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Der niederländische Maler Jan Vermeer ist bis heute bekannt, doch wer ist das traurig-glückliche Mädchen auf einer seiner Bilder. Verfilmt nach dem erfolgreichen Roman von Tracy Chevalier.
Jan Vermeer (Colin Firth) interessiert sich für Griet.
Kritik:
Der niederländische Maler Jan Vermeer (Colin Firth) malte um das Jahr 1665 ein Bild, das noch heute die Menschen fasziniert. Das Mädchen mit dem Perlenohrring schaut auf seltsame Weise zugleich melancholisch traurig und glücklich.
Tracy Chevalier baute um dieses Bild und ein paar karge Fakten von Vermeers Leben einen Roman, der weltweit erfolgreich wurde. Die 17jährige Griet (Scarlett Johansson) fängt als Magd im Haus von Vermeer an. Die vielen Kinder und Vermeers Schwiegermutter machen ihr zu schaffen, aber in dem stillen und zurückgezogenen Maler findet sie einen Freund. Er unterweist sie in der Farbenherstellung; sie wagt es sogar, ihm den einen oder anderen Ratschlag zu gaben; sie wird zu seiner Muse.
Vermeer ist, um seinen Lebensstil aufrecht halten zu können, auf die Gunst seiner Gönner angewiesen. Und sein Patron van Ruijven (Tom Wilkinson) wünscht sich ein Bild von Griet. Das ist dieser so gar nicht recht, bandelt sie doch lieber mit dem Metzgersohn Pieter (Cilian Murphy) an.
Der Kinofilm-Neuling Peter Webber hat bislang nur wenige Dokumentarfilme gedreht, doch das tut der Qualität der vorliegenden Arbeit keinen Abbruch. Im Gegenteil. Durch die stetig ruhige Kamera wird das Augenmerk voll und ganz auf die Malerei und die Entwicklung des Verhältnisses zwischen Vermeer und Griet gelegt. Scarlett Johansson ist nicht nur wegen ihrer Ähnlichkeit mit dem Originalgemälde perfekt für die Rolle. Ihre scheue Zurückhaltung dem Meister gegenüber und ihr gleichzeitiges Interesse für die Bilder ist das Verhalten, welches man von einem armen aber intelligenten Mädchen erwartet. Die erotische Spannung zwischen Griet und Vermeer ist bis ins leiseste Knistern zu spüren. Dabei wird immer nur angedeutet und die eigentliche Erotik liegt hier darin, dass nichts zwischen den beiden passiert. Peter Webber erreicht mit seiner ruhigen Art des Erzählens genau das, was man mit leisem Sprechen in der Rhetorik erreicht: Das Publikum passt besser auf.
Griet interessiert sich sehr für die Malerei.
„Das Mädchen mit dem Perlenohrring“ hat als Film das gleiche Potential wie das Buch. Hier ist ein grandioser Film entstanden, der nicht den kitschigen Klischees von Hollywood folgt und auch ganz ohne Action auskommt. Und so ist der Film, der vor über 300 Jahren spielt, erstaunlich erfrischend und überhaupt nicht angestaubt. Das Tüpfelchen auf dem i sind die Kategorien, in denen es Oscar-Nominierungen gab: Sowohl Ausstattung wie auch Kostüm wären einen Oscar wert gewesen, wer diese Oscars 2004 abgeräumt hat, brauche ich wohl nicht zu erwähnen. Auch Eduardo Serra hat für seine Kameraführung mit den grandiosen Einstellungen, die zweifelsohne aus Bildern der Zeit entlehnt sind, eine Oscar-Nominierung bekommen.
„Das Mädchen mit dem Perlenohrring“ beweist außerdem, dass europäische Zusammenarbeit funktionieren kann. Sehenswertes Filmkunstkino im wahrsten Sinn.
Griet (Scarlett Johansson) mit dem Perlenohrring.
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Fakten |
Originaltitel: A Girl with a pearlearring
deutscher Kinostart am: 23.09.2004
Genre: Drama
Regie:
Peter Webber
Dieser Film wurde bewertet von: hope(87%)
Texte: hope
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27.05.2023 |
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