Jenseits aller Grenzen - Wo die Hoffnung überlebt |
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Länge | Unterhaltung | Spannung | Action | Musik | Erotik | Anspruch | Eindruck | Gesamt |
***** | * | **** | *** | *** | ** | ***** | **** | 83% |
Inhalt:
Sarah (Angelina Jolie) ist nicht wenig überrascht, als die beschauliche Benefizgala, die sie zusammen mit der Familie ihres Ehemanns besucht, plötzlich von einem durchgedrehten Aktivisten gestört wird. Nick Callahan (Clive Owen) vermittelt der versammelten High Society anschaulich – nämlich durch Vorführung eines armen afrikanischen Jungen – wie es auf dem anderen Teil der Welt aussieht, für den hier vermeintlich gesammelt wird. Doch Nicks verzweifelter Aufruf, ein von ihm geleitetes Flüchtlingslager zu unterstützen findet kein Gehör. Schlimmer noch: Nick wird verhaftet und von seinem Schützling getrennt; der afrikanische Junge entkommt der britischen Polizei und erfriert in der nächsten Nacht unter einer Autobahnbrücke…
Aber Nick hat doch etwas bewegt: Sarah beschließt spontan, dass sie selbst etwas tun kann. Sie organisiert Hilfsgüter und macht sich auf den Weg, um diese selbst nach Afrika in das Flüchtlingslager von Nick Callahan zu bringen. Eine gefährliche Reise, die ihr Leben für immer verändern und diesem einen neuen Sinn geben wird.
Kritik:
Es sind schon harte Bilder, die uns Martin Campbell hier auftischt. Ungeschönt zeigt er das Elend und die humanitären Katastrophen dieser Welt. Dabei erzählt der Film in drei Episoden, die im Abstand zahlreicher Jahre spielen und geschickt farblich von einander abgesetzt sind, von drei völlig unterschiedlichen Regionen, in denen sich doch immer wieder die gleichen Schicksale und Überlebenskämpfe abspielen. Ebenso, wie das Risiko, das der Arzt Nick Callahan eingeht, indem er mit Waffenschiebern Geschäfte macht, immer größer wird, steigert sich auch die gezeigte Gewalt in immer neue Ebenen: Während in der Wüste Afrikas vor allem die Machtlosigkeit der Helfer und das Elend der verhungernden Menschen schockiert, ist es in Asien die Skrupellosigkeit mit der z.B. ein unschuldiges Baby für die eigenen Zwecke missbraucht wird. In den eisigen Regionen ehemaliger Sowjetstaaten schließlich sind die Helfer längst vollends zwischen die Fronten geraten und werden entführt.
Mitten in dieser aufwühlenden Geschichte agiert eine Angelina Jolie, die am Anfang wunderbar in das Klischee der in reiche Kreise eingeheirateten Amerikanerin passt, die sich noch nie wirklich über Afrika oder andere Krisenregionen der Erde Gedanken gemacht hat. Überraschend glaubwürdig fällt danach ihre Wandlung aus. Eine der Schlüsselszenen hier ist die verletzte Mutter und ihr Baby, die sie vom LKW aus sieht und deren Rettung sie dickköpfig durchsetzt. Clive Owen macht in der Rolle des Arztes Nick Callahan ebenfalls eine gute Figur, auch wenn die Beziehung zwischen ihm und Sarah nicht allzu deutlich wird. Unter den zahlreichen in den einzelnen Episoden wiederkehrenden Nebenfiguren fällt Yorick van Wageningen in der Rolle von Steiger auf, u.a. weil er von Tobias Meister in einer ganz ungewöhnlichen Tonlage synchronisiert wurde.
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