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Durch ein Konzert (Fiddlefest) rettet Roberta Guaspari den Fortbestand ihres „East Harlem Violin Programs“. Nach einer wahren Geschichte - mit Meryl Streep. Cineclub-Filmtipp!
Inhalt:
Roberta Guaspari ist am Ende. Von ihrem Mann mit zwei Kindern sitzengelassen und ohne Job flieht sie zu ihrer Mutter. Doch Assunta Guaspari (Cloris Leachman) hat schnell genug von den Depressionen ihrer Tochter. Sie überzeugt Roberta (Meryl Streep) davon, sich einen Job zu suchen. So muss diese schon bald in einem Kaufhaus Bücher in Geschenkpapier einpacken, obwohl sie eigentlich ausgebildete Musiklehrerin ist. Nur hat sie außer dem Geigenunterricht mit ihren beiden Söhnen keinerlei Berufserfahrung vorzuweisen.
Als sie ihren alten Schulkollegen Brian (Aidann Quinn) wiedertrifft, ermutigt dieser sie, in der East Harlem Grundschule als Musiklehrerin anzufangen. Mit dem, was sie hat, und ihrem ganzen Ehrgeiz schafft Roberta es, die Rektorin der Schule zu einem Testprojekt zu überreden. Janes Williams (Angela Bassett) stimmt einem Schuljahr Violinunterricht zu.
Meryl Streep und Aidan Quinn.
So bekommt es Roberta in der Folgezeit mit einem Haufen undisziplinierter Schüler zu tun, die allesamt noch keine musikalischen Erfahrungen haben. Obwohl sie zunächst einige Mühe hat, mit der Situation fertig zu werden, hält Roberta durch. Und beim großen Konzert am Ende des Schuljahres hat sie es dann geschafft: Ihr Projekt wird verlängert.
Nach und nach wird Robertas "East Harlem Violin Program" immer beliebter, bis nach 10 Jahren plötzlich das Budget der staatlichen Finanzierung gestrichen wird. Nun versuchen Schüler, Eltern und Lehrer gemeinsam mit Roberta das nötige Geld durch ein Solidaritätskonzert, das "Fiddlefest", zu organisieren...
Kritik:
Der oben beschriebene Filminhalt ist nur ein Bruchteil dessen, was Wes Craven in seiner höchst stimmungsvollen Inszenierung darstellt. Schon am Anfang des Films wird Robertas aussichtslose, depressive Lage durch die vorbeifliegenden Familienfotos eindrucksvoll vermittelt. Die emotionale Tiefe und die überzeugende Natürlichkeit, mit der Meryl Streep in die Rolle der engagierten Musiklehrerin schlüpft, lässt den Zuschauer mit solcher Intensität an den Geschehnissen teilhaben, als ginge es um eine gute Freundin.
Durch diese Nähe zu den Charakteren baut Wes Craven die Spannung in seinem Film auf. Es gibt keine Helden; es wird gegen ein "allgemeines" Problem gekämpft; und nicht zuletzt: Die Geschichte ist wahr!
Janes Williams (rechts, Angela Bassett).
Meryl Streep liefert in "Music of the Heart" eine oscarreife Leistung: Wenn sie weint, wenn sie lacht oder wenn sie wütend schreit oder verliebt guckt, ja, sogar wenn sie schweigt, wirkt es absolut echt. Wie ihr ist allen Beteiligten anzumerken, mit welchem Spaß und mit welcher Motivation an diesem Film gearbeitet wurde – in dem Wissen, sich für eine gute Sache einzusetzen.
Selten lauscht man im Kino mit so einer Faszination und Begeisterung der klassischen Musik. Im Finale des Fiddlefests in der Carnegie Hall findet der Film mit dem Auftritt weltbekannter Violinspieler, z.B. Isaac Stern, Itzhak Perlman, Arnold Steinhardt, Mark O'Connor, Michael Tree, Diane Monroe und viele andere und dem anschließenden Beifall einen runden Abschluss.
Regisseur Wes Craven am Set.
Hintergrund:
"Music of the Heart" basiert auf einer wahren Geschichte.
In dem Dokumentarfilm "Small Wonders" wurde bereits 1996 die Thematik des "East Harlem Violin Programs" aufgegriffen. Doch "Music of the Heart" geht weit über diese Dokumentation hinaus: Um sich in die Rolle der Musiklehrerin Roberta Guaspari hineinzuversetzen, war es nötig, dass Meryl Streep, die noch nie zuvor irgendein Musikinstrument gespielt hatte, Geigenunterricht nahm. Nach nur zwei Monaten lernte sie so, Geige in der schwierigeren dritten Position zu spielen und gleichzeitig zu Schülern zu sprechen und ihnen Anweisungen zu geben.
Über die Hälfte der 150 Kinder, die in "Music of the Heart" Geigespielen lernen, sind tatsächlich ehemalige Schüler und Schülerinnen der echten Roberta Guaspari. Für sie war es nicht immer leicht, an den jeweiligen Stellen auf Kommando schlecht und falsch zu spielen. Um hier ein wenig nachzuhelfen, wurde daher schon mal das ein oder andere Instrument ein wenig verstimmt...
Mit "Music of the Heart" feiert Gloria Estefan ihr Schauspieldebüt: Als Lehrerin Isabelle ist sie die erste Kollegin, die Roberta unterstützt. Darüber hinaus nahm sie gemeinsam mit der Gruppe N’SYNC den Titelsong des Films auf.
Mit viel Glück gelangen Wes Craven die eindrucksvollen Aufnahmen zum Filmende: Es war erst das 5te Mal in der 108jährigen Geschichte der Carnegie Hall, dass dort für einen Spielfilm gedreht werden durfte. Nur knappe 72 Stunden standen zur Verfügung, um alle Stimmungen und Bilder des Fiddlefests einzufangen.
Gekrönt wurden die Dreharbeiten am letzten Tag durch die Zusage der New Yorker Schulbehörde, die Finanzierung des "East Harlem Violin Programs" nach acht Jahren ohne staatliche Unterstützung ab dem Sommer 1999 wieder aufzunehmen.
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Fakten |
Originaltitel: Music of the Heart
deutscher Kinostart am: 08.06.2000
Genre: Drama / Musik
Regie:
Wes Craven
Dieser Film wurde bewertet von: RS(91%)
Texte: RS
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TV-Termine
Datum | Uhrzeit | Sender |
15.09.2019 |
16:30 |
3Sat |
24.08.2019 |
17:45 |
One |
²) Sendezeiten bis 05:00 Uhr sind in der Nacht zum Folgetag.
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