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Vier Stipendien für innovative Filmprojekte auf dem Berlinale-Netzwerktreffen des Filmbüro NW verliehen
History of a Broken Embrace von Faris Alrjoob / SIGMA BOYS von Fabiana Fragale und Jens Mühlhoff / Small Acts of Revolutionary Intimacy von Danila Lipatov / WIR und die WÖLFE von Natalie Muntermann
Das Land Nordrhein-Westfalen hat auch in diesem Jahr vier künstlerische
Spiel- und Dokumentarfilmvorhaben im Planungsstadium prämiert. Dabei geht es vor allem um nachhaltige Projektförderung: Mit vier Stipendien zu je 9.900 Euro fördert das
Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen die
Entwicklung von innovativen Filmprojekten der freien Filmszene. Die Stipendien
wurden heute auf dem beliebten Berlinale-Netzwerktreffen des Filmbüro NW verliehen.
Mit ihren Projektideen haben sie sich aus insgesamt 160
eingereichten Beiträgen bei zwei Fachjurys durchgesetzt. Die Anzahl der Bewerbungen ist
ein neuer Rekord; das sehr hohe Niveau der Bewerbungsunterlagen unterstreicht zudem
die außerordentliche Bedeutung der Stipendien zur Unterstützung der freien Filmszene in
Nordrhein-Westfalen. Die Förderung soll in der Vorbereitungsphase neuer Projekte
kreative Freiräume schaffen. Die Stipendien-Bescheide überreichte heute
Staatssekretärin Gonca Türkeli-Dehnert in Berlin im Rahmen des traditionellen Berlinale
Netzwerktreffens des Filmbüro NW an die Künstlerinnen und Künstler.
„Die hohe Zahl der Bewerbungen und die herausragende Qualität der Projektskizzen
zeigen, auf welch hohem Niveau in Nordrhein-Westfalen Filme gemacht werden. Für die
professionelle freie Filmszene ist Nordrhein-Westfalen eine bedeutende Kreativschmiede.
Ich bin gespannt auf die Umsetzung der thematisch spannenden und vielfältigen
Projektideen.“
Die Stipendien für den künstlerischen Spiel- oder Dokumentarfilm erhalten:
Faris Alrjoob für „History of a Broken Embrace“.
Faris Alrjoob gelingt es in
seiner Projektidee für einen Urlaubs-Noir überzeugend, persönliche und
geopolitische Konflikte miteinander zu verschmelzen. Der Jury gefiel dabei vor
allem, dass Alrjoob über das Genre nicht nur Vergangenheit, Gegenwart und
Zukunft kreativ positioniert, sondern auch die wichtige Frage stellt, in welche
Richtung auf der Zeitachse wir uns orientieren sollten.
Fabiana Fragale und Jens Mühlhoff für „SIGMA BOYS“.
Das Phänomen
radikaler Männlichkeit zwischen verklärter Männlichkeitshegemonie und sozialer
Isolation mit ästhetisch-visuell inszenierten Tableaus zu hinterfragen, ist an sich
schon spannend. Doch über die geplante Zusammenarbeit mit jungen
Protagonisten, so die Jury, gelingt es dem Projekt noch einmal mehr, der
komplexen Thematik gerecht zu werden.
Danila Lipatov für „Small Acts of Revolutionary Intimacy“.
Das essayistische
Projekt, das sich auf die Suche nach queeren, künstlerischen
Selbstorganisationsformen in der späten DDR und der Sowjetunion begibt,
überzeugte die Jury vor allem durch seinen ungewöhnlichen Umgang mit Archiven
und der Konstruktion von Erinnerungen, über die das „Unsichtbare, Flüchtige,
Marginalisierte“ gesammelt und das utopische Potential von „Inseln des
Ungehorsams“ sichtbar gemacht werden soll.
Natalie Muntermann für das Projekt „WIR und die WÖLFE“.
(Stipendium im Bereich künstlerischer Dokumentarfilm für Kinder oder Jugendliche)
Das
Dokumentarfilm-Projekt beeindruckte die Jury durch seine unkonventionelle
Annäherung an ein gesellschaftlich vielfältig und kontrovers diskutiertes Thema, die
Rückkehr der Wölfe in unsere Wälder. Aus Kindersicht erzählt, schildert der Film
den Umgang mit dem "Fremden" in der Heimat und bezieht dabei mythologische
und märchenhafte Aspekte mit ein.
Die Jurys
Der Jury für die Stipendienvergabe für den künstlerischen Spiel- oder Dokumentarfilm
gehörten an: die Filmemacherin, Künstlerin und Gründungsmitglied der Plattform VETO
Film, Maya Connors; die Regisseurin, Drehbuchautorin und Gründungsmitglied des
Dokumentarfilm-Frauen-Netzwerks LaDOC, Carolin Schmitz; der Regisseur, Produzent
(Plotlessfilm) und Professor für Film, Tom Schreiber und Ruth Schiffer vom Ministerium für
Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen.
In der Jury für den künstlerischen Dokumentarfilm für Kinder oder Jugendliche tagten der
KHM-Professor Alejandro Bachmann, die Kulturmanagerin Vera Schöpfer und der
Filmkritiker und Publizist Rochus Wolff.
Die zwei Fachjurys haben die Projekte aus 160 Bewerbungen ausgewählt. Die Jurys
waren von der großen Themenvielfalt, Aktualität und dem insgesamt hohen Niveau der
Projektskizzen beeindruckt.
Organisiert wird die Vergabe der Förderungen vom Filmbüro NW in Kooperation mit DOXS
RUHR. Weitere Informationen zu dem seit 2018 bestehenden Stipendienprogramm findet
ihr unter: filmbuero-nw.de/stipendium.
(Quelle: Filmbüro NW e.V.)
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