Shooters |
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Länge | Unterhaltung | Spannung | Action | Musik | Erotik | Anspruch | Eindruck | Gesamt |
***** | **** | ***** | **** | **** | - | ***** | ***** |
92% |
Kritik:
Die Liverpooler Kriminellen-Szene: Türsteher Big John hat viel Einfluß, dennoch ist das Geld immer knapp. Seine Kumpels Dezzy und Fran überreden ihn zu einem neuen Einbruch. Natürlich muß aber wieder was schief gehen. Das Opfer erkennt die drei und Dezzy sieht sich gezwungen einen Mord zu begehen. Nun müssen sich John, Dezzy und Fran nicht nur vor der Konkurrenzbande, sondern auch vor der Polizei in Acht nehmen. Zudem haben sie alle Hände voll zu tun, sich vor ihren Familien zu rechtfertigen. Der Zuschauer wird bei diesem sehr außergewöhnlichen Film mitten in die Handlung geworfen. Es werden nicht, wie sonst in Spielfilmen üblich, die Hauptcharaktere vorgestellt. Dadurch kann vor allem am Anfang Verwirrung entstehen. Wenn man sich aber von solchen Kleinigkeiten nicht irritieren läßt, kommt man in den Genuß einer der realistischsten Darstellungen der Unterwelt. Gerade weil Dan Reed vor "Shooters" nur Dokumentationen gemacht hat, ist ihm die Abbildung der Realität so vertraut. Die Mittel die er benutzt, um diesen Eindruck zu erreichen sind denkbar einfach: Die Kameraführung ist spontan und meistens wurde nur mit einer Handkamera gedreht. Die Umschnitte in den Dialogen sind zufällig und nicht nach jedem Satz, zum Teil kommen dann verschiedene Takes durcheinander, was durchaus beabsichtigt ist. Die Dialoge sind alle improvisiert. Dan Reed hatte keine einzige Dialogzeile ins Drehbuch geschrieben. Es wäre ihm wahrscheinlich auch schwer gefallen, seine Laiendarsteller davon zu überzeugen, Text auswendig zu lernen. Die Darsteller sind alle aus der Liverpooler Untergrundszene, viele haben sich schon mehrmals strafbar gemacht. Einer der Hauptdarsteller, Dezzy, wird auch in Zukunft in Filmen von Dan Reed zu sehen sein. Durch diese Mittel bringt er eine Spannung in reine Dialogszenen wie es sonst noch kaum ein Regisseur vermochte. Dan Reed war ein Jahr vor Drehbeginn schon in der Liverpooler Unterwelt unterwegs um zu recherchieren. Ursprünglich sollte es eine Dokumentation werden, doch es stellte sich als unrealisierbar heraus, die Straftaten, zum Teil Morde zu filmen und der Öffentlichkeit zu zeigen. Multitalent Dan Reed, er schrieb das Buch, produzierte den Film und führte Regie, hatte etwas Angst vor den Reaktionen seiner zum Teil auch gewaltbereiten Darsteller. Sie sollten nicht als Helden dargestellt werden und kommen deshalb eher negativ im Film rüber. Das Hauptziel war es aber realistisch zu sein, was von allen eingesehen wurde, die zugestimmt haben in dem Film mitzuwirken und so waren auch alle mit dem Ergebnis zufrieden.
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