Fräulein Smillas Gespür für Schnee |
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Länge | Unterhaltung | Spannung | Action | Musik | Erotik | Anspruch | Eindruck | Gesamt |
**** | * | **** | *** | **** | *** | ***** | **** | 81% |
Inhalt:
Als Smilla Jasperson (Julia Ormond) an einem Winterabend nach Hause kommt, erkennt sie schon von Weitem, dass etwas nicht stimmt. Vor ihrem Haus stehen Krankenwagen, im Schnee liegt ein kleiner Junge. Voller Entsetzen blickt sie auf den Sohn ihrer Nachbarin, die wie Smilla selbst aus Grönland kommt. Zusammen mit einem weiteren Hausbewohner (Gabriel Byrne) geht Smilla auf das Dach des Gebäudes, von dessen Rand der kleine Junge gesprungen ist. Dort zeigt sich, das Smilla im Gegensatz zur örtlichen Polizei ein sehr gutes Gespür für Schnee hat, denn sie sieht sofort, dass der Junge keinesfalls auf dem Dach gespielt hat, sondern zielstrebig auf die Kante des Daches zulief. Smilla ist überzeugt, dass es Mord war. Aber außer ihr scheint sich niemand dafür zu interessieren. Da Smilla, die insgesamt sehr vereinsamt ist, Schuldgefühle und einen nicht zu bändigenden Gerechtigkeitssinn entwickelt, ermittelt sie auf eigene Faust weiter. Dabei kommt sie immer mehr Geheimnissen auf die Spur. Es scheint so, als wären bei einer Expedition der Grönland-Minen vor langer Zeit schlimme Dinge geschehen, die anschließend vertuscht wurden. Da auch die Polizei der mehrfach vorbestraften Smilla nicht helfen kann und die Grönland-Minen gerade eine neue Expedition starten, beschließt Smilla, an Bord der Kronos zu gehen und herauszufinden, was der Leiter der Expedition Dr. Loyen (Tom Wilkonson) zu verbergen hat.
Kritik:
Wie bei Literaturverfilmungen nicht unüblich, kämpft der Film streckenweise mit der sehr komplexen Story. Regisseur Bille August ist es dabei gut gelungen, den Spagat zwischen kurzweiliger Unterhaltung und nicht zu vielen ausgelassenen Nebenhandlungen zu meistern. Dass besonders die Hauptperson Smilla Jasperson nicht zu kurz kommt, dafür sorgte Julia Ormond, die in ihrer Rolle ebenso glänzen kann, wie Gabriel Byrne als Smillas Nachbar. In Nebenrollen fallen außerdem Vanessa Redgrave als jesustreue Ex-Buchhalterin Elsa Lubing und Mario Adorf als Captain Sigmund Lukas, sowie Jürgen Vogel als Nils Jakkelsen positiv auf. Fräulein Smillas Gespür für Schnee kommt langsam in Fahrt und steigert sich zum Ende des Films in seinem Tempo. Dabei lebt die Spannung vor allem von den äußerst verstrickten Zusammenhängen, die nur nach und nach aufgedeckt werden. Der Film ist keine perfekte Umsetzung des Buchs von Peter Hoeg. Dafür erreicht er aber die Zuschauer, die das Buch nicht kennen und bietet anspruchsvolle Kinounterhaltung mit überzeugenden Schauspielern.
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