Harte Jungs |
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Länge | Unterhaltung | Spannung | Action | Musik | Erotik | Anspruch | Eindruck | Gesamt |
**** | **** | ** | ** | ** | *** | - | *** | 62% |
Inhalt:
Ja, doch, es gibt noch so etwas wie eine Rahmenhandlung. Nämlich die, dass Flo (Tobias Schenke) sich in das blondeste Mädchen der Schule verguckt. Da er aber total unerfahren ist, nimmt er bei seinem besten Kumpel Red Bull (nervtötend: Axel Stein) Nachhilfe. Und vergisst darüber hinaus Lisa (Luise Helm), seine beste Freundin. Der beste Freund eines jeden Mannes (und plötzlich auch Flos) dagegen tut alles, um nicht aus dem Bewusstsein zu verschwinden. Er steht sozusagen auf gegen das Vergessen. Fatalerweise. Selbst bei Personen, die normalerweise jeglicher Kastrationsphantasien unverdächtig sind (also ich zum Beispiel), keimt immer dann ein bösartiges Verlangen auf, wenn sich "Luu Luu" (Flo’s Eltern prägen diesen Begriff in einer immerhin komischen Aufklärungs-Farce) zu Wort meldet. Weil nämlich dadurch jedem Ansatz einer aufkeimenden Geschichte und Beziehung zwischen den Personen der Kopf abgeschlagen wird, sobald er sich nur aus der Deckung wagt. Und, im Gegensatz zum Märchen, wachsen keine zwei Geschichten nach, sondern höchstens noch ein "Luu Luu". Brrrrrrr! Kritik:
Ha. Haha. Ha. Junge spricht mit seinem Penis. Beziehungsweise umgekehrt. Hihihi. Glaubte (und hoffte) man deutsche, auf dem Status retardierter Schimpansen stehen gebliebene Komödien schon ausgestorben, belehren einen die "Harten Jungs" leider eines Besseren. Es gibt sie noch, die Gründe, warum man jenseits der germanischen Grenzen die Bundesrepublik für ein hoffnungsloses Entwicklungsland in Sachen Humor hält. Diesmal verantwortlich für den Rückfall: Marc Rothemund, dessen vorhergegangenes Werk "Das merkwürdige Verhalten geschlechtsreifer Großstädter zur Paarungszeit" immerhin durch einen langen Titel auffiel. Irgendjemand (vermutlich Produzent Bernd Eichinger) muss ihm den Floh ins Ohr gesetzt haben, dass eine Komödie über das sexuelle Erwachen eines Jugendlichen erst dann richtig einschlägt, wenn sich als Oberhammer-Running-Gag der von der Pubertät am meisten betroffene Körperteil lautstark artikuliert. Puhhhh!
Ein kleines Trostpflaster sind die Darsteller. Tobias Schenke als Flo kämpft mit unverbrauchtem, frechem Gesicht gegen die Story an, kann hinreißend verstört gucken und bezaubernd lächeln. Sissi Perlinger und Stefan Jürgens als seine Eltern geben sich routiniert-offen und gleichzeitig spießig-verklemmt
Hintergrund:
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