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„Everybody comes to Hollywood“ singt Madonna. Jetzt gibt’s den Film zum Lied. Steven Soderbergh neustes Werk zieht so ziemlich alles durch den Kakao, aber subtil wie wir es vom Meister gewohnt sind.
Kritik:
Clavin (Blair Underwood) und
Francesca (Julia Roberts)
Hollywood ist ein Irrenhaus, das wussten wir bereits vorher. Steven Soderbergh lässt nun in seinem neusten Werk tief blicken. Es ist gewissermaßen ein Film über einen Film im Film. Das muss man als Zuschauer ersteinmal verdauen.
Da ist also Superstar Francesca (Julia Roberts). Sie spielt in ihrem neuen Film (einem Film im Film) mit dem Jungschauspieler Calvin (Blair Underwood). Filmjournalist Carl (David Hyde Pierce) wird aus seinem Job rausgeworfen.. Am gleichen Tag will seine Frau Lee (Catherine Keener) sich von ihm trennen. Sie hat das raus, immerhin feuert sie täglich ein Dutzend Mitarbeiter und schikaniert diese vor dem Abgang auch noch ein wenig. Lees Schwester, die Masseuse Linda (Mary McCormack), sucht nach dem richtigen Mann fürs Leben. Dabei begegnet ihr der Filmproduzent Gus (David Duchovny), der nicht nur eine Massage möchte.
All diese Figuren kommen auf der Geburtstagsparty von Gus zusammen. Nur Gus fehlt noch und derweil entladen sich die Emotionen in einem Fegefeuer der Eitelkeiten. Vor allem die Tatsache, dass Calvin mit seiner Freundin Lucy (Erika Alexander) gekommen ist, macht dessen Geliebte Lee ziemlich fertig.
Lee (Catherine Keener)
Steven Soderbergh hat eine ordentliche Tragikomödie hingelegt. Mit einigen Überraschungen kann er aufwarten und Spannung kommt auch auf. Doch dummerweise wählte Soderbergh für die Aufnahmen der „Realität“ also die Teile, die nicht Film oder Film im Film sind, eine 16mm-Optik und das nervt echt. Schöner sind da schon die unscharf-scharf-Effekte und die Gegenlicht-Effekte, aber 80% des Films in der grobkörnigen Struktur anzusehen, ist auf die Dauer nichts.
Die Story hingegen ist ein echter Reißer. Überaus kunstvoll verwoben sind die verschiedenen Episoden. Man muss wirklich den ganzen Film hammermäßig aufpassen, dass man den Durchblick behält.
„Voll Frontal“ macht also richtig Spaß und erinnert an Robert Altmans kongeniale „Short Cuts“ und mutet auch ein wenig als Fortsetzung von Soderberghs tollem Erstling „Sex, Lügen & Video“ an. Für Filmfreaks ist das selbstreferentielle Werk natürlich absolut zu empfehlen und wie bei einigen anderen Filmen in letzter Zeit tritt auch in „Voll Frontal“ Brad Pitt in einer Mini-Rolle auf.
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TV-Termine
Datum | Uhrzeit | Sender |
24.01.2014 ²) |
03:25 |
Kabel 1 |
17.01.2014 ²) |
04:25 |
Pro 7 |
²) Sendezeiten bis 05:00 Uhr sind in der Nacht zum Folgetag.
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