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leer Assassins - Die Killer


Ghostbusters: Frozen Empire - Cineclub-Filmkritik

Länge Unterhaltung Spannung Action Musik Erotik Anspruch Eindruck Gesamt
**** *** *** **** *** * ** *** 71%
 

 
Wenn ein junger Auftragskiller (Antonio Banderas) einen Altmeister (Sylvester Stallone) entthronen will und ein unbekannter Auftraggeber seine Hände im Spiel hat, dann ist knallharte Action ein zu erwartendes Muss... Atmosphärischer 90er-Jahre-Streifen nach einem Drehbuch der Wachowski-Brüder; mit Julianne Moore als Hackerin.

Assassins - Die Killer (Assassins)


Richtig old-school kommt der Streifen daher (sofern man ihn heutzutage schaut, versteht sich). Ständig regnet es und die klassischen 90er-Jahre-Stadtlimousinen vom US-Hersteller Ford gleiten förmlich über den nassen Asphalt. Ein Feuchtbiotop ist es auch, in welchem der Auftragskiller Robert Rath (Sylvester Stallone) seinen neuesten Job erledigt. Das Opfer kennt er übrigens und nach dessen Ableben bleibt ein nachdenklicher Hitman zurück. Rath beschließt dann auch, seinen Beruf an den Nagel zu hängen, doch vorher gibt es noch einen kurzen Auftrag zu erledigen. Das Ziel soll auf einer Beerdigung unauffällig erledigt werden und der Profi mischt sich unter die Trauergemeinschaft. Doch plötzlich kommt dem Vollprofi ein anderer Killer zuvor: Miguel Bain (Antonio Banderas), ein Jungspund und ein Heißsporn. Der Latino hat in den letzten Jahren Raths Arbeitsweise genauestens studiert und will selbst herausfinden, ob Rath es immer noch drauf hat oder ob er schon längst zum alten Eisen gehört.

Assassins - Die Killer (Assassins)
Miguel Bain (Antonio Banderas) hat sein Ziel fest im Visier.

Was Rath noch nicht ahnt – Bain bekommt selbst Aufträge – offenbar dieselben, die Rath bekommt. So kreuzen sich die Wege der beiden Assassins immer wieder und der letzte große Auftrag für Rath wird zu einer wahren Jagd auf Leben und Tod. Ziel ist eigentlich die junge Hackerin Electra (Julianne Moore), die Firmengeheimnisse an niederländische Bieter verkaufen will und am Übergabeort kommt es zum erneuten Wiedersehen von Rath und Bain. Bereits nach der Beerdigung haben sich die beiden Männer in einem Fluchttaxi näher kennengelernt und wäre das Panzerglas nicht gewesen, was Fahrer und Kunde trennt, wäre die Geschichte wohl schon längst für einen der beiden gelaufen. So aber geht es weiter und mehrere Unbeteiligte müssen ihr Leben lassen. Offenbar hat der Auftraggeber, der sich stets über Computer bei beiden Männern meldet, ein perfides Spiel geplant, welches die Killer sogar bis nach San Juan (Puerto Rico, US-Staatsgebiet) treibt, wo Rath einst seinen damaligen Kollegen ermorden musste. Nun kommt es zu einem heißen Showdown, an dem auch Electra beteiligt ist, die sich inzwischen mit Rath zusammengetan hat, da dieser sich gegen den Mord an ihr entschied und nur noch das Ziel verfolgt, Bain zu eliminieren und herauszufinden, was hier eigentlich wirklich abgeht…

Assassins - Die Killer (Assassins)
Wirklich "heiße" Szenen sind hier gut dosiert.


Da geht noch was. Wie schon in der Inhaltseinleitung beschrieben, ist „Assassins“ voll von 90er-Jahre-Feeling. Das waren eben noch die ‘guten alten Zeiten‘, wo Leute wie Richard Donner noch simple Action aufboten. Das schaffte Donner ja schon in allen vier Lethal-Weapon-Filmen und auch hier gibt es klassische Hollywood-Stunts und simple Waffengewalt mit Verfolgungsjagden und auch ein paar schicken Explosionen – gut dosiert in extra ausgewählten Sequenzen. Diese simple Art des Blockbusterkinos und die guten Darsteller können am Ende jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Story in ihrem Ablauf zu schnell umgesetzt wurde. Dieser Film geht immerhin etwas über zwei Stunden und somit bot sich eigentlich genug Zeit, um den drei Hauptcharakteren ein wenig mehr Tiefe zu geben.

Assassins - Die Killer (Assassins)Die Hintergrundumschreibungen bei der Figur Robert Rath sind ja noch annehmbar, doch die weibliche Komponente in Form einer jungen Hackerin mit Katze im Schlepptau bekommt zu wenig Background und ganz schlimm ist es bei Miguel Bain. Die Figur des jungen Auftragskillers, der keine Skrupel kennt und trotz seiner knallharten Einstellung und fokussierten Art manchmal noch etwas grün hinter den Ohren wirkt, bekommt viel zu wenig Hintergrundgeschichte und taucht einfach so im Film auf und bekommt einen ebenso unbedeutenden (wenn auch actiontechnisch umfangreichen) Abgang. Das überraschende Auftauchen mag vielleicht noch mit der Arbeit als Hitman erklärbar sein, aber der Zuschauer ist hier ja nicht das Mordziel sondern der gewillte DVD-Gucker und so hat er auch mehr Infos über den Charakter verdient, oder nicht? Geschadet hätte es jedenfalls nicht, denn Banderas kommt hier ziemlich unterhaltsam rüber und doch wird man nie so richtig warm mit seinem Charakter, da eben einfach der Background fehlt! Dass besagter Background viel ausmachen kann sieht man ja am anderen Hitman (Robert Rath), denn dessen Hintergrundstory macht ihn von Beginn an sympathisch! Ja, mit Stallones Rolle wird man trotz der steifen Gesichtszüge schnell warm… Überraschung!

Schade also, dass der recht gute Plot durch die geringen Informationen über die Hauptfiguren immer mehr an Zugkraft verliert, je länger der Film geht. Stattdessen bekommt man immer mehr Actionsequenzen zu sehen, die aber durch den recht geringen Bezug zu den Figuren auch ein wenig die Laune nehmen… denn seien wir mal ehrlich – Schusswechsel und Verfolgungsjagden kann man filmisch doch immer noch am besten genießen, wenn man weiß, wer hier wen jagt und warum. Die Auflösung ist dann auch recht kurzweilig und entspricht zwar dem Plot, wird all der vorher gesehen Action aber irgendwie nicht so ganz gerecht. Schade eigentlich. Trotzdem ist der Streifen alles in allem optisch gut umgesetzt und die Darsteller machen noch irgendwie das Beste aus ihren Rollen… wobei die scheinbaren Gefühle zwischen Rath und Electra ein absoluter Witz sind und definitiv ignoriert werden können. Einfach vorstellen, dass es ihm wirklich nur um das Ende von Bain geht und ihr um Sicherheit und eine Menge Geld… dann sind die gezeigten Momente noch einigermaßen stimmig.

Assassins - Die Killer (Assassins)
Hackerin Electra (Julianne Moore) muss aufpassen...


  • Ein Jahr vor "Assassins" war Stallone bereits in einem ähnlich simplen Actionstreifen namens The Specialist zu sehen, während Banderas einen Monat nach "Assassins" noch mit dem (wesentlich erfolgreicheren) Action-Roadmovie "Desperado" in den Kinos startete.
  • Im Jahr 2014, also fast 20 Jahre später, schafften es Stallone und Banderas wieder gemeinsam in einen Actionstreifen. In The Expendables 3 arbeiten die beiden Männer diesmal aber zusammen.

Assassins - Die Killer (Assassins)
Eine ganz besondere Flucht per Taxi.

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Fakten
Originaltitel:
Assassins
 
deutscher Kinostart am:
26.10.1995
 
Genre:
Actionthriller
 
Regie:
Richard Donner
 
Dieser Film wurde bewertet von:
Conway(71%)
 
Texte:
Conway
 
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Synchronsprecher

SchauspielerSynchronsprecher
Sylvester StalloneThomas Danneberg
Antonio BanderasBernd Vollbrecht
Julianne MoorePetra Barthel

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TV-Termine

DatumUhrzeitSender
02.10.2021 ²) 00:55 Sat.1
19.05.2021 ²) 02:05 Kabel 1
²) Sendezeiten bis 05:00 Uhr sind in der Nacht zum Folgetag.
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