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leer Die Martins-Passion


Länge Unterhaltung Spannung Action Musik Erotik Anspruch Eindruck Gesamt
***** ***** ***** *** ***** *** ***** *****
96%
 

 
Ein Film über die aufopfernde fast selbstzerstörerische Liebe zur Musik und den unbezwingbaren Willen niemals aufzugeben.

Die Martins-Passion


Irene Langemann porträtiert nicht nur das Leben des brasilianischen Starpianisten Joao Carlos Martins, sondern begleitet ihn auch in seiner schwersten Stunde.

Die Martins-PassionJoao Carlos Martins ist ein Name, den wahrscheinlich jeder von uns schon einmal gehört oder gelesen hat, ein Name, der untrennbar mit dem Komponisten Johan Sebastian Bach verbunden ist.

Joao Carlos Martins interpretiert Bach auf eine ganz eigene, niemals zuvor da gewesene Weise, weshalb er oft als der "...aufregendste Bachinterpret seit Glen Gould" gerühmt wird."

1940 in Sao Paulo geboren gilt er in den 60er Jahren als Bachinterpret von Weltrang. Mit 20 gibt er sein Debüt in America. Es folgen Konzerte und Zusammenarbeiten mit den Besten und namhaftesten Orchestern seiner Zeit. Martins spielt in den berühmtesten Konzerthäusern dieser Welt.

Bis 1966: Bei einem Fußballspiel im Central Park verletzt sich der Pianist den rechten Arm und als Folge verliert er das Gefühl in drei Fingern der rechten Hand. Er wendet sich ab von der Musik und wird ein erfolgreicher Geschäftsmann.

Aber das Feuer, die Dämonen, die ihn sein Leben lang begleiten, lassen ihm keine Ruhe und so schafft Joao Carlos Martins das Unmögliche: Er kehrt zurück ans Klavier und 1978 gibt er in der Carnegie Hall ein fulminantes Comeback, das ihn auf den Gipfel des Pianistenolymps katapultiert. Sogleich beginnt er mit der Aufzeichnung der gesamten Bachwerke für das Klavier. Wieder muss er Mitte der 80'er eine Verletzungspause einlegen. Martins gründet eine Baufirma und geht in die Politik. Ein Spendenskandal ruiniert seinen Ruf, wieder flüchtet er in die Musik, plant ein neues Comeback, erneut ist das Schicksal gegen ihn, als er in Rumänien bei einem Raub niedergeschlagen wird und dadurch die Gehirnzellen, die den rechten Arm koordinieren, beschädigt werden. Dennoch gibt es 1996 ein Comeback in der Carnegie Hall. Er schafft es, weitere CD-Aufnahmen zu beenden.

Aber die Anstrengung ist zuviel, die Folgen der vielen Verletzungen sind unerträgliche Schmerzen. Sie führen dazu, das Joao Carlos Martins sich im Jahre 2000 die Nerven der rechten Hand durchtrennt lässt. Er gibt nicht auf und versucht ein Comeback mit der linken Hand, aber es reicht nicht, somit bleiben die großen Konzertbühnen dieser Welt unerreichbar.

Die Martins-Passion


Dieser Film ist nicht nur eine Dokumentation. Julio Medaglia, einer der bekanntesten Dirigenten Brasiliens, der auch mit den Berliner Philharmonikern arbeitete und seine Frau Sabine bezeichnen ihn als einen Thriller, eine Mischung aus Hitchcock - Pasolini und Koyaniskatze. In meiner ersten Reaktion bezeichnete ich das Werk als epochal, weil es soviel mehr bedeutet als Film.

Die "Martins-Passion" ist ein Zeugnis für die wahre Größe Joao Carlos Martins, wie er durch seine Liebe und Hingabe die Musik veränderte, wie er bereit war, alles zu geben und jeden Rückschlag ertrug und immer wieder sein Ziel verfolgte.

Dieser Film transportiert die beeindruckende Persönlichkeit von Joao Carlos Martins. Echt und ergreifend, natürlich und unverfälscht nimmt Martins den Zuschauer an die Hand und führt ihn durch sein Leben. Er gewährt ganz persönliche und intime Einblicke. Manchmal mit einem Zwinkern, manchmal mit einer Träne im Auge, aber niemals resignierend. Der Film „Die Martins-Passion" ist ergreifend emotional, die persönlichen Erzählungen Martins, die Bilder und die hervorragend ausgewählte Musik gehen durch und durch und man ist unweigerlich zu Tränen gerührt. Man freut sich über den Lebensmut und Humor, den Joao Carlos Martins bei aller Tragik noch in sich trägt, man ist zu Tränen bestürzt, weil man mitfühlt und die emotionale Tragweite, nicht mehr spielen zu können, mitempfindet.

Dennoch ist das Ende nicht Schweigen, sondern Hoffnung, und ein positives Gefühl für die Zukunft begleitet den Zuschauer, wenn er das Kino verlässt.

Ich möchte euch nicht bewegen oder abhalten, euch den Film "Die Martins-Passion" anzuschauen. Aber wenn ihr ihn seht, seit bereit, euch hinzugeben. Der Genuss ist um ein Vielfaches größer. Ich empfand es als ein sehr positives und durchweg erhebendes Kinoerlebnis.

Die Martins-Passion

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Fakten
Originaltitel:
Die Martins-Passion
 
deutscher Kinostart am:
09.09.2004
 
Genre:
Dokumentation
 
Regie:
Irene Langemann
 
Länge:
ca. 100 Minuten
 
FSK der Kinofassung:
ab o.A. freigegeben
 
Kinoverleih:
Zephir
 
Dieser Film wurde bewertet von:
Powder(96%)
 
Texte:
Powder
 
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