzer des Lektors) schließen. Da die Charaktere darüber hinaus auch oft nur oberflächig-klischeehaft gezeichnet werden, hält sich auch in dieser Hinsicht der Mehrwert gegenüber der TV-Serie in Grenzen. Gleiches gilt für die Schilderungen technischer Details. Wer leichte Urlaubslektüre sucht und die Serie kennt, sollte wenn überhaupt eher zum englischen Originaltext greifen. (RS)
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