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Nachdem Mario Bava ein eigenes Genre, den Giallo-Film, begründet hatte, wandte er sich sieben Jahre später wieder diesem Genre zu - mit einem absoluten Klassiker.
Inhalt:
John Harrington (Stephen Forsyth) ist der Chef eines wohlhabenden und renommierten Modehauses, das u.a. auf Brautmoden spezialisiert ist.
Besonderen Kundinnen nimmt sich John höchstpersönlich an und besteht darauf, diese im Brautkleid zu fotografieren. Nur, um diese dann kaltblütig zu ermorden und die Überreste im Ofen seines Gewächshauses zu verbrennen.
Begründet ist dieses Trauma - Frauen in Brautschleiern - in seiner Kindheit, zu der er regelmäßig beim Morden während schemenhafter Erinnerungen an eine grausame Tat auftauchende Flashbacks erlebt.
Als er in einem Streit mit seiner ihn abwertende Ehefrau (Laura Betti) diese ermordet und verbrennt, ändern sich die Situationen daraufhin grundlegend: Fortan sucht ihn der Geist seiner Frau heim und versucht, ihn endgültig in den Wahnsinn zu treiben.
Kritik:
Mario Bava. Taucht dieser Name auf, wird jeder Horror- und Thrillerfan kurz andachtsvoll den Atem anhalten, schließlich gehört er zu der berühmten italienischen Riege der Regisseure Argento und Fulci, die wie kaum andere ein Genre nachhaltig prägten.
„Blutige Seide“ ist der Name des Werkes mit dem Bava das Genre des Suspense-Thrillers nochmal neu erfunden hat. Durch geschickte Kameraführung, Ausleuchtung und Musikkompositionen hat er einen eigenen, oft kopierten und doch nie erreichten Stil erschaffen.
Nun muss man fairerweise sagen, dass ohne diesen Stil „Red Wedding Night“ auf keinen Fall als Film funktioniert hätte. Dafür ist der Plot einfach zu durchsichtig und die Flashbacks viel zu selbsterklärend.
Dennoch ist dieser Film ein optischer und akustischer Augenschmaus, der, wenn man sein Alter berücksichtigt, mit Sicherheit als Vorbild für neuere Produktionen diente. Dem Rezensenten fällt hier sofort der 1993er Film Dark Waters ein, der mit 91 Punkten als eine Verbeugung vor den alten italienischen Meister zu sehen ist.
Der Anspruch liegt also Giallo-typisch in den Bildern und den Tönen, nicht, wie sonst in einem Thriller, bei der Frage, wer der Mörder sein könnte. Dessen muss man sich bewusst sein, wenn man sich für diesen Film entscheidet. Dann jedoch erhält man ein genretypisches Meisterwerk einer Filmlegende.
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Fakten |
Originaltitel: Il rosso segno della follia
Video-Premiere am: 01.12.1986 auf DVD/Blu-ray ab: 25.05.2020
Genre: Suspense / Thriller / Horror
Regie:
Mario Bava
Dieser Film wurde bewertet von: AL(73%)
Texte: AL
Vertrieb (für Heimkino): Wicked Vision
FSK der Heimkino-Fassung: ab 16 freigegeben
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