Last Action Hero |
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Länge | Unterhaltung | Spannung | Action | Musik | Erotik | Anspruch | Eindruck | Gesamt |
**** | *** | *** | ***** | **** | * | * | *** | 73% |
Inhalt:
Mit gerade einmal 11 Jahren ist Danny Madigan (Austin O’Brian) ein echter Filmkenner. Besonders Actionstreifen stehen hoch in seiner Gunst und sein absoluter Liebling ist dabei der coole Detective Jack Slater (Arnold Schwarzenegger), der in seinen Filmen am Ende immer die Oberhand behält. Aktuell wird Slater vom irren Ripper (Tom Noonan) verfolgt, doch sicher wird Jack auch hier wieder Oberhand behalten. Doch was sind schon Filme, wenn man den Zauber hautnah miterleben kann?! Das verspricht jedenfalls Nick (Robert Prosky), der alternde Filmvorführer von Dannys Stammkino. Eine von Harry Houdini verzauberte Eintrittskarte soll es möglich machen und als Danny eine Exklusivvorführung zu „Jack Slater IV“ besucht, geschieht das Unfassbare: Die Eintrittskarte beginnt zu glühen und plötzlich landen einige Equipments aus dem Film im leeren Kinosaal!
Eine Dynamitstange explodiert dann auch direkt neben dem überraschten Danny und als er wieder erwacht, befindet er sich mitten im Film! Direkt neben ihm im Auto sitzt Jack Slater, der sich gerade eine wilde Verfolgungsjagd liefert und selbst keine Ahnung hat, woher der junge Bursche neben ihm so plötzlich herkommt. Fortan müssen Slater und Danny zusammenarbeiten – einerseits, um Danny irgendwann auch mal wieder unversehrt in seine Welt zurückzubringen, andererseits, um den fiesen Engländer Benedict (Charles Dance) aufzuhalten. Der hat als rechte Hand von Ganovenboss Tony Vivaldi (Anthony Quinn) nämlich nichts Gutes vor und als dann auch noch der Ripper auftaucht, ist die Action vor allem für Danny nur noch bedingt so unterhaltsam, wie sie es vom Kinosessel aus eigentlich immer war. Besonders, als der Ripper Danny und Jack in die Wirklich verfolgt, wo er den echten Arnold Schwarzenegger umbringen will, müssen sich Jack und Danny wahrlich beeilen…
Kritik:
Ich erinnere mich noch, wie ich als 12-jähriger die Free-TV-Premiere von „Last Action Hero“ gespannt verfolgte. Der Kinofilm war mir natürlich entgangen, denn als der Streifen anlief, war ich zwischen 9 und 10 Jahren alt und somit noch zu jung da FSK-12-Freigabe, was bei mancher gezeigten Actionszene in diesem Film schon etwas zu gütig war, aber ok. Ebenfalls erinnere mich noch, wie es den Film sogar als Videospiel gab – unter anderem für den Super NES, für Sega und natürlich für den Game Boy. Damals gehörte es ohnehin durchaus zum guten Ton, zu entsprechenden Genrefilmen ein Videospiel zu bekommen. Besonders toll fand ich ja das Spiel „Batmans Rückkehr“ für den Super Nintendo (war mein Weihnachtsgeschenk), aber das führt jetzt zu weit. Wichtig ist, dass „Last Action Hero“ vor allem deshalb funktionierte, weil die ganze Werbemaschine im Hintergrund hervorragend lief. Der Vorteil für die Werbeleute war sicherlich auch die Tatsache, dass hier unsagbar viel parodiert wurde, was es leicht macht, bei möglichen Werbe-Ideen zu punkten ohne versehentlich in irgendein Fettnäpfchen zu treten.
Was den Film auch ausmachte, waren die ganzen Anspielungen auf andere Filme der damaligen Zeit. Neben Schauspielkollegen wie Sharon Stone, die in ihrem Outfit aus „Basic Instinct“ aus dem Polizeirevier von Jack Slater kam oder auch Robert Patrick als Terminator T-1000, den Cineasten natürlich aus „Terminator 2“ kennen dürften – für solche Kleinigkeiten ist ordentlich gesorgt worden. In Erinnerung ist natürlich vor allem Dannys Besuch in einer Videothek des Slater-Films geblieben, wo ein großer Pappaufsteller niemand geringeren als Silvester Stallone zeigt, der in Jack Slaters Welt eben die Hauptrolle in „Terminator“ innehat. Einfach nur grandios. Auch als Slater und Danny dank der magischen Kinokarte dann durch einige im Kino laufende Filme springen können, reißen die Anspielungen nicht ab. Da gibt es dann ein Aufeinandertreffen mit Ian McKellen als der Tod oder die Tatsache, dass Schwarzenegger locker Hamlet spielen könnte… eine Parodie halt. Natürlich gibt es noch andere bekannte Gesichter, die sich im Film zeigen. Vor allem, als Schauspieler Arnold Schwarzenegger in der Realität (also Dannys und unserer Welt) eine Filmpremiere feiert (eben die zu „Jack Slater IV“), tauchen einige Stars als sie selbst auf – z.B. Jean-Claude Van Damme, James Belushi, Chevy Chase oder Arnis Frau Maria Shriver - für 90er-Jahre-Star-Feeling ist gesorgt. Vor allem in der ersten Jack-Slater-Szene von „Last Action Hero“ ist es einfach nur cool, Musik-Ikone Tina Turner als Bürgermeisterin zu sehen…
Unabhängig von all den Anspielungen und bekannten Gesichtern besticht dieser Film aber auch ein Stück weit durch seine geniale Idee – denn welcher Zuschauer (vor allem die jüngeren) würde nicht manchmal gern seinen Lieblingsfilm live erleben?! Sicher, die Idee ist ein Stück weit von Woody Allens Meisterwerk „The Purple Rose of Cairo“ geklaut. In dieser Fantasy-Romanze steigt bekanntlich Jeff Daniels die Kinoleinwand hinab zu Mia Farrow als Zuschauerin und beide verlieben sich ineinander. Die Art und Weise, wie „Last Action Hero“ es macht, dürfte wohl ein breiteres Publikum angesprochen haben. Wenn man dann noch über manch unnötige Längen, nicht eingehaltene Szenen-Anschlüsse (die vielleicht auch Absicht waren) und der ansonsten plumpen Story des Cops gegen einige fiese Gestalten absieht, weiß dieser 90er-Jahre-Streifen eigentlich zu gefallen. Mit all seinen (damals) zeitgemäßen Anspielungen und Parodien auf andere Blockbuster hat „Last Action Hero“ trotz mancher Mängel auf jeden Fall Kultstatus erlangt.
Hintergrund:
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