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leer Frühling, Sommer, Herbst, Winter ... und Frühling


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Kim Ki-Duk präsentiert ein meditatives Kinoereignis über einen Mönch und seinen Schüler im Wechsel der Jahreszeiten des Lebens.

Frühling, Sommer, Herbst, Winter ... und Frühling
Der junge Mönch hat Spaß daran, Tiere zu quälen.


Die Jahreszeiten begleiten uns ein Leben lang. Umso nahe liegender, auch das Leben in seinen Teilen nach den Jahreszeiten zu benennen. Im Frühling des Lebens sind Menschen spontan, manchmal auch launisch und unbedacht. Der Sommer gibt sich schwül und hitzig, oft sehr leidenschaftlich. Im Herbst erreicht der Mensch eine Stufe, auf der er träger wird, aber reflektierend über sein Leben so manche Dummheit ungeschehen machen will. Im Winter hingegen erreicht man eine gewisse Weisheit und meist ist die Fröhlichkeit einer Sehnsucht nach Jugend gewichen.

Ein junger Mönch lebt mit einem alten Mönch, der ihn unterrichtet, auf einer Insel in einem See umgeben von Bergen. Um Kräuter zu sammeln, rudert der junge Mönch, eigentlich noch ein Kind, ans Land. Doch an einem Wasserfall hat er eines Tages offenbar mehr Spaß, unschuldige Tiere zu quälen, und bindet einem Fisch, einem Frosch und einer Schlange Steine um. Schon am nächsten Morgen erteilt der alte Mönch seinem Schüler eine Lektion. Das Kind soll die Tiere wieder befreien, bekommt aber zur Strafe einen Stein umgebunden. Sollte auch nur eines der Tiere gestorben sein, wird der ihm umgebundene Stein ein Leben lang auf seinem Herzen lasten, so mahnt der alte Mönch.

Frühling, Sommer, Herbst, Winter ... und Frühling
Der reife Mönch kommt im Herbst zurück zu seinem Meister.

So steht in jeder der Jahreszeiten eine Lektion für etwas Grundlegendes, was fast jeder in seinem Leben lernen muss. Am Ende ist der junge Mönch zum alten Mönch geworden und bekommt einen jungen Schüler an die Seite gestellt. Der Kreislauf des Lebens schließt sich.

Regisseur Kim Ki-Duk („The Isle“) erzählt seine Geschichten mit wenigen Worten. Doch die Kraft seiner Bilder ist gewaltig. Dialoge verwendet er äußerst sparsam, dennoch – oder gerade deshalb – wirkt die Aussage so universell. Anders als in „The Isle“ verzichtet Ki-Duk hier auf die offene Darstellung von Gewalt. Sie findet nur hinterszenisch statt und wirkt daher umso nachhaltiger.

Frühling, Sommer, Herbst, Winter ... und Frühling
Im Frühling lehrt der alte Mönch den jungen die Kräuter.

Die Zuflucht der Mönche ist ihre Insel, zu der man nur mit dem Ruderboot gelangt. Ihr Ort der Kontemplation erlebt und überlebt die Tragödien der Leben der Mönche in Teilnahmslosigkeit. Die Schönheit der Natur bleibt immer atemberaubend, auch im Wechsel der Jahreszeiten. Der Zyklus des Lebens, der in seiner Stetigkeit manchem als Trost dienen mag, ist hier in den sich zwangsläufig wiederholenden Erfahrungen gleichwohl ein Grund zur Verzweiflung.

„Frühling, Sommer, Herbst, Winter ... und Frühling“ ist ein Film, den man sehr unterschiedlich deuten kann, vor allem auch mit den vorkommenden Tieren in den verschiedenen Episoden. Als meditatives Kinoereignis ist der Film aber dennoch alles andere als langweilig. Und von Kim Ki-Duk wird man auch in westlichen Kinos in Zukunft sicher noch mehr sehen.

Frühling, Sommer, Herbst, Winter ... und Frühling
Im Sommer verliebt sich der jugendliche Mönch und verlässt die Insel.

Frühling, Sommer, Herbst, Winter ... und Frühling
Im Winter ist der inzwischen alte Mönch (Kim Ki-Duk) geläutert.

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Fakten
Originaltitel:
Bom, Yeoreum, Gaeul, Gyeowool, Geurigo, Bom
 
deutscher Kinostart am:
18.03.2004
 
Genre:
Drama
 
Regie:
Kim Ki-duk
 
Dieser Film wurde bewertet von:
hope(91%)
 
Texte:
hope
 
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TV-Termine

DatumUhrzeitSender
07.04.2012 ²) 02:10 BR
19.08.2010 22:25 3Sat
²) Sendezeiten bis 05:00 Uhr sind in der Nacht zum Folgetag.
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