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Der 16jährige Erik Ponti (Andreas Wilson) versucht, durch Pazifismus in einem auf Unterdrückung durch Gewalt und Erniedrigung basierendem System zu überleben.
Inhalt:
Erik (Andreas Wilson) ist ein 16jähriger Junge, der aus einfachen Verhältnissen stammt. Die Geschichte spielt nach dem zweiten Weltkrieg in Stockholm in den 50er Jahren. Erik besucht das Elite-Internat Stjärnsberg. Dort will er dem Teufelskreis der Gewalt durch den Vater (Johan Rabeus), der Erik wegen jeder Kleinigkeit misshandelt, entkommen und seinen Schulabschluss machen. Stjärnsberg ist seine letzte Chance einen Abschluss zu machen, denn von der anderen Schule ist er wegen Verhaltensauffälligkeiten durch ständige Schlägereien mit Mitschülern geflogen.
Erik will seine Mutter (Marie Richardson), die ihren Familienschmuck versetzte, um ihrem Sohn den Besuch zu ermöglichen, auf keinen Fall enttäuschen. Deshalb bemüht er sich, ein guter Schüler und Sportler zu sein. Doch das geradezu unmenschliche System in Stjärnsberg, das auf der Macht des Schülerrats basiert und aufgrund der Tradition durch die Lehrerschaft geduldet wird, treibt Erik schon bald in die Enge. Dabei zeichnen sich Muster des kranken Gedankenguts der Nazi-Ideologie im Verhalten der Lehrer, aber besonders der Oberstufenschüler ab, die an dem Elite-Internat Stjärnsberg leben.
Erik lässt sich jedoch nicht demütigen und akzeptiert stoisch jede Strafe, die ihm der Schülerrat auferlegt. Das erregt die Aufmerksamkeit von Otto Silverhielm (Gustaf Skarsgard), dem Führers des Rates. Mit brutalen Mitteln versucht er, den Willen Eriks zu brechen. Ständig versucht er, ihn zu provozieren, denn wer als Neuling einen Oberstufenschüler schlägt, fliegt von der Schule. Als keine der Demütigungen zum ersehnten Erfolg führen, greift Silverhielm Pierre (Henrik Lundström), den einzigen Freund und Zimmergenossen Eriks, an.
Als dann auch noch die Küchenhilfe Marja (Linda Zilliacus), eine 19jährige Finnin, zu der Erik in den vielen Strafwochenenden, an denen er nicht nach Hause durfte, eine romantische Beziehung knüpfte, ihre Arbeit am Internat verliert, wird es immer schwerer für den Jungen, der seinen Unterdrückern körperlich um ein Vielfaches überlegen ist, sich zu beherrschen. Und so nimmt Erik den Kampf gegen das Regime auf und macht sich dadurch Feinde auf allen Ebenen.
Kritik:
Evil ist die spannende Geschichte eines Jungen, der versucht, sich zu ändern, um ein besserer Mensch zu werden, während aber die Umstände gegen ihn sind. Eindrücklich und teilweise erschütternd plastisch zeigt dieser Film, wie Macht korrumpiert und wie Macht den Besitzer von Macht versklavt. Außerdem wird deutlich, und das auf eine sehr eindringliche Weise, dass die Würde des Menschen unantastbar ist. Dass sich niemand einem Regime beugen darf, dass die Prinzipien eines menschlichen Zusammenlebens ignoriert.
Der junge Schauspieler Andreas Wilson war ein Glückstreffer für den Film und Rettung in letzter Minute, denn bis kurz vor Drehbeginn war die Rolle des Erik Ponti noch nicht besetzt. Seine Performance in "Evil" bescherte dem jungen Schauspieler bereits eine Ehrung als Europäischer Shooting Star 2004. Wie ich meine, zurecht, und weiter behaupte ich, dass der junge Mann eine große Zukunft vor sich hat und durchaus mit Leuten wie Matt Damon und Konsorten konkurrieren kann. Die Inszenierung ist wie die Situation, in der Erik lebt, erdrückend, so dass der Zuschauer miterlebt, was geschieht. Alles fügt sich harmonisch zusammen. Am Ende ist ein toller Film entstanden, der unsere Aufmerksamkeit verdient. Und den man sich durchaus anschauen sollte, wenn man auf anspruchsvolles Kino steht.
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Datum | Uhrzeit | Sender |
21.05.2016 ²) |
00:15 |
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23.09.2014 |
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²) Sendezeiten bis 05:00 Uhr sind in der Nacht zum Folgetag.
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