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Cineclub News

Donnerstag, den 08.02.2018

VIDEO ON DEMAND
Eine Kolumne von R. Hauer (Conway)

Seit im letzten Jahr die Möglichkeit abgeschafft wurde, das klassische Fernsehprogramm über Zimmerantenne zu bekommen, schaue ich kein TV mehr. Ist aber halb so wild, denn in den klassischen deutschen Programmen läuft ohnehin schon viel zu lange zu viel Müll. Sicher, neben manchen sportlichen Events (die viele deutsche Zuschauer ja immer noch fleißig schauen) gibt es auch einige brauchbare Filme, doch diese werden zumeist von häufigen Werbeunterbrechungen torpediert, zumindest im Privatfernsehen. Ich vermisse die deutsche Fernsehlandschaft jedoch nicht, denn abgesehen davon, dass man manche Sendungen später auch in der entsprechenden Mediathek eines fast jeden Senders online schauen kann, haben mich die Video-on-Demand-Dienste inzwischen auch längst als Kunden gewonnen.

Im Mainstream bisher eher selten genutzte Anbieter wie Rakuten TV, Videobuster, realeyz oder Videoload bieten zumeist Filme (teils Blockbuster, aber auch Indie und Arthouse sowie manche Streifen in 3D) und verlangen dafür kein Abo, sondern im Schnitt 1 EUR pro Film. Die moderne Videothekenvariante also, die mehr Vorteile bietet als die klassischen Verleiher, zu denen man einst noch zu Fuß hin und zurückging und wenn man zu spät war, zahlte man gleich für den Folgetag mit. Das waren noch Zeiten… Diese neigen sich aber mehr und mehr dem Ende zu und das liegt nicht nur an den bereits genannten Anbietern. Auch populärere Anbieter wie Apple iTunes Video, Google Play Video und Amazon Prime bieten die Möglichkeit, Filme einzeln zu bestellen – letzterer leider auch innerhalb des bereits abgeschlossenen Premium-Abos. Trotz Abo müssen manche Filme (oft aktuelle) bei Amazon Prime noch separat bezahlt werden, aber es gibt Schlimmeres, immerhin hat dieser Anbieter die größte Film- und Serienauswahl aller hier genannter.

Rakuten TV - Videobuster - Realeyz

Denn natürlich sind wir noch nicht fertig. Neben Amazon Prime Video gehören vor allem Maxdome, Sky Ticket und natürlich der US-Riese Netflix zu den aktuell bekanntesten Video-on-Demand-Anbietern. Am häufigsten genutzt werden derzeit Amazon Prime und Netflix und ich war bei beiden Anbietern bereits Abonnent. Geblieben bin ich letztendlich aber nur noch bei Amazon Prime eben, weil dort die Auswahl am größten ist und der Preis am günstigsten. Ich habe direkt ein Jahresabo (69 EUR) abgeschlossen, was unter 5,80 EUR im Monat bedeutet und neben den Streaming-Angeboten noch der Versand von möglichen Einkäufen nicht nur kostenlos ist (sofern der Artikel unter Amazon Prime fällt), sondern auch weil besagter Versand weniger als 24 Stunden dauert. Was will ich mehr für unter 6 EUR alle vier Wochen?!

Videoload - Sky Ticket - Maxdome

Netflix habe ich mit der Zeit deshalb verlassen, weil ich irgendwann mit den dort angebotenen Filmen und Serien durch war – jedenfalls mit denen, die mich interessierten. Denn im Gegensatz zum Streaming-Angebot in den USA ist die Auswahl hier in Deutschland vergleichsweise klein gehalten. Sicher immer noch wesentlich größer als bei all den anderen genannten Diensten (außer Amazon Prime) entfallen hierzulande jedoch viele Serien und vor allem Filme, die man als US-Kunde problemlos erhält. Schade. Lobenswert ist jedoch die Menüführung bei Netflix und die Sprachauswahl. Während bei Amazon Prime zumeist nur zwischen deutsch und englisch (oft sogar nur deutsch) wählen kann, bietet Netflix im Schnitt 6 Sprachen pro Serie oder Film und zusätzlich die etwaigen Untertitel. Da kann man nicht meckern. Zudem kann man monatlich kündigen und man kann im Schnitt ein bis zwei Freunde mit Gästeaccounts versorgen, so dass diese kostenlos den kompletten Inhalt ebenfalls nutzen können. Für 7,99 EUR im Monat ist bei dem bald durchforsteten Angebot all das genannte Drumherum jedoch auch das Mindeste, finde ich. Die Vorteile von Amazon Prime habe ich ja bereits genannt, Nachteile sind mir bisher noch keine aufgefallen, allerdings finde ich die Menüführung zwar übersichtlich genug, aber bei weitem nicht so gut wie die von Netflix aber das ist bei dem Content und den sonstigen Extras, die man als Prime-Kunde hat, sicherlich Meckern auf hohem Niveau. Es sei auch noch erwähnt, dass Amazon Prime und Netflix manchmal ähnliches Content haben. So haben beide Anbieter z.B. meine Lieblings-Trickserie Family Guy im Angebot. Allerdings haben beide Anbieter nicht alle Staffeln und Prime hat sie auch nur auf Deutsch, wo ich diese Serie doch im Originalton bevorzuge, was Netflix eben wieder anbietet, dafür aber eben nur begrenzte Staffeln usw. Pro und Kontra vom Feinsten also, egal wo man nachschaut. Wichtig sei noch zu erwähnen, dass Amazon Prime viel Content von Disney hat – noch, denn Disney plant einen eigenen Streamingdienst und wenn sie tatsächlich auch noch 20th Century Fox schlucken sollten, dann gute Nacht…. Aber ok, das führt jetzt zu weit.

Netflix - Amazon Prime Video - WWE Network

Hauptgrund für diese Kolumne ist neben den einzelnen on-Demand-Anbietern noch die Frage nach dem Browser, der am sinnvollsten für die Nutzung all dieser Anbieter ist. Nun, da ist die Auswahl nicht wirklich schwer, denn im Grunde bieten alle Browser ein gutes Nutzererlebnis, was Streaming anbelangt. Letztendlich ist auch eher die Software entscheidend und da fast jeder Nutzer Dinge wie Adobe Flash braucht und hat, stellt eigentlich kein Browser (und sei er auch noch so klein) ein Problem dar. Dennoch hat netzsieger.de mal einen interessanten Test durchgeführt, der auch mehr Infos aufzeigt, als nur bezüglich Streaming oder Video on Demand.

Die Entscheidung was Video-on-Demand-Nutzung betrifft, liegt also eher im Content und dem Preis-Leistungs-Verhältnis als bei den Browsern. Dennoch sei gesagt: Wer sich ganz allgemein über die heutigen Browser informieren möchte, ist mit obigem Link sicher gut beraten und auf dem aktuellsten Stand (Anfang 2018).

Die besten Browser im Vergleich (netzsieger.de)

PS: Noch ein kleiner Nachtrag zu den Streaming-Anbietern: Sky Go habe ich übrigens auch, nutze es aber nie. Es kam als Teil des Champions-League-Abos eines Familienmitglieds mit und es können bis zu 5 Familienmitglieder Sky Go nutzen, was durchaus respektabel ist. Dieser Streamingdienst bietet ähnliche Filme und Serien wie Sky Ticket, ist aber als Teil des Fussball-CL-Abos zu sehen und nicht (eben wie Sky Ticket) separat. Dafür kann man die Streams auf verschiedenen Geräten nutzen (PC, Smartphone, etca) und soweit ich mich erinnere, hat jeder Nutzer ein eigenes Konto. Das ist auch wichtig, denn so können sich besagte Nutzer von unterschiedlichen Geräten anmelden und das Content unabhängig von einander nutzen. Einen Hacken gibt es aber – die Nutzer können (soweit ich es mitbekommen habe) nicht zeitgleich zum Beispiel den selben Film schauen. Es ist halt nicht alles perfekt, aber dafür kostenlos (mal abgesehen von dem, was der Champions-League-Abonnent monatlich zahlt.

PPS: Ach und das Video-on-Demand-Angebot der großen Wrestling-Organisation WWE ist natürlich auch nicht ohne. Das WWE Network bietet für 10 Dollar (knapp 8 EUR) im Monat Unmengen an Wrestlingshows (TV, PPV uvm) und durch die damalige Übernahme der WCW und der ECW (Fans wissen, wovon ich rede) ist auch ausreichend Content von diesen einstigen Organisationen vorhanden. Als Wrestlingfan kann man da wirklich nicht meckern, zumal auch hier für eine übersichtliche Menüführung und unterschiedliche Sprachen (zumindest bei PPVs) gesorgt ist. Und Großveranstaltungen, die live in den USA stattfinden, können dann auch live und in Full-HD miterlebt werden… und natürlich nachträglich und dauerhaft abrufbar im Network und das alles ohne zusätzliche Kosten. Und die Kündigung ist jederzeit möglich, also alles ganz easy und durchaus empfehlenswert – eben auch für Nostalgiker, die mit dem aktuellen Booking (zurecht) nicht wirklich mehr etwas anfangen können…

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