Dänische Delikatessen |
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Länge | Unterhaltung | Spannung | Action | Musik | Erotik | Anspruch | Eindruck | Gesamt |
***** | **** | *** | - | *** | - | *** | **** | 70% |
Inhalt:
Die beiden Metzger Svend (Mads Mikkelsen) und Bjarne (Nikolaj Lie Kaas) sind die Abhängkeit von Fleischermeister Holger (Ole Thestrup) leid. Dieser hält vor allem den ständig schwitzenden Svend und seine Marinade zurück, Bjarne hingegen kifft soviel, dass ihm die miese Arbeitsatmosphäre relativ egal ist. Doch der von Selbstzweifeln geplagte Svend ist es leid, weshalb er mit Bjarne zusammen eine eigene Metzgerei eröffnet. Doch das Geschäft läuft nicht, die Kunden bleiben aus. Als Svends Lebensgefährtin Tina (Bodil Jørgensen) sich auch noch von ihm trennt, könnte es nicht schlimmer kommen.
Doch dann wird ein Elektriker versehentlich im Kühlraum eingeschlossen und am nächsten Morgen erfroren gefunden. Um der aussichtslosen Lage zu entkommen, entschließt sich Svend zu einem drastischen Schritt - und das Geschäft brummt. Bjarne, der nebenbei das Atmungsgerät seines im Koma liegenden Bruders Eigil (ebenfalls dargestellt von Nikolaj Lie Kaas) abschalten lassen will, um das Erbe für die neue Metzgerei zu erhalten, ist mit den neuen Methoden anfangs weniger einverstanden. Doch der Erfolg gibt Svend offenbar recht. Während Bjarne die hübsche Friedshofsgärtnerin Astrid (Line Kruse) kennenlernt, erwacht Eigil dann aber überraschend aus seinem Langzeitkoma und die Ereignisse überschlagen sich...
Kritik:
Fünf Jahre vor "Dänische Delikatessen" kam mit "In China essen sie Hunde" ein Streifen in die Kinos, der nicht nur hierzulande für Aufsehen sorgte. Unabhängig vom Thema war der gut getimte schwarze Humor ein Erfolgsgarant. Anders Thomas Jensen, der schon für den 1999 gestarteten Film das Drehbuch verfasste, versucht hier nun, das Streben der Menschen nach Anerkennung und Erfolg auf die Spitze des guten Geschmacks zu treiben und verleitet den Zuschauer durch die Einfachheit seiner Charaktere dazu, das Gesehene teilweise sogar nachzuvollziehen und damit völlig den Bezug zur menschlichen Zivilisation für rund 90 Minuten aufzugeben. Denn auch, wenn der Mensch im Grunde nur ein intelligentes Tier ist - unsere Artgenossen zu verspeisen ist einfach nicht richtig. Kannibalismus ist daher für die meisten Menschen immernoch ein extremes Thema, weshalb der durch seine Essgewohnheiten bekannt gewordene Deutsche Armin Meiwes auch in Augen vieler ein Monster ist.
Doch in "Dänische Delikatessen" gelingt es, dieses Thema zwar in den Mittelpunkt zu rücken, es aber nie ganz an einen rankommen zu lassen. Vielmehr erhalten die Hauptcharaktere mit der Zeit immer mehr Konturen und man kann sich irgendwie mit ihnen und ihren Erlebnissen identifizieren. Am Ende ist man sogar gewillt, ihr Handeln etwas nachzuvollziehen und das Treiben in der Metzgerei nicht mehr zu hinterfragen. Denn im Grunde weiß man einfach - es ist nur ein Film. Und dieser fängt zwar witzig an und wird dann kurzfristig überraschend schräg. Doch dann stehen die menschlichen Eigenheiten immer mehr im Fokus und zum Schluss fragt man sich, ob man nicht noch etwas mehr auf den schwarzen Humor statt auf die gesellschaftlichen Konventionen hätte setzen sollen...
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