Null Uhr 12 |
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Länge | Unterhaltung | Spannung | Action | Musik | Erotik | Anspruch | Eindruck | Gesamt |
- | - | - | - | - | - | - | - | 48% |
Kritik:
Achtung, hier kommt ein deutscher Gangster-Film. Das bedeutet zunächst einmal: Hände hoch für die vermeintlichen Täter. Der Wertungs-Daumen dagegen bleibt maximal auf halber Höhe hängen, und das liegt nicht an der Film-Idee: "Um 0 Uhr 12" hätten fünf Berliner Nacht-Gestalten lieber nicht in die U-Bahn steigen sollen. Denn dadurch, zur falschen Zeit am falschen Ort zu sein, machen sie sich eines Geldtransporter-Überfalls verdächtig. Nicht nur das Motiv fehlt, sondern auch die 30 Millionen. Nun, es gibt ja auch bessere Orte, wo man kurz nach Mitternacht sein könnte: Im Bett, einer netten Bar oder im Nach(t)sitz-Seminar für Drehbuchschreiber. Denn wenn Stefan Kolditz schon einem Vorbild nacheifert, sollte er sich für eins entscheiden. Hinter der Überfall-Pistole grinst kurz der britische Filmemacher Guy Ritchie ("Snatch"). Dann verschwindet der Schöpfer perfekt choreographierter Gangsterkomödien, und ein Hauch von Ensemblefilm weht durch's Kino. Leider bleibt auch der nicht lange. Auftritt jetzt: das deutsche Sozialdrama in seiner schweren Pracht. Kolditz und Regisseur Bernd-Michael Lade schöpfen tief aus dem Reservoir kaputter Großstadt-Bewohner. Die nymphomanische Programmiererin ist ja noch witzig, wenn sie professionelle Liebesbringer zur Aufgabe zwingt. Die alleinerziehende Mutter wird immerhin von Meret Becker gespielt, was mittlerweile als Qualitätsmerkmal für sich spricht. Aber, bitte: Muss der Typ, der sich ihr an den Hals wirft, ausgerechnet Kriegsfotograf gewesen sein? Ja? Schön. Dann kann es ja auch nichts mehr schaden, dass er mit ansehen musste, wie Kinder erschossen wurden, deshalb ein Trauma davonträgt und so weiter und so fort.
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