Musik für Hochzeiten und Begräbnisse |
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Länge | Unterhaltung | Spannung | Action | Musik | Erotik | Anspruch | Eindruck | Gesamt |
**** | ***** | *** | ** | *** | ** | ***** | ***** | 86% |
Inhalt:
In “Music für Hochzeiten und Begräbnisse” geht es um Sara (Lena Endre), eine erfolgreiche Schriftstellerin. Sie lebt zurückgezogen am Ufer eines Sees in einer Villa, die ihr Ex-Ehemann Peter (Bjørn Floberg), ein Architekt, entworfen, gebaut und eingerichtet hat. Diese Haus enthält nichts Überflüssiges, alles ist klar voneinander getrennt, minimalistisch, wenn nicht sogar abstrakt wirkt ihr Lebensraum. Ein durchdefiniertes Kunstwerk. In dieser Umgebung versucht sie, die Scheidung, aber vor allem den Tod des gemeinsamen Kindes zu verarbeiten. Für ihn persönlich unvorstellbar! In der folgenden Nacht tötet sich Peter selber durch eine Schuss in den Kopf. Weil er glaubt, an Krebs erkrankt zu sein. Aber ob das der tatsächliche Grund ist? Wieder ist die Schriftstellerin mit einem schweren Verlust konfrontiert. Wieder geschah die Tragödie im eigenen Haus. Jedoch könnte in diesem Verlust auch ein Anfang begründet sein. Kritik:
Wie dieser Anfang aussehen könnte, zeigt “Music for Weddings and Funerals”. Dieser Film handelt offensichtlich von Trauer, von Verlust und wie wir damit umgehen. Er beschreibt die Suche Saras nach einem Ausweg und bietet hier auch einen Ansatz für einen Pfad aus dem Tal der Finsternis. Dieser ist zwar nicht universell adaptierbar, zeigt aber, dass es mehr als nur einen Weg gibt. Sara nimmt uns mit auf ihren Pfad, indem sie sich mit dem Leben ihres Mannes auseinandersetzt und unerwartet Hilfe und Verständnis erfährt von Personen, von denen sie es zunächst nicht erwartet hätte. Dabei wird ihr bewusst, wie jene den Verlust eines geliebten Menschen verarbeiten; im Jetzt und in der Vergangenheit. Durch ihr Mitgefühl und ihr Verständnis wird dieser Film zu einem sehenswerten Erlebnis, dass den Zuschauer widererwartend mit einem guten Gefühl ins wahre Leben entlässt. “Music für Hochzeiten und Begräbnisse” ist ohne Zweifel ein anspruchsvoller Streifen, der dem Besucher einiges abverlangt. Aber es lohnt sich, das kann ich versprechen. Dazu trägt die Musik von Goran Bregovic, der den Bogdan spielt, erheblich bei. Sie verleiht dem Ganzen eine Art surrealen Charakter, ohne in die totale Abstraktion abzurutschen. Goran Bregovic gibt hier auch zugleich sein Leinwanddebüt, sehr gelungen wie ich meine. Überhaupt leisteten die Schauspieler, die allesamt zu den besten ihres Heimatlandes zählen, einen tollen Job. So gut, dass ich trotz der Tatsache, dass alles in Schwedisch gesprochen wurde, nie das Gefühl hatte, etwas nicht zu verstehen. Am Ende sogar völlig vergaß, das auf der Leinwand eine Sprache gesprochen wurde, die ich nicht mal im Ansatz verstehe. Soviel also zur Ausdruckskraft der Schauspieler. Was soll ich noch erzählen, schaut ihn euch einfach an!
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