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Neun Regisseure mit neun Episoden unter einen Hut zu bringen ist schwierig, doch es hat geklappt und wurde auf dem Filmfestival Mannheim-Heidelberg vielfach gerühmt.
Kritik:
Ein norwegischer Film aus neun Episoden und jede der Episoden ist einer politischen Partei im norwegischen Parlament gewidmet? Klingt langweilig? Ist es nicht!
Auch wenn der Film von neun norwegischen Regisseuren gemacht wurde, er passt in großen Teilen zu politischen Tendenzen weltweit. Die alten Männer singen die Internationale während sie im Moor versinken. Die jungen Kinder nehmen eine Menge Spendengelder ein, die natürlich für Bedürftige gedacht waren, und geben es am Ende für Süßigkeiten aus. Das sind nur zwei Beispiele, die man offensichtlich politisieren kann, andere sind vielleicht schwieriger zugänglich, alle aber machen Spaß.
In erster Linie denkt man beim Zuschauen noch gar nicht an die politische Aussage, die Moral der Geschichte folgt erst hinterher, macht einem dafür dann aber umso mehr Kopfzerbrechen.
Verwoben sind diese ganzen Erzählungen mit einer Tankstelle und dessen Tankwart. Ob dieser nun den mündigen Bürger, den Durchschnittswähler repräsentiert oder am Ende außer der Verwebung der Episoden keine andere Funktion hat, muss jeder für sich selbst rausfinden.
Bei der ganzen Demokratiediskussion stellt sich die Frage, wie man denn neun Regisseure demokratisch unter einen Hut bekommt. Produzent Yngve Sæther hatte bei dem ursprünglichen Kurzfilmprojekt, das sich immer mehr weiterentwickelt hat, Angst, dass sich die neun verschiedenen Geschichten nicht zusammenfügen lassen, ohne dass man erkennt, dass neun Teams am Werk waren. Dies ist natürlich nicht der Fall und das macht den Film umso genialer, er scheint einfach wie aus einem Guss.
Ein weiteres Ziel des Projektes war es, etablierte Regisseure Norwegens mit den Newcomern zusammen zu bringen, was für alle eine fruchtbare Sache wurde. Bei den Filmfestspielen Mannheim-Heidelberg konnte der Film den Rainer-Werner-Fassbender-Preis für seine unkonventionelle Art mit Politik umzugehen absahnen. Außerdem erhielt er den Kritiker-Preis der Fipresci-Jury und wurde von der Jury der Kinobetreiber empfohlen.
Hintergrund:
Weitere Regisseure: Magnus Martens, Martin Asphaug, Hans Petter Moland, Thomas Robsahm
Alternativer englischer Titel: Utopia - Nobody is Perfect in the Perfect Country
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Fakten |
Originaltitel: Folk flest bor i Kina
ohne Kinostart in: 07.11.2002
Genre: Episodenfilm
Regie:
Morten Tyldum, Arild Frølich, Sara Johnson, Ingebørg Torgersen, Terje Ragnes
Dieser Film wurde bewertet von: hope(92%)
Texte: hope
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