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Die Lebensgeschichte dreier US-Studenten oder der Selbstmord der Unbekannten... Drehbuchautor Bret Easton Ellis (American Psycho) lieferte den Stoff für diesen ungewöhnlichen Film, der extrem nah am Buch bleibt und durch asynchrone Erzählung und rückwärtslaufende Bilder auffällt.
Inhalt:
Sean Bateman (James Van Der Beek) und Lauren (Shannyn Sossamon).
„The End of the World Party“: Die junge Studentin Lauren (Shannyn Sossamon) erzählt von ihrer traurigen Erfahrung auf der Party, als sie mit einem Filmstudenten anbändelt, gemeinsam mit ihm in einem Zimmer verschwindet und ohnmächtig wird. Als sie wieder aufwacht, spürt sie, dass er mit ihr schläft, doch als sie hochsieht, muss sie feststellen, dass der vermeintlich Liebhaber sie von gegenüber filmt, während ein Freund sie vergewaltigt...
-- Stop!! – Jetzt läuft der Film rückwärts – bis zu der Stelle, an der Paul (Ian Somerhalder) ins Bild kommt. Paul unterhält sich mit einem anderen Studenten über die Musik, die offensichtlich schwule Musik. Auch er verschwindet schon bald in einem Zimmer mit seinem potentiellen Partner. Doch obwohl der andere bereits bekifft ist, weist er Pauls Annäherungsversuche entschieden zurück und schmeißt Paul aus dem Zimmer...
-- Stop!! – Jetzt läuft der Film wieder rückwärts – bis zu der Stelle, an der Sean Bateman (James Van Der Beek) lilafarbenes Papier zerreißt. Jetzt stellt sich Sean, ebenso wie seine Vorgänger vor ihm, aus dem Off sprechend vor.
-- Stop!! – Jetzt geht es mit schnellen Schritten zurück in den Sommer... Von nun an orientiert sich der Film hauptsächlich an der Hauptfigur Sean und erklärt, wie es zu den rätselhaften, höchst negativen Ereignissen der einleitenden Party kam, zu der der Film natürlich am Ende wieder zurückkehrt.
Paul Denton (Ian Somerhalder).
Kritik:
„The Rules of Attraction“ fordert vom Zuschauer einiges. In vielen Sneak Previews, in denen der Film gezeigt wurde, erwies sich schon die erste Rückwärtsfahrt des Films als K.O.-Punkt für einige Zuschauer, die von da an eher missbilligend auf die filmischen Elemente herabsahen – zu frisch war z.T. noch die Erinnerung an „It’s all about love“, bei dem der Sinn vielfach im Verborgenen blieb. Im Gegensatz dazu verwendete Regisseur Roger Avary, der auch schon an Pulp Fiction beteiligt war, alles sehr zielgerichtet: Traum und Wirklichkeit ebenso in geteilten Screens wie verschiedene Perspektiven der gleichen Szene.
Die Schlüsselszene, in der der Zuschauer den erschreckenden Zusammenhang erstmals begreifen kann, kommt nach etwa zwei Dritteln des Films, als Lauren die Leiche einer Studentin entdeckt, die sich kurz zuvor das Leben genommen hat. Trotzdem bleibt der Film spannend, da die Hauptcharaktere natürlich nicht aus der Perspektive des Zuschauers, der mit einer Hochgeschwindigkeits-Rückblende aufgeklärt wird, die Zusammenhänge erkennen können. Jetzt wirken die negativen Ereignisse des Filmbeginns wie eine Art Bestrafung für die tragische Schuld, die sich Sean, Lauren und Paul in dieser Tragödie aufgehalst haben. Doch Autor Bret Easton Ellis lässt bewusst das Ende der Geschichte offen und so bleibt es dem Betrachter überlassen, sich zu entscheiden, ob die Ereignisse vom Filmbeginn die Wahrheit oder nur eine mögliche Variante der Entwicklung waren.
Roger Avary wagt in seinem Film nicht nur filmische Experimente, um nah an der Buchvorlage zu bleiben. Er riskiert auch in Sachen Erotik alles und gewinnt! In vielen Szenen verrät die eigene Stimme aus dem Off die wahre Gefühlslage von einem der Beteiligten; Paul und Sean erleben in der Fantasie von Paul eine heiße Kussszene, währenddessen verwendet Lauren Fotos von sexuell übertragbaren Krankheiten, um sich abzutörnen...
Der Film erzählt die Geschichte jeweils sehr stark aus der Perspektive des Charakters, der gerade im Mittelpunkt steht, und wechselt immer wieder zwischen den Charakteren. So kommt es, dass man fast nicht verstehen kann, warum Paul es wagt, Sean anzubaggern... Doch Bret Easton Ellis hat seinem Charakter eine Menge Selbstbewusstsein mit auf den Weg gegeben.
Die Regeln des Spiels stellt die wohl ungewöhnlichste Umsetzung eines Drehbuchs seit Pulp Fiction dar... Nicht nur der aus „Dawson’s Creek“ bekannte James Van Der Beek macht in dem Werk eine gute Figur, auch Shannyn Sossamon und vor allem Ian Somerhalder fallen positiv auf.
Lauren und ihr beste Freundin (1) / Paul liebt die Musik und Boys und am liebsten beides gleichzeitig...
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Fakten |
Originaltitel: Rules of Attraction
deutscher Kinostart am: 01.05.2003
Genre: Drama / Experimentalfilm
Regie:
Roger Avary
Dieser Film wurde bewertet von: RS(93%)
Texte: RS
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