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Peter Mullan („Orphans“) bringt mit „Die unbarmherzigen Schwestern“ eine Anklage an die irischen Mädchen-Heime und die katholische Kirche in die Kinos und in die Öffentlichkeit.
Die Nonnen müssen natürlich nicht Buße tun und bekommen daher gutes Essen.
Kritik:
Bis 1996 gab es in Irland die Magdalenen-Heime. Sie wurden von den barmherzigen Schwestern geleitet und waren nichts anderes als unlegitimierte Gefängnisse für junge Frauen. Die katholische Kirche hat sich bis heute nicht entschuldigt für die Gewalt, die den Frauen angetan wurde. Anfangs des 20. Jahrhunderts wurden die Heime von der katholischen Kirche übernommen und ein strenges Reglement eingeführt. Davor waren es einfach Zufluchtsorte für Prostituierte und gefallene Mädchen.
„Die unbarmherzigen Schwestern“ beginnt im Jahr 1964 in Dublin. Inzwischen wird jedes Mädchen, das auch nur durch seine zu schönen Reize auffällt, in ein Magdalenen-Heim gesteckt. Hier müssen die Mädchen sieben Tage die Woche in der Wäscherei arbeiten und das zehn Stunden am Tag. Zu Essen gibt es Porridge und geschlafen wird auch nicht besonders lange. Die Mädchen sollen Buße tun. Nun werden zur gleichen Zeit drei neue Mädchen „eingeliefert“. Margaret Maguire (Anne-Marie Duff) wurde vergewaltigt und soll ihrer Familie keine Schande mehr bereiten, Bernadette (Nora-Jane Noone) lebte in einem Waisenhaus und lenkte die Aufmerksamkeit der Arbeiter der Nachbarfabrik zu sehr auf sich. Der Heimdirektor beschloss, so eine Schönheit wäre im Magdalenen-Heim besser aufgehoben. Das schlimmste Denkbare für eine junge Katholikin hat Rose (Dorothy Duffy) ihren Eltern angetan. Sie bekam ein uneheliches Kind. Das Kind wurde ihr weggenommen und sie kam ins Magdalenen-Heim, wo sie sofort zu Patricia wurde, da es schon eine Rose gab.
Nach Meinung der Katholiken ist Bernadette einfach zu schön für diese Welt.
In der Wäscherei lernen die drei Crispina (Eileen Walsh) kennen. Diese bringt ihnen bei, dass es besser ist, hier keine Freunde zu haben. Und schon bald lernen die Neuen, dass es auch nicht einfach wird, wieder aus dem Heim in ein normales Leben zu kommen.
Viele Frauen kamen in jungen Jahren in ein solches Heim und blieben zwangsläufig bis zu ihrem Tod. Einige wurden von männlichen (!) Familienmitgliedern, die Mitleid hatten, nach ein paar Monaten oder Jahren wieder rausgeholt. Andere brachen aus oder nahmen sich das Leben. Viele verbrachten ihr ganzes Leben bis zu ihrem Tod im Heim.
Regisseur Peter Mullan begeisterte sich für dieses Thema nachdem er eine Fernsehdokumentation gesehen hatte. Die Ungerechtigkeit mit der nicht nur die katholische Kirche, sondern auch die irische Gesellschaft handelte, ermöglichte ehemaligen Insassinnen nur schwer, wieder ein normales Leben zu führen. Sein Film erzählt die wahre Geschichte von vier jungen Mädchen, die einem das Schlucken schwer macht. Großartige unverbrauchte Jungdarstellerinnen machen den Film zu einem Meisterwerk. Nora-Jane Noone, die die Bernadette spielt, stand noch nie auf einer Bühne oder vor einer Kamera. Auch für Dorothy Duffy ist es der erste größere Film. Einzig Anne-Marie Duff konnte schon in kleineren Rollen ihr Können unter Beweiß stellen. Geraldine McEwan als grausame Schwester Bridget ist natürlich genauso sagenhaft gut. Peter Mullan ist im wahrsten Sinne ein schrecklich guter Film gelungen, der aber aufgrund seiner sadistischen Gewalt nicht jedem gefallen wird.
Im Waschraum machen sich die Nonnen über die nackten Mädchen lustig.
Margaret (Anne-Marie Duff), Bernadette (Nora-Jane Noone) und
Rose (Dorothy Duffy) kommen an und merken bald, dass das kein
Zuckerschlecken wird.
Grausam: Schwester Bridget (Geraldine McEwan) lächelt und schlägt zu.
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Fakten |
Originaltitel: The Magdalene Sisters
deutscher Kinostart am: 09.01.2003
Genre: Drama
Regie:
Peter Mullan
Dieser Film wurde bewertet von: hope(81%)
Texte: hope
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14.10.2015 |
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