Der Sohn der Braut |
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Länge | Unterhaltung | Spannung | Action | Musik | Erotik | Anspruch | Eindruck | Gesamt |
**** | **** | *** | ** | *** | ** | **** | **** | 74% |
Inhalt:
Rafael Belvedere (Ricardo Darín) hat ein sehr ausgefülltes Leben. Die meiste Zeit telefoniert er mit dem Handy wegen seines Restaurants, streitet mit Lieferanten und seiner Ex-Frau. Mit letzterer nicht wegen des Restaurants, sondern wegen der gemeinsamen Tochter Vicky (Gimena Nóbile). Der ganze Stress wird gekrönt von Rafaels Mutter Norma (Norma Aleandro), die mit Alzheimer ihre Tage in einem Heim fristet. Ihr geht es augenscheinlich nicht schlecht, immerhin wird sie von ihrem Mann Nino (Héctor Alterio) täglich besucht. Nun möchte er eine alte Sünde wiedergutmachen: Damals vor vielen Jahren verwehrte er seiner Verlobten die kirchliche Trauung, für ihn eine Gewissensfrage, für sie hätte es die Märchenhochzeit sein sollen, von der alle einfachen Mädchen träumen. Nun will er ihr diesen großen Wunsch erfüllen.
Kritik:
Die melancholische Komödie, die 2002 eine Nominierung für den Oscar einheimsen konnte, plätschert anfänglich deutlich belanglos dahin. Doch für die Geschichte war es einfach notwendig, die Charaktere allmählich und gründlich aufzubauen. So kann der Film die Entwicklung der Figur des Rafael Stück für Stück aufzeigen. Der 42jährige hat noch etwas jungenhaftes in seinen Gesichtszügen und manchmal könnte man meinen, er sehne sich nach den Spielen seiner Kindheit zurück, als ihn seine Mutter noch vor allem beschützen konnte, wenn er sich als Zorro wieder zu weit aus dem Fenster gelehnt hat. Der Herzinfarkt und die Begegnung mit seinem besten Freund aus Kindertagen lösen in Rafael endlich das Erwachsenwerden aus. Er merkt, dass er Verantwortung für sich und andere übernehmen muss, und zwar nicht nur im Restaurant, sondern besonders in zwischenmenschlichen Beziehungen.
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