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Der Psychoanalytiker Michael Durand (Jean-Hughes Anglade) schläft gern in den Sitzungen ein. Eines Tages wird ihm das zum Verhängnis und er hat mit einer hübschen Leiche zu kämpfen.
Kritik:
Wie würden wohl Filme von Quentin Tarantino aussehen, wenn er in Frankreich geboren und aufgewachsen wäre. Ungefähr so!
Der Kultfilmer Jean-Jacques Beineix überrascht nach einer recht langen Abstinenz mit einem erfrischen komischen Erotikthriller. Im Mittelpunkt steht der Psychoanalytiker Michael Durand (Jean-Hugues Anglade), der gerne mal in den Sitzungen einschläft. Besonders aber bei der mit ihren Reizen nicht geizenden Olga (Hélène de Fougerolles) vermischt sich in seinen Träumen Realität und Illusion. Das liegt nicht zuletzt daran, dass Olga, während sie sich lasziv auf der Couch räkelt, erzählt, was ihr Mann ihr antut, wenn sie nicht mit ihm schlafen will und was sie empfindet, wenn sie wieder mal erotische Wäsche klaut.
Michael Durand (Jean-Hugues Anglade) und seine
Patientin Olga (Hélène de Fougerolles)
Eines Abends schläft Michael wieder mal und erwacht erst mit dem Glockenschlag, doch „Madame" wacht nicht mehr auf, sie wurde erwürgt. Hat Michael erst eine Woche zuvor die Kleptomanin vor den Fängen der Polizei bewahrt, hat er nun selbst ein 1,75 Meter großes Problem. Michael beichtet zwar alles seinem Psychoanalytiker, doch weiter bringt ihn das auch nicht, die Wahrheit liegt ganz woanders als unter seiner Couch.
Jean-Jacques Beineix reizt mit seinem neuen Meisterwerk gekonnt die geschmacklichen Grenzen seines Publikums aus. In einigen Szenen mutiert der Thriller gar zur Groteske, an anderen ist es schlichter schwarzer Humor. Das alles bereitet uns Beineix in einem Cocktail, der uns in der einen Sekunde lachen, in der nächsten schaudern lässt.
Die faszinierendste Figur des Films ist zweifelsohne die schon nach zwanzig Minuten sterbende Olga. Hélène de Fougerolles, die sonst noch nicht viel Aufmerksamkeit bekam, spielt selbst als Leiche Jean-Hugues Anglade an die Wand. Dieser allerdings gibt sich (erfolgreich!) die allergrößte Mühe den ausflippenden Psychoanalytiker darzustellen. Dass bei der ganzen skurrilen Geschichte seine Beziehung den Bach runter zu gehen droht, ist wohl das kleinste Übel des Ganzen.
Wer Lust hat auf ein gelungenes Experiment aus schwarzer Komödie und Thriller, ist hier so gut aufgehoben wie jeder Tarantino-Fan. „Mortal Transfer" sollte sich keiner entgehen lassen!
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TV-Termine
Datum | Uhrzeit | Sender |
25.02.2011 ²) |
01:00 |
RBB |
08.01.2011 ²) |
01:35 |
MDR |
²) Sendezeiten bis 05:00 Uhr sind in der Nacht zum Folgetag.
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