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leer Westler


Länge Unterhaltung Spannung Action Musik Erotik Anspruch Eindruck Gesamt
*** ** *** - ** ** ***** *** 68%
 

 
Die Berliner Mauer trennt Westler Felix (Sigurd Rachman) und Ostler Thomas (Rainer Strecker), doch über die Grenze hinweg lieben sie sich. Das Liebesdrama ist heutzutage in erster Linie wegen seiner geschichtlichen Dokumentation Berliner Lebens sehenswert.

Westler


Zuerst macht Felix (Sigurd Rachman) Urlaub in den USA und lässt sich von seinem Deutsch sprechenden Gastgeber Bruce (Andy Lucas) Los Angeles zeigen. Im Gegenzug besucht der Amerikaner Felix in Westberlin. Selbstverständlich möchte Bruce sich auch Ostberlin anschauen und so überqueren Felix und Bruce die Grenze.

Zufällig fällt Felix' Blick auf Thomas (Rainer Strecker), der den beiden nachgeht und sich immer wieder in Felix' Blickfeld zeigt. Auf dem Alexanderplatz sprechen sich die beiden Berliner schließlich an. Daraufhin nimmt Thomas Felix und Bruce mit in eine Kneipe, in die hauptsächlich schwule Männer gehen und wo sie sich ungestört unterhalten können.

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Felix und Thomas finden Gefallen aneinander, doch müssen Felix und Bruce vor Mitternacht zurück in Westberlin sein. Also tauschen die beiden Berliner Telefonnummern und Adressen aus, denn obwohl sie die Mauer trennt, möchten sie in Kontakt bleiben. Im Hotel, wo ein Freund arbeitet, kann Thomas in den Westen telefonieren.

Tatsächlich besucht Felix Thomas an seinem freien Montag und danach immer wieder, doch nie können die beiden Männer für längere Zeit oder über Nacht zusammen sein. Außerdem werden die Ostbeamten wegen der regelmäßigen Besuche aufmerksam. Ihre einzige Möglichkeit besteht darin, dass Felix in den Westen flieht.

Westler


Über zwanzig Jahre nach dem Mauerfall liegt der Reiz von "Westler" weniger in der realistischen und für die Zeit überraschend selbstbewussten Liebesgeschichte. Zwar spricht diese nach wie vor an, doch ist es insbesondere das Berliner Leben vor der Wende, das den Zuschauer fesselt. Immer wieder wird die damalige Architektur im Bild eingefangen und konserviert, untermalt vom Geklimper des etwas nervigen 80er-Jahre-Soundtracks.

Was den Film jedoch so außerordentlich faszinierend macht, sind die ohne Drehgenehmigung heimlich mit Super-8-Kamera in Ostberlin gedrehten Sequenzen. Deren Tonlosigkeit hemmt zwar den Erzählfluss leicht, aber die Seltenheit der Aufnahmen ist von historisch-dokumentarischer Bedeutung. Auch bei der Nachstellung Ostberliner Verhältnisse im Studio wurde viel Sorgfalt auf Authentizität gelegt.

Westler

1985 von Wieland Speck eigentlich für das westdeutsche Fernsehen produziert, wurde "Westler" zwei Jahre später in die Kinos gebracht. Der Film bekam nicht nur gute Kritiken für seine realistische Darstellung, sondern auch drei Filmpreise. Abgesehen von sechs Kurzfilmen, die auf der zweiten DVD der Doppel-DVD als Sammlung "Unter Männern" zu sehen sind, ist "Westler" der einzige Spielfilm von Regisseur und Autor Speck.

Auch die Hauptdarsteller sind Spielfilmdebütanten: Sigurd Rachman war anschließend noch in "Der Himmel über Berlin" oder "Schindlers Liste" zu sehen, Andy Lucas in weiteren Filmen wie "Sexy Beast", "Alien vs. Predators" oder "New York für Anfänger", und Rainer Strecker sprach bzw. spielte z.B. in "Der kleene Punker" oder "Rosenstraße" mit. Das Spiel ist angenehm ungekünstelt, auch wenn die Gefühle zwischen Thomas und Felix nicht sehr greifbar sind.

Westler


  • "Westler" gewann auf dem San Francisco International Lesbian & Gay Film Festival den Zuschauerpreis für den besten Film, Regisseur Speck den Zuschauerpreis des Max-Ophüls-Festivals sowie einen Filmpreis des Torino GLBT Film Festivals.
  • Die Doppel-DVD umfasst nicht nur die oben erwähnten 5 Kurzfilme Specks, sondern enthält auch einen 11-minütigen Regiekommentar über frühere Probeaufnahmen in deutscher und englischer Sprache, Filmvorschauen, Hintergrundinfos und im Booklet ein gedrucktes Interview mit Rainer Strecker.

Westler

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Fakten
Originaltitel:
Westler
 
deutscher Kinostart am:
28.03.1987
 
Genre:
Drama
 
Regie:
Wieland Speck
 
Dieser Film wurde bewertet von:
Martin(68%)
 
Texte:
Martin
 
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