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Michael Moore geht in seiner Doku-Satire der kühnen Frage nach „Sind Amerikaner verrückt nach Waffen, oder einfach nur verrückt?“ Der Film gewann in Cannes den Jury-Spezialpreis und in Hollywood den Oscar.

Bowling for Columbine von Michael Moore
Michael Moore hat bei einer Bank ein Konto eröffnet, die Prämie: ein Gewehr!


Der Morgen des 20. April 1999 erschütterte die Vereinigten Staaten. Zwei Schüler laufen in der Columbine High School Amok. 12 Schüler und ein Lehrer sterben, viele andere sind traumatisiert und zum großen Teil schwer verletzt.

Der Journalist, Buchautor und Dokumentarfilmer Michel Moore, der sich gerne als Amerikas liebster Nestbeschmutzer bezeichnet, stellt die kühne Frage: "Sind wir verrückt nach Waffen, oder sind wir einfach nur verrückt?" Weshalb sterben 11.000 Menschen jedes Jahr in den USA an den Schusswaffen, obwohl in anderen Ländern genauso viel Waffen im Umlauf sind, aber sehr viel weniger Menschen an Schussverletzungen sterben.

Am Tag des Amoklaufs flog die USA ihren stärksten Bombenangriff auf den Kosovo, wenige Tage später hielt der Vorsitzende der NRA (National Rifle Association) eine Rede auf einer Kundgebung in Denver, was viele Angehörige der Columbine Opfer als offenen Affront ansahen.

Bowling for Columbine von Michael Moore
Dieser Hund hat einen Menschen angeschossen. Zuviel Rockmusik?

War es Zufall, dass Dylan Klebold und Eric Harris, die Todesschützen, zuvor noch in ihrem Bowlingkurs waren? Kann man statt der Rockmusik nicht viel eher das Bowlen verantwortlich machen.

Michael Moore führt viele Interviews mit umstrittenen Persönlichkeiten. Marilyn Manson gibt zu denken, ob nicht eher der Präsident der USA ein Vorbild ist, er selbst ist doch nur ein kleiner Rockstar, der noch keine Bomben über Nahost-Länder abgeworfen hat. Aber auch das Interview mit dem recht ignorant wirkenden Charlton Heston ist überaus interessant.

2002 wurde "Bowling for Columbine" in Cannes gefeiert. Als erster Dokumentarfilm seit 46 Jahren bekam er einstimmig den Jury-Spezialpreis. Nicht ohne Grund.

Bowling for Columbine von Michael Moore
Marilyn Manson: Ist er ein größeres Vorbild als der Präsident?

"Bowling for Columbine" ist sicherlich einer der brillantesten und intelligentesten Dokumentarfilme aller Zeiten. Kaum schaffte es ein Film, sein Publikum derart subtil zu beeinflussen. Durch eine einzigartige Collage aus Interviews, Realaufnahmen des Columbine-Amoklaufs, historischen Aufnahmen und Zeichentrick gelingt ein sowohl unterhaltsamer als auch aufwühlender Film.

Man muss hoffen, dass neben "Wag the Dog" auch dieser Film bald schon Schulthema wird und so den romantisch verklärten Blick auf die Vereinigten Staaten, selbsternannter Hüter der Welt, ein wenig zurechtrückt.

Obwohl man von diesem Film eigentlich ja so gar nicht genug bekommen kann, hier trotzdem noch ein Tipp zum Weiterlesen: Michael Moores brillante Satire „Stupid White Men“, sowie den Film "Fahrenheit 9/11".

Bowling for Columbine von Michael Moore

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Fakten
Originaltitel:
Bowling for Columbine
 
deutscher Kinostart am:
21.11.2002
 
Genre:
Dokumentarfilm
 
Regie:
Michael Moore
 
Dieser Film wurde bewertet von:
hope(96%)
 
Texte:
hope
 
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TV-Termine

DatumUhrzeitSender
30.12.2010 21:00 3Sat
20.10.2010 ²) 00:35 ARD
²) Sendezeiten bis 05:00 Uhr sind in der Nacht zum Folgetag.
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