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Diesseits und Jenseits der deutsch-polnischen Grenze haben die Menschen ihre Sorgen und Nöte. Hans-Christian Schmid beschreibt das Schicksal vieler Einzelner und zugleich das eines ganzen Landstrichs.
Die Großstadt weiß Kolja (Ivan Shvedoff) zu begeistern.
Kritik:
Die Oder bei Frankfurt trennt nicht nur Deutschland von Polen, zugleich scheint sie arm und reich zu trennen. Doch dass auch im Westen nicht alles Gold ist was glänzt, merkt man oft recht schnell.
Viele Menschen versuchen diesseits und jenseits der Grenze ihr Glück. Der neue Film von Hans-Christian Schmid, einem der besten jungen deutschen Regisseure, macht konsequent da weiter wo „Halbe Treppe“ aufgehört hat.
In fünf sehr lose miteinander verwobenen Episoden werden Einzelschicksale erzählt, die als Schicksal eines ganzen Landstrichs gelten möchten. Ingo (Devid Stresow), der Besitzer eines Matratzengeschäfts, macht so einiges, um seinen Laden vor dem Ruin zu bewahren, doch er schlittert von einer Katastrophe in die nächste.
Andreas (Sebastian Urzendowsky) schmuggelt mit seinem Bruder und seinem Vater Zigaretten. Er verliebt sich in die hübsche Ausreißerin Katharina (Alice Dwyer) von der auch sein älterer Bruder angezogen ist.
Kolja (Ivan Shvedoff) ist von der Ukraine bis an die deutsche Grenze gekommen und wurde vom Bundesgrenzschutz gefasst. Die deutsche Dolmetscherin Sonja (Maria Simon) hat ein Herz und will dem nach Arbeit Suchenden helfen.
Konjunkturflaute: Matratzen gehen nicht weg.
Der junge Architekt Philip (August Diehl) kommt aus Berlin nach Slubice um ein Großprojekt zu verwirklichen. Er hat viele Träume im Kopf. In Slubice trifft er seine ehemalige polnische Freundin Beata (Julia Krynke) wieder und macht sich neue Hoffnungen, doch wie eine Seifenblase zerplatzen alle seine Träume.
Der Taxifahrer Antoni (Zbigniew Zamachowski) braucht dringend Geld für die Kommunion seiner Tochter. Eigentlich kommt die Familie über die Runden, aber dieses Ereignis lässt schnell Grenzen erkennen. Die Gelegenheit kommt ihm Recht, als eine junge Familie ihn als Schleuser in den Westen anheuert, doch er hat keine Ahnung, wie man so etwas professionell durchzieht.
„Lichter“ ist ein sehr ruhiger Film, bei dem auch ganz besonders die Musikuntermalung von Notwist auffällt. Trotz all der menschlichen Tragik, die man zu sehen bekommt, schafft der Film es, Hoffnung zu machen. Man muss sein Glück selbst in die Hand nehmen, scheint die große Überschrift zu sein. Inwiefern das für jeden Einzelnen der beschriebenen Charaktere zu verwirklichen ist, will der Film natürlich nicht beantworten, sondern, das bleibt der Phantasie des Zuschauers überlassen. Und vielleicht merkt der eine oder andere auch, dass Geld nicht die Antwort auf alle Probleme ist, denn selbst der eigentlich ganz gut gestellte Architekt Philip hat seine Sorgen.
Der deutsche Film hat Potential, Hans-Christian Schmid hat es hier bewiesen.
Regisseur Hans-Christian Schmid.
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Fakten |
Originaltitel: Lichter
deutscher Kinostart am: 31.07.2003
Genre: Episodendrama
Regie:
Hans-Christian Schmid Länge: ca. 105 Minuten Kinoverleih: Prokino
Dieser Film wurde bewertet von: hope(89%)
Texte: hope
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TV-Termine
Datum | Uhrzeit | Sender |
29.04.2018 ²) |
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28.04.2018 |
21:45 |
One |
²) Sendezeiten bis 05:00 Uhr sind in der Nacht zum Folgetag.
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