Pretty Woman |
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Länge | Unterhaltung | Spannung | Action | Musik | Erotik | Anspruch | Eindruck | Gesamt |
***** | **** | ** | - | ***** | *** | ** | ***** | 83% |
Inhalt:
Soeben hat sich der aus New York stammende Finanzinvestor Edward Lewis (Richard Gere) von seiner aktuellen Freundin per Telefonat getrennt, da verfährt er sich auch schon auf dem Weg zu seinem Hotel in Beverly Hills. Mit dem Schaltgetriebe des Sportwagens seines Anwalts überfordert, landet Edward, der sonst einen Chauffeur gewohnt ist, auf dem Hollywood Boulevard, wo er auf die junge Prostituierte Vivian Ward (Julia Roberts) trifft. Vivian hofft auf ein lukratives Geschäft, während Edward mit ihrer Hilfe einfach nur zum noblen Beverly Wilshire Hotel kommen will. Die interessanten Gespräche zwischen den beiden ungleichen Personen bringen Edward dazu, die unbekannte Schöne um eine Nacht in sein edles Zimmer einzuladen.
Aus einer Nacht wird am nächsten Morgen dann eine ganze Woche, denn Edward beschließt, Vivian als seine neue Begleiterin zu engagieren. Nachdem man sich über den Preis geeinigt hat, beginnt für die lebensfrohe aber gesellschaftlich völlig unerfahrere Frau eine imposante Reise durch die teuren Boutiquen von Los Angeles, über ein Geschäftsessen in einem teuren Restaurant bis hin zu einem Theaterbesuch. Selbst eine Polo-Veranstaltung steht auf dem Plan. Mit Hilfe des Hotelmanagers Bernard Thompson (Hector Elizondo) und auch durch Edwards gezielte Herangehensweise an die für Vivian ungewohnten Umstände fügt sich mit der Zeit auch scheinbar alles.
Nicht angetan von alledem ist derweil Edwards Anwalt Phil (Jason Alexander), denn dieser bemerkt, dass Edward zunehmend abgelenkt zu sein scheint. Es steht jedoch ein wichtiger Deal - bei dem es wie immer um Unternehmungsplünderung geht - kurz vor dem Abschluss und als Phil dann erfährt, dass es sich bei Vivan um eine Prostituierte handelt, scheint sein Zweifel mehr als berechtigt. Doch das, was sich zwischen Edward und Vivian in den letzten Tagen entwickelt hat, ist nicht mehr wegzureden... oder doch? Können eine einfache Frau von der Straße und ein reicher und populärer Geschäftsmann wirklich eine gemeinsame Zukunft haben? Phil sieht das nicht so und auch Vivian hat trotz ihrer Zuneigung zu Edward zunehmende Zweifel, zumal Edward sich offenbar nicht ganz traut...
Kritik:
Ja, ich habe den Film erst 2017 gesehen... na und? Sind doch nur 27 Jahre später und dieser Film ist doch im Grunde zeitlos! Außerdem habe ich immer gewusst, worum es in diesem 90er-Jahre-Klassiker eigentlich genau geht, beziehungsweise wie man die bekannte Story denn eigentlich nun umgesetzt hat. Ich wollte einfach mal den kompletten Streifen sehen und ja - ich habe es nicht bereut. Immerhin ist mir dadurch klar geworden, dass "Pretty Woman" für damalige Verhältnisse eigentlich nur eine ganz normale Romantikkomödie gewesen ist. Was also machte den Film so besonders, dass er heute noch öfter Erwähnung findet? Ist es die coole Musik von Künstlern wie David Bowie, Robert Palmer, den Red Hot Chilli Peppers (ja, die auch!), Peter Cetera (auch bekannt als Sänger der Band Chicago), Roxette oder Prince, dessen bekannter Song "Kiss" von Julia Roberts so süß in der Badewanne gesungen wurde? Nicht zu vergessen natürlich den 1964er Hit "Oh, Pretty Woman" von Roy Orbison, der hier seinen Kultstatus erneuern konnte. Vielleicht ist es auch die ungezwungene Romantik zwischen Mann und Frau, die sicherlich auch durch den finanziellen Aspekt so gut möglich ist, denn wer einer Frau ein Collier im Wert von 250.000 Dollar (wenn auch nur geliehen) umhängen kann, der sorgt für gute Stimmung. Sicherlich ist besagte Form der Romantik auch ohne Geld möglich, hier aber ist sie die Basis für die angesprochene Leichtigkeit und zusammen mit der Lebensfreude der Prostituierten und dem Charme des Geschäftsmannes ist es auch für den Zuschauer angenehm.
Es gibt zwischen (dem damals 40-jährigen) Richard Gere und (der damals 23-jährigen) Julia Roberts auch keinen Moment der Peinlichkeit oder Unzulänglichkeit. Die beiden Schauspieler harmonieren einfach gut und es war sicher nicht nur das, was Roberts damals den Golden Globe als beste Hauptdarstellerin und eine Oscar-Nominierung in selbiger Kategorie einbrachte. Es war auch die Ausstrahlung von Roberts, die Unbefangenheit, das strahlende Lachen, die leuchtenden Augen und sicherlich auch der schöne Körper. Vor allem aber zeigte der Hollywoodstar schon damals, wie gut sie ihr Fach beherrscht. Die Frau kann dir ohne Worte eine Szene glaubhaft erzählen und sieht dabei auch noch schön aus... ist doch irre. Und ich bin nichtmal Fan von Julia Roberts, aber ich erkenne eine gute Schauspielerin, wenn ich sie sehe... zumindest in diesem Fall und ganz besonders in diesem Film mit gerade einmal 23 Lebensjahren. Beeindruckend. Obendrein hatten wir hier mit Gary Marshall einen Regisseur, der romantische Komödien einfach beherrscht, wie er in den Folgejahren ja dann noch mehrfach bewies. Richard Gere passte natürlich auch perfekt ins Bild und die Nebendarsteller sind allesamt ebenfalls brauchbar für die Handlung.
Zu loben ist hier einmal mehr auch noch die deutsche Synchronarbeit. Eine damals 27-jährige Daniela Hoffmann fällt dabei genauso positiv ins Gewicht, wie Geres Standardsprecher Hubertus Bengsch, der es einfach drauf hat (siehe als Beispiel auch als Sprecher für William Petersen in der Hit-Serie "CSI"). Auch Helmut Gauß als Anwalt Phil und Friedrich Georg Beckhaus als Hotelmanager verleihen der Synchro einen zusätzlichen Charme. Es stimmt eben alles in diesem Film - vor allem dann, wenn man trotz Kult-Status nicht allzu viel Tiefgang erwartet - denn am Ende reden wir hier immer noch über eine romantische Komödie aus Hollywood...
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