Blow Out - Der Tod löscht alle Spuren |
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Länge | Unterhaltung | Spannung | Action | Musik | Erotik | Anspruch | Eindruck | Gesamt |
**** | *** | *** | *** | **** | * | ***** | ***** | 86% |
Inhalt:
Wenn der Tontechniker Jack Terry (John Travolta) nicht gerade im Vorführraum über die Schreie attraktiver Hauptdarstellerinnen fachsimpelt, dann muss er sich um Wind und Tiergeräusche kümmern. Dafür begibt er sich auch schon mal mit seinem Aufnahmegerät in die Natur. So auch an jenem Abend, als er zufällig „Ohrenzeuge“ eines Autounfalls wird. Während er die Beifahrerin (Nancy Allen) noch aus dem im Wasser untergegangenen Auto retten kann, kommt der Fahrer ums Leben. Wie sich später herausstellt, handelt es sich um den chancenreichen Präsidentschaftskandidaten. Jack ist sich schnell sicher, dass er vor dem platzenden Reifen des Autos ein weiteres Geräusch gehört hat. Nach Abhören seines Bandes ist er sogar überzeugt davon, dass es sich um einen Schuss handelt. Doch die Polizei glaubt ihm nicht und ist vielmehr daran interessiert, die Anwesenheit der geretteten Frau, die sich Jack als Sally vorstellt, zu vertuschen.
Als dann plötzlich der Fotograf Manny Karp (Dennis Franz) auf der Bildfläche erscheint und Bilder aus einem Film vom Tathergang an die Presse verkauft, sieht Jack seine Chance: Wenn er den Originalfilm mit seiner Tonaufnahme vertont, kann er vielleicht beweisen, was er gehört hat. Doch auch der Attentäter (John Lithgow) ist noch unterwegs und versucht nun seinerseits den Film und Sally aus dem Weg zu räumen.
Kritik:
"Blow Out" ist eine einfache Geschichte um eine starke, aber auch gebrochene Hauptperson, die Brian de Palma zielsicher und gespickt mit filmischen Mitteln auf die Leinwand gezaubert hat. Obwohl die Hauptrolle hier ja eigentlich der Ton spielen sollte, sind es Bildsprache und Kamera, die den Zuschauer fesseln. Angefangen bei ruhigen Kamerafahrten aus der Ego-Perspektive über Vogelperspektiven von Räumen, Personen die vor oder hinter Fenstern beobachtet werden bis zu ausgefeilten Gefühlen aus Ohnmacht und Panik, die durch Drehbewegung versinnbildlicht werden, ist alles dabei. Selbstverständlich fehlen auch die für de Palma so typischen Treppenmotive und Licht und Schattenspiele nicht.
Zwischen all der Filmkunst, bleibt den Darstellern allerdings nicht allzu viel Raum zur Entfaltung. Während John Travolta seine Klasse zu nutzen weiß, bleiben die anderen weitestgehend blass. Und dass Dialogszenen nicht de Palmas Stärke sind, merkt man spätestens nach der Kaffeebar-Szene mit Jack und Sally, bei der sich der Regisseur glücklicherweise zwischenzeitlich in eine Rückblende flüchtet.
Beim Schauen dieses Films erkennt man zahlreiche Motive wieder, die spätere Filme ebenso beeinflusst haben, wie die oft emotionalen und kurzweiligen Inszenierungen zahlreicher Telenovelas und Endlosserien. Zudem erfüllt hier jedes einzelne der vielen Stilmittel haargenau seinen Zweck und wird wohldosiert eingesetzt. Obwohl man dem Werk sein Alter durchaus anmerkt, bleibt der Unterhaltungswert hoch und „Blow Out“ ist damit nicht nur für Brian-de-Palma- und John-Travolta-Fans interessant.
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