Long Walk Home |
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Länge | Unterhaltung | Spannung | Action | Musik | Erotik | Anspruch | Eindruck | Gesamt |
***** | **** | **** | *** | ***** | * | ***** | ***** |
90% |
Kritik:
Was der „weiße Mann“ in den USA mit den Eingeborenen gemacht hat, ist hinlänglich bekannt. Der australische Regisseur Philip Noyce kehrt nach seinem Ausflug nach Hollywood in seine Heimat zurück und rollt ein Stück dunkler australischer Geschichte auf.
In den Heimen wurden die Kinder oft als Sklaven behandelt, die Nahrung war unzureichend und die hygienischen Verhältnisse waren katastrophal. Doch schon nach zwei Tagen gelingt den Mädchen die Flucht, doch der Heimweg wird knapp 2000 Meilen lang sein und sie haben keine Ahnung, wo sie sind. Molly, als die Älteste, wird zur Führerin und mehr zufällig als mit Kalkül finden sie den Kaninchenzaun, der durch das ganze Land läuft, um die Kaninchenplage einzudämmen. Entlang dieses Zaunes glauben sie ihr Zuhause zu finden. Während ihnen unterwegs viele Menschen (auch Weiße) helfen und zu Essen geben, ist ihnen der Fährtensucher Moodoo (David Gulpili) von Neville hinterhergeschickt worden. Bald werden die Mädchen im ganzen Land gesucht.
Philip Noyce’ Film lebt von der unglaublichen Weite des Landes (Kamera führte Christopher Doyle genau wie bei „Hero“), von dem herausragenden Soundtrack von Peter Gabriel und natürlich von den grandiosen Laiendarstellern. Besonders Everlyn Sampi ist selbst in den düstersten Szenen die Freude am Schauspiel anzumerken. Aber auch der hinlänglich bekannte Kenneth Branagh in der Rolle des starsinnigen Neville ist brillant. Geradezu parodistisch wirkt sein Spiel in seinem viel zu kleinen Büro, das im argen Kontrast zur Weite des Landes steht. Trotz eines kleinen Budgets kann er nicht davon ablassen, die Ausreißer zu jagen. Philip Noyce widerstand der Versuchung, eine Fortsetzung von „Auf der Flucht“ zu drehen, es entstand ein großartiger Film voller Sehnsucht, Liebe und Traurigkeit.
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