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leer Das Grauen auf Black Torment


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Mit „The Black Torment“ liefert uns Wicked Vision einen Klassiker des Gothic Horrors aus dem Hause Compton Films aus Zeiten, als die namenhaften Hammer- und Amicus-Studios noch das Genre dominierten.

Das Grauen auf Black Torment


Sir Richard Fordyke (John Turner) kehrt nach fünf Jahren der Abwesenheit mit seiner zweiten Ehefrau Lady Elizabeth (Heather Sears) auf das Familienanwesen zurück. Bei einem Zwischenstopp im naheliegenden Dorf wird Sir Richard mit seltsamen Vorwürfen konfrontiert: Angeblich soll er in den letzten Tagen eine Bewohnerin des Dorfes vergewaltigt und ermordet haben. Sir Richard erklärt mehrfach, dass dies unmöglich sei, da er gar nicht in der Nähe des Dorfes gewesen sei.

Endlich auf dem Schloss angekommen, lernt Elizabeth ihren Schwiegervater (Joseph Tomelty) kennen. Dieser sitzt seit einem Schlaganfall im Rollstuhl und ist stumm. Lediglich die Schwester der ersten Ehefrau von Sir Richard ist in der Lage, mittels Gebärdensprache mit dem Vater zu kommunizieren.

Das Grauen auf Black Torment

In der Nacht wird Sir Richard von einem klappernden Fensterladen geweckt. Als er versucht, diesen zu schließen, entdeckt er im Garten eine Frau, die wie seine erste Ehefrau Anne aussieht. Als er erneut hinschaut, ist die Frau verschwunden. Ein plötzlich auftauchender Diener erklärt, das Fenster verursache bereits seit seiner Abreise diesen Lärm. Sir Richard erteilt daher den Auftrag, selbiges sicher zu versiegeln.

Am nächsten Tag wollen Sir Richard und Elizabeth einen Austritt machen. Beim Schmied angekommen taucht plötzlich ein Gerber auf, der einen Damensattel bei sich hat und behauptet, Sir Richard habe ihn mit der Herstellung beauftragt. Sir Richard verneint. Nach Zureden seiner Frau entscheidet er sich aber dennoch, den Sattel zu nehmen. Als er diesen auf das Pferd von Elizabeth schnallen will, schlägt das Tier plötzlich voller Wut auf Sir Richard ein und reitet davon. Als Sir Richard sich den Sattel näher anschaut sieht er, dass der Name „Anne“ an der Seite eingraviert wurde.

Das Grauen auf Black Torment

Die Nacht darauf streiten sich Elizabeth und Sir Richard heftig über den Vorfall und er verlässt das gemeinsame Schlafzimmer. Plötzlich entdeckt er erneut Anne im Garten. Dieses Mal läuft er schnell hinaus und versucht, sie noch einzuholen. Er sieht sein Pferd Prinz im Garten stehen. Als er sich in den Sattel setzt, geht das Tier mit ihm durch. Im naheliegenden Wald erscheint die Gestalt, die er für Anne hält auf einem Pferd hinter ihm. Ständig „Mörder!“-rufend verfolgt sie nun Sir Richard, der schließlich in einem Lager seiner Soldaten, die das Pferd bändigen können, landet.

Langsam zweifelt Sir Richard an seinem Verstand und bekommt Angst, dass die Krankheit seines Großvaters, Schizophrenie, auch ihn befallen hat. Die Wahrheit jedoch sieht ganz anders aus...

Das Grauen auf Black Torment


Nachdem sich Compton Films im prüden London der 1960er Jahre einen Namen mit einem privaten Kino und der Ausstrahlung von Nudistenfilmen gemacht hatten, fanden sie, es sei an der Zeit, sich aus der Schmuddelecke hinaus Richtung Mainstream zu bewegen; mit dieser Produktion, die als direkte Konkurrenz zu den renommierten Hammer- und Acme Studios gedacht war.

Allerdings mit mäßigem Erfolg. Der Film floppte grandios, was dazu führte, dass er erst fünf Jahre später in die deutschen Kinos kam und dazu Comptons einziger Ausflug in den Gothic Horror blieb.

Das Grauen auf Black Torment

Dabei muss sich der Film nicht hinter seinen Vorbildern verstecken, zumal einige namenhafte Schauspieler*Innen der Konkurrenz abgeworben werden konnten. Wie für die Zeit und das Genre üblich, brilliert der Film vor allem durch eine pompöse Ausstattung mit Kostümen und entsprechenden Innenkulissen. Im gleichen Maße hapert es dann jedoch an den Außenkulissen, was zu verkraften ist, da der überwiegende Teil des Films im Schloss spielt.

Ebenfalls typisch ist das permanente Overacting der Darsteller: Viel zu ausladende Gesten – ständig schallt es „Gimme Drama Baby“ im Hinterkopf. "The Black Torment" (so der OT) wartet jedoch mit einem interessanten Twist auf, der sich von anderen Werken dieser Zeit abhebt.

Alles andere wirkt heutzutage natürlich überholt und kann wirklich niemanden mehr erschrecken, womit die FSK-16-Freigabe auch als übertrieben anzusehen sein dürfte, bedenkt man, dass z.B. "Tanz der Teufel" die gleiche Einstufung erhielt.

Das Grauen auf Black Torment

Für einen netten Gruselnachmittag bei Kaffee und Kuchen, wenn das Wetter mal wieder etwas schlechter ist, ist der Film auf jeden Fall eine Sichtung wert.

Grandios ist definitiv die Ausstattung der Limited Edition von Wicked Vision. Ein 24-seitiges Booklet (Englisch/Deutsch), umfangreiche Interviews und Kommentare sowie die obligatorischen Galerien und Trailer werden wahlweise auf DVD oder Blu-ray angeboten.

Das Grauen auf Black Torment

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Fakten
Originaltitel:
The Black Torment
 
deutscher Kinostart am:
31.10.1969
 
auf DVD/Blu-ray ab:
31.03.2020
 
Genre:
Horror / Mystery
 
Regie:
Robert Hartford-Davis
 
Dieser Film wurde bewertet von:
AL(39%)
 
Texte:
AL
 
Vertrieb (für Heimkino):
Wicked Vision

FSK der Heimkino-Fassung:
ab 16 freigegeben
 
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