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Dem leidenschaftlichen Geschichtenerzähler Edward Bloom (Ewan McGregor/Albert Finney) bleibt nur noch wenig Zeit für eine Versöhnung mit seinem Sohn Will (Billy Crudup). Tim Burton inszenierte die Geschichte von Daniel Wallace in märchenhafter Harmonie.
Edward Bloom (Ewan McGregor) in Jugendtagen.
Inhalt:
Edward Bloom hat ein Hobby, das gleichzeitig sein Leben ist: Er erzählt Geschichten, lebt seine Fantasie in vollen Zügen aus. Was an sich eine nette Eigenschaft ist, wird für die engsten Angehörigen schon bald zur Last, weil Edward permanent im Mittelpunkt stehen muss und sogar auf der Hochzeit seines Sohnes alle Aufmerksamkeit der Gäste auf sich zieht. Nach eben diesem Abend kommt es zum Streit zwischen Vater und Sohn, der darin gipfelt, dass die beiden über 3 Jahre nicht miteinander sprechen. Als es Edward (Albert Finney) gesundheitlich schlecht geht, entschließt sich sein Sohn Will (Billy Crudup), aus Paris, wo er mittlerweile als Journalist arbeitet, zurück nach Alabama zu fliegen.
Edward Bloom (Albert Finney) mit seiner Frau.
Dort prallt er mit seinem neugewonnenen Realitätssinn direkt wieder auf die Fantasiewelt, in der sein Vater zu leben scheint. Neben Geschichten über Riesen, Siamesische Zwillinge, Werwölfe usw. versucht Will nun verzweifelt herauszufinden, wer sein Vater wirklich ist, bevor es zu spät dafür ist. Noch einmal durchlebt er die verschiedenen Stationen aus den Geschichten seines Vaters (in der Jugend dargestellt von Ewan McGregor).
Nur Edward selbst kennt den Weg, wie er seinem Sohn Will seinen Lebenssinn vermitteln kann, doch zur Aussprache zwischen Vater und Sohn kommt es erst sehr, sehr spät.
Wenn man die Liebe seines Lebens trifft, scheint die Zeit stillzustehen.
Kritik:
In der Inhaltsangabe stehen bewusst keine Details über die fantasievollen Erlebnisse des Edward Bloom. Wer davon einen Vorgeschmack erhalten möchte, findet unter „Hintergrund“ ein Zitat aus der Buchvorlage.
Tim Burton hat mit seiner Inszenierung des Vater-Sohn-Konflikts (der gleichzeitig ein Generationskonflikt ist) den richtigen Weg gewählt. Er verleiht den vermeintlichen Lügengeschichten des Edward Bloom ebenso mit allen zur Verfügung stehenden filmischen Mitteln eine Lebhaftigkeit, wie er mit kühlen Farben und tristen Bildern die Realität zeigt. Der Wechsel zwischen den einzelnen Erzählungen und der jeweils eingeschobenen realen Handlung bewirkt dabei, dass der Zuschauer den Film aus der gedanklichen Perspektive des Sohns hautnah und sehr emotional miterleben kann.
Ein Highlight des Films ist sicherlich der Abstecher in den Ort Spectre, der zu unterschiedlichen Zeiten aus den Augen unterschiedlicher Erzähler und in der Realität immer wieder anders aussieht. Sowohl Ewan McGregor als auch Albert Finney können in diesem Film absolut überzeugen, aber auch die Nebenrollen sind z.B. mit Danny DeVito in der Rolle des Zirkusdirektors perfekt besetzt.
Das Zusammenspiel aller Beteiligten und die ganze Atmosphäre machen „Big Fish“ zu einem Cineclub-Filmtipp. Das Ende des Films verdeutlicht die Entwicklung des Charakters des Sohns Will, der endlich ebenso versteht, wie es die Zuschauer tun, wer eigentlich Edward Bloom ist.
Die siamesischen Zwillinge, denen Edward beim Militär-Einsatz begegnete.
In dem Glasauge der alten Dame sieht man angeblich den eigenen Tod...
Hintergrund:
Seine große Verheißung
Man erzählt sich, dass er nie einen Namen oder ein Gesicht oder jemandes Lieblingsfarbe vergaß und dass er mit 12 Jahren jedermann in seinem Heimatort an dem Geräusch erkannte, das seine Schuhe beim Gehen machten.
Man erzählt sich, er wuchs so schnell, dass er eine Zeitlang - Monate? fast ein Jahr? - an sein Bett gefesselt war, weil die Kalkbildung seiner Knochen mit seinem Höhenstreben nicht Schritt halten konnte, so dass er, würde er zu stehen versuchen, wie eine baumelnde Rebe sein und als Häufchen zu Boden fallen würde.
Edward Bloom nutzte seine Zeit klug: Er las. Er las fast jedes Buch, das es in Ashland gab. Tausend Bücher - manche Leute sagen, zehntausend. Geschichte, Kunst, Philosophie, Horatio Alger. Ganz egal. Er las sie alle. Sogar das Telefonbuch.
Man erzählt sich, dass er am Ende mehr wusste als jeder andere, selbst Mr. Pinkater, der Bibliothekar. Er war ein Big Fish, ein großer Fisch, schon damals.
(aus: Big Fish von Daniel Wallace/Knaur Taschenbuch)
Edward Bloom geht es immer schlechter.
Will Bloom (Billy Crudup) möchte nicht so sein wie sein Vater...
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Fakten |
Originaltitel: Big Fish
deutscher Kinostart am: 08.04.2004
Genre: Drama / Komödie / Literatur
Regie:
Tim Burton
Dieser Film wurde bewertet von: RS(94%)
Texte: RS
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Synchronsprecher
Schauspieler | Synchronsprecher |
Alison Lohman | Barbi Schiller |
Marion Cotillard | Catherine Collin |
Matthew McGrory | Christoph Jablonka |
TV-Termine
Datum | Uhrzeit | Sender |
17.12.2023 |
11:40 |
ZDF NEO |
07.03.2021 ²) |
03:35 |
Tele 5 |
²) Sendezeiten bis 05:00 Uhr sind in der Nacht zum Folgetag.
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