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Wim Wenders verfilmt das Revival kubanischer Musik, das durch den US-amerikanischen Produzenten Ry Cooder eingeleitet wurde.
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Kritik:
Kubanische Musik hat in den vergangenen Jahren ein Revival erlebt, dass nicht zuletzt auf den Erfolgsfilm von Wim Wenders zurückzuführen ist. Wim Wenders machte sich mit einer Digitalkamera bewaffnet auf nach Havanna und suchte die Veteranen des berühmten Musikclubs auf. Die Stars, die bereits fast alle um die 80 Jahre alt sind, lassen sich nicht lange bitte und plaudern aus dem Nähkästchen.
Anlass für Wim Wenders Reise in die Karibik waren die Aufnahmen zu einem neuen Album der Veteranen. Der amerikanische Musikentdecker und Produzent Ry Cooder, der auch – so viel muss erwähnt werden – ein guter Freund von Wim Wenders ist, hat Ibrahim Ferrer, Compay Segundo, Omara Portuondo und viele andere wieder ins Studio geholt. Ein Album, welches auf dem Markt der Weltmusik großen Absatz finden soll, gefüllt mit traditioneller kubanischer Musik, das ist das Ziel. Vor der Revolution war diese Musik in Kuba populär, heute wird sie dort kaum noch gehört. Wim Wenders instrumentalisiert diese für unsere europäischen Ohren so exotisch und sommerlich-melodischen Klänge zu einem Soundtrack für sein Urlaubsvideo, denn nicht viel anderes ist dieser Film.
Die Interviews mit den Altstars bleiben stark an der Oberfläche, zwar springt die Lebensfreunde von Compay Segundo und Omara Portuondo zum Teil auf den Zuschauer über, doch hat man den Eindruck, dass die Menschen immer einen Tick zu früh weggeblendet werden. Vielleicht wollte man den oft gemachten Doku-Fehler vermeiden, zu lange auf den Leuten drauf zu bleiben, doch in diesem Fall wäre mehr auch mehr gewesen.
Während zwischen dem Aufnahmestudio und dem Konzertsaal wahllos und unsensibel hin- und hergesprungen wird, sind dazwischen Bilder von pittoresken Straßenzügen Havannas geschnitten. Unter anderen Umständen würde diese Montagetechnik helfen, den Zuschauer in die richtige Stimmung zu versetzen, doch hier gewinnt man umso mehr den Urlaubsvideo-Eindruck. Wim Wenders setzt zudem seinen Freund Ry Cooder unverhältnismäßig oft in den Mittelpunkt des Geschehens. So ist es Cooder, um den sich der Film dreht, und nicht der Buena Vista Social Club.
Doch letztlich ist es eben jener, der den Film sehenswert macht. Die Musik verzaubert und begleitet den Zuschauer gerade in lauen Sommernächten. Kauftipp: Der Soundtrack ist schon jetzt ein Klassiker.
Hintergrund:
Buena Vista Social Club ist traditionell das Highlight des Bochumer "Fiege Kino Open Air", im Jahr 2004 wurde er für den Eröffnungstag ausgesucht. Das weitere Filmprogramm findet ihr unter www.openairkino.de/bochum.
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Fakten |
Originaltitel: Buena Vista Social Club
deutscher Kinostart am: 17.06.1999
Genre: Dokumentation
Regie:
Wim Wenders
Dieser Film wurde bewertet von: hope(72%)
Texte: hope
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TV-Termine
Datum | Uhrzeit | Sender |
29.06.2023 |
23:30 |
SWR |
25.03.2023 |
23:00 |
NDR |
²) Sendezeiten bis 05:00 Uhr sind in der Nacht zum Folgetag.
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