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Wicked Vision bringt uns hier einen semi-autobiografischen Film, in dem das Leben von Kate „Ma“ Barker als Vorlage diente.
Inhalt:
'Ma' Kate Barker wird im Alter von sieben Jahren von ihren Brüdern vergewaltigt.
Zeitsprung
Die mittlerweile erwachsene Kate (Shelley Winters) hat selber vier Söhne (u.a. Robert De Niro), die sie über alles liebt. Unzufrieden mit der Situation, in der sie sich befindet, entscheidet sie, mit ihren Söhnen die Stadt zu verlassen und sich von ihrem Ehemann zu trennen, um eine kriminelle Karriere zu starten.
Unter anderem entführt die Gruppe den Millionärssohn Pendleburry (Pat Hingle). Obwohl das Lösegeld bezahlt wird, verlangt Ma, dass der Mann ermordet wird. Die Söhne entscheiden sich dagegen und lassen ihn frei. Das führt zu Streit innerhalb der Familie, woraufhin Sohn Hermann (Don Stroud) die Kontrolle übernimmt.
Zwischenzeitlich hat die Familie Zuflucht in Florida gefunden. Als aus dem naheliegenden See ein Alligator auf das Haus zugeht, versucht die Familie diesen durch Schüsse zu verjagen. Dadurch wird die in der Nähe befindliche Polizei auf das Versteck aufmerksam; es kommt zu einem folgenreichen Schusswechsel.
Kritik:
Schaut man sich das Cover des Films und den Regisseur Roger Corman an, liegt der Verdacht nahe, dass hier eine B-Movie-Komödie wartet, die gut als Vorläufer der „Flodders“ durchginge: Eine Frau mit Maschinengewehr und Zigarre in der Hand – da ist diese Vermutung sehr naheliegend.
Tatsächlich aber überrascht Corman hier mit einem bitterbösen Sozialdrama, das jeglichen Humor seiner sonstigen Produktionen missen lässt. Allein der Einstieg in den Film ist schon harter Tobak. Natürlich kommt die Vergewaltigungsszene nicht an „Irreversibel“ ran. Dennoch leitet der Missbrauch einer gerade mal Siebenjährigen hier das Schicksal einer Frau ein, die im Leben eines nie hatte: Eine faire Chance.
So ist einer der Söhne ein Sadist, einer drogensüchtig, der andere homosexuell (bitte daran denken, dass der Film Ende der 20er Jahre spielt) und der letzte introvertiert/autistisch. In dieser Konstellation blieb ihr damals nur der Weg in die Kriminalität.
Corman beweist hier ein gutes Händchen für die Auswahl der Schauspieler. Oscarpreisträgerin Shelley Winters spielt die Matriarchin, die nur das Beste für ihre Kinder will – bis zur Selbstaufgabe, teilweise so überzeugend, dass man Mitleid mit ihr und ihrem Schicksal bekommt.
Der Film ist klar einer der besseren Werke von Corman, da auf übermäßig viele Effekte verzichtet wird, die seine Filme sonst eher billig wirken ließen. Es lohnt sich auf jeden Fall, hier mal einen Blick reinzuwerfen.
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Fakten |
Originaltitel: Bloody Mama
deutscher Kinostart am: 18.03.1971 auf DVD/Blu-ray ab: 04.12.2020
Genre: Drama
Regie:
Roger Corman
Dieser Film wurde bewertet von: AL(67%)
Texte: AL
Vertrieb (für Heimkino): Wicked Vision
FSK der Heimkino-Fassung: ab 16 freigegeben
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