Dienstag, Februar 17, 2009 59. Internationalen Filmfestspiele Berlin Berlinale 2009 (Wikipedia)
Wir schreiben das Jahr 2009 und wieder einmal ist es Veranstaler Dieter Kosslick gelungen, Hollywood in die Hauptstadt zu holen. Vom 5. bis 15. Februar besuchten 270.000 (zahlende) Zuschauer die verschiedensten Bühnen und Veranstaltungen, was einen neuen Publikumsrekord darstellt.
Auch konnte man mit der britischen Darstellerin Tilda Swinton (Constantine) als diesjährige Jurypräsidentin einen echten Star anwerben. Und während sich Celebrities wie Leonardo DiCaprio lieber auf Charity-Galas herumtrieben, schafften es Schauspielgrößen wie Kate Winslet, Michelle Pfeiffer und Demi Moore zum Festival.
Aller Schwierigkeiten zum Trotz, welche es dem Festivaldirektor Kosslick von Jahr zu Jahr schwerer machen, Stars auf seinen roten Teppich zu bekommen, hat der gebürtige Pforzheimer auch in diesem Jahr ein Ereignis für Berlin geschaffen, welches die Filmwelt kurz vor den Oscarverleihungen durchweg passend repräsentierte.
Gerade die bald anstehende, größte Verleihung der Filmindustrie machte den Planungen der diesjährigen Berliner Filmfestspiele oftmals einen Strich durch die Rechnung. Denn um im diesjährigen Oscar-Run nicht leer auszugehen, starteten Filme wie Der seltsame Fall des Benjamin Button bereits vor der Berlinale. Somit fielen Besuche von Stars wie Brad Pitt oder Meryl Streep (Glaubensfrage) diesmal flach.
Dennoch begann die Berlinale direkt mit einem Topfilm, der aktuell in den deutschen Kinos anläuft: The International. Der Thriller von Tom Tykwer lief zwar außer Konkurrenz, überzeugte jedoch auch die 20.000 geladenen Fachbesucher des Festivals. Ebenfalls lief "Der Vorleser" mit Kate Winslet, welche damit bereits den Golden Globe 2009 als beste Nebendarstellerin gewann, außer Konkurrenz.
Natürlich wurden auch wieder ordentlich Preise verliehen. Und wenn Hollywood diesmal eher mit Abwesenheit glänzt, obliegt es der Jury, die ausländische Konkurrenz endlich ein gebührend in den Mittelpunkt zu stellen. Hier also die Preisträger der Berlinale 2009:
Goldener Bär: "La teta asustada von Claudia Llosa" (Peru)
Silberner Bär, Großer Preis der Jury: "Gigante" (Uruguay) und "Alle Anderen" (Deutschland)
Silberner Bär für die beste Regie: Asghar Farhadi (Iran) für "Alles über Elly"
Silberner Bär für die beste Darstellerin: Birgit Minichmayr (Deutschland) in "Alle Anderen"
Silberner Bär für den besten Darsteller: Sotigui Kouyate (Mali) in "London River"
Silberner Bär für eine herausragende künstlerische Leistung: Gábor Erdélyi und Tamás Székely für Sounddesign in "Katalin Varga" (Großbritannien)
Silberner Bär für das beste Drehbuch: Oren Moverman und Alessandro Camon für "The Messenger" (USA)
Gläserner Bär Jugendfilmwettbewerb 14plus: "My Suicide" von David Lee Miller (USA)
Bester Erstlingsfilm: "Gigante" von Adrián Biniez (Uruguay)
Alfred-Bauer-Preis: "Gigante" (Uruguay) und "Tatarak/Der Kalmus" (Polen)
Der Kirchenpreis der ökumenischen Jury: "Lille Soldat/Kleiner Soldat" (Dänemark)
Gläserner Bär Jugendfilmwettbewerb 14plus: "My Suicide" von David Lee Miller (USA)
Friedensfilmpreis: "The Messenger" (USA)
Caligari-Preis des Bundesverbandes kommunale Filmarbeit für einen Forum-Film: "Love Exposure" (Japan)
Panorama-Publikumspreis: "The Yes Men Fix The World" (USA)
Besonders der Film "Sturm" von Hans-Christian Schmid (Deutschland) konnte gleich dreimal abräumen. Einmal gabs den Preis Gilde deutscher Filmkunsttheater, dann den Leserpreis der Berliner Morgenpost und zum Schluss noch den Amnesty International Filmpreis. (Conway)
