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leer Das Leben der Bohème


Länge Unterhaltung Spannung Action Musik Erotik Anspruch Eindruck Gesamt
** * ** * *** ** *** ** 48%
 

 
Ein Jahr im Leben einer darbenden Künstlergruppe mit all seinen Höhen und Tiefen. Melancholisch, trist und langweilig in Szene gesetzt. Kein besonderes Glanzstück des Independent-Kinos.


Marcel Marx (André Wilms) ist ein erfolgloser Schriftsteller, der seine Pariser Wohnung räumen muss, weil er mit der Miete weit im Rückstand ist. Sein Nachmieter, der Musiker Schaunard (Kari Väänänen), ist ebenfalls mittellos. Rudolfo (Matti Pellonpää), ein armer Maler aus Albanien, teilt sein Essen mit Marcel. Sie zechen zusammen und suchen nachts Marcels ehemalige Wohnung auf, wo sie auf Schaunard treffen. Die drei freunden sich an und borgen sich gegenseitig Geld, um sich über Wasser zu halten.

Marcel beginnt eine Liebschaft mit Musette (Christine Murillo) und bekommt einen Job als Chefredakteur einer Zeitschrift mitsamt einem großen Vorschuss, den die drei großzügig ausgeben. Rudolfo nimmt Mimi (Evelyne Didi) für eine Nacht bei sich auf und schläft selbst anstandshalber unter freiem Himmel. Als er morgens zurück in seine Wohnung geht, ist Mimi bereits verschwunden. In einer Bar, wo sie arbeitet, trifft Rudolfo abermals auf Mimi. Er lädt sie in ein Restaurant ein, aber das Geld, das er durch den Verkauf eines Bildes verdient hat, ist ihm gestohlen worden. Die Polizei nimmt ihn aufs Revier und findet heraus, dass er illegal im Land ist, weswegen er ausgewiesen wird. Marcel und Schaunard nehmen sich seiner Habseligkeiten an.

Das Leben der Bohème

Einige Zeit später lässt sich Rudolfo erneut über die Grenze schmuggeln. Er holt sich Mimi zurück, die mittlerweile mit einem reicheren Mann zusammen ist. Die drei Männer nehmen ihre Frauen zu einem Liebespicknick im Grünen mit und alles scheint in Ordnung.

Weil Rudolfo jedoch schlecht verkauft, Marcels Zeitschrift eingestellt wird und er dem Herausgeber den Vorschuss zurückzahlen muss, geht es bergab mit den Künstlern und ihre Frauen verlassen sie. Als sie vollkommen blank sind, gelingt es Schaunard, beim Kartenspielen Geld aufzutreiben. Dann kehrt Mimi krank zu Rudolfo zurück…


Das Leben der BohèmeAki Kaurismäkis Schwarz-Weiß-Film zeigt die schonungslos triste und schäbige Seite von Paris, in der die erfolglosen Künstler sich mehr schlecht als recht durchbringen. Die Geschichte basiert auf dem Roman von Henri Murger, der in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts lebte, keine vierzig wurde und in seinem Buch recht unbeschönigt von seinem Pariser Künstlerumfeld berichtet. Es ist dieser Roman, der Giacomo Puccini Ende des 19. Jahrhunderts zu seiner Oper "La Bohème" inspirierte, was letztendlich zu der Musicalverfilmung "Rent" von Mrs.-Doubtfire- und Harry-Potter-Regisseur Chris Columbus führte.

Während der Roman, die Oper und das Musical eine äußerst wichtige Rolle in ihrem jeweiligen Metier einnehmen, ist Kaurismäkis Verfilmung zweitklassig. Die Musik will nicht ganz passen, das Schauspiel wirk unnatürlich, fast leblos, und die Kulisse ist billig, aber immerhin fantasiereich. Selbstverständlich hat Kaurismäki als unabhängiger Filmemacher beschränkte Geldmengen zur Verfügung und vielerseits wird er gelobt für seine Melancholie, unbeschönigte Darstellung und seine Unversöhnlichkeit mit dem Mainstream, aber mich hat der Film gerade aufgrund dieser lakonischen Kargheit nicht berührt. Emotional ist der Film unterkühlt und oberflächlich. Das Dasein der darbenden Künstler wird reduziert aufs finanzielle Überleben und Geld ist scheinbar der einzig tiefe Beweggrund der Protagonistengruppe. Das ist sicherlich recht nah am realen Leben, aber es wird eben nur ein Teil der Lebenswirklichkeit abdeckt. In "Rent" wird viel stärker herausgearbeitet, dass Liebe der wichtigste Beweggrund ist. Auch in "Das Leben der Bohème" spielt Rudolfos Liebesbeziehung zu Mimi eine Rolle, aber dem ganzen Film fehlt die Leidenschaft, um diese Liebe wirklich nachvollziehbar zu machen.

Es mag sicherlich so einige Liebhaber für Independent-Filme wie diesen geben und diese sollten diesen und andere Kaurismäki-Filme ausprobieren, aber ich selbst kann nicht viel Gutes an "Das Leben der Bohème" finden.

Das Leben der Bohème

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Fakten
Originaltitel:
La vie de bohème
 
deutscher Kinostart am:
27.02.1992
 
Genre:
Drama
 
Regie:
Aki Kaurismäki
 
Dieser Film wurde bewertet von:
Martin(48%)
 
Texte:
Martin
 
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Synchronsprecher

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Jean-Pierre LéaudRandolf Kronberg

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