The Fruit Machine |
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Länge | Unterhaltung | Spannung | Action | Musik | Erotik | Anspruch | Eindruck | Gesamt |
**** | ** | *** | ** | *** | *** | **** | *** | 66% |
Inhalt:
Eddie (Emile Charles) lebt in Liverpool, ist 16 Jahre alt, schwul und liebt es, mit seiner Mutter alte Filme anzuschauen, was seinem Vater überhaupt nicht recht ist, der lieber einen Sohn hätte, der seinen männlichen Wertvorstellungen entspricht. Als Vater und Sohn deshalb wieder einmal an einander geraten, beschließt Eddie mit seinem besten Freund Michael (Tony Forsyth) von zuhause abzuhauen. Zunächst besuchen Sie gemeinsam die schwule Bar „The Fruit Machine“, die von Annabelle (Robbie Coltrane) geleitet wird. Als sie dort unverhofft Zeugen eines brutalen Mordes werden, beginnt eine Odyssee, bei der sie abwechselnd vor der Polizei und dem Mörder fliehen müssen. Kritik:
"The Fruit Machine" spielt zu Teilen im Liverpool der späten 80er Jahre und liefert mit den Szenen in der gleichnamigen Bar ein Spiegelbild der dortigen schwulen Szene. Doch gerade in diesem Teil gibt es ebenso wie im weiteren Film ständig Licht und Schatten. So überzeugend Robbie Coltrane den Transvestiten Annabelle auch in Szene setzt, so schwer erträglich sind die tänzerischen Darbietungen des Tanzwettbewerbs aus heutiger Sicht. Und so zieht es sich durch den gesamten Film: Immer wieder wird mit der Symbolik des Delphins und sehr atmosphärischen Szenen eine Spannung beim Zuschauer aufgebaut, die in nachfolgenden unglücklich gestalteten Szenen wieder verpufft. Ein besonders gutes Beispiel hierfür ist der stumme Killer (Bruce Payne), der fast zur Lachnummer verkommt. Emile Charles liefert eine gute Leistung in der Rolle des naiven, sich nach Liebe sehnenden Eddies – erst im Zusammenspiel mit seinem deutschen Synchrondarsteller wird diese jedoch wahrlich bravourös. Mit perfekt akzentuierten Betonungen unterstreicht dieser in der deutschen Fassung die Mimik von Emile Charles und dessen femininen Touch. Dies kommt besonders in den Dialogen zwischen Eddie und Vincent zum Ausdruck, da auch Robert Stephens Darstellung durch seine deutsche Stimme „vervollständigt“ wurde. Um den Lobgesang auf die deutsche Synchro zu komplettieren, sei auch noch Oliver Rohrbeck erwähnt: Der vielen als Justus Jonas bekannte Synchronsprecher glänzt als Michael mit einer Frechheit, die wunderbar zur Rolle passt. Insgesamt ist dieser Film ein unterhaltsamer Zeitzeuge, der Stoff zum Nachdenken bietet. Die große Kunst des Hans Zimmer, der für die musikalische Begleitung verantwortlich zeichnet, ist hier allerdings erst in Ansätzen erkennbar. Die bei Pro-Fun erschienene DVD-Fassung beinhaltet sowohl das englischsprachige Original, als auch die deutsche Synchronfassung, die Gegenstand dieser Kritik ist. Hintergrund:
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