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Was passiert, wenn ein überdurchschnittlich fitter Amerikaner sich einen Monat nur von McFood ernährt? Drei Mahlzeiten täglich können ganz schön zur Qual werden. Aber seht selbst...
Die traurige Bilanz.
Kritik:
Vor ein paar Jahren wagten zwei Teenager das Unglaubliche. Aufgrund ihres beträchtlichen Übergewichtes verklagten die zwei Mädels den Konzern McDonalds. Nun gut. In Amerika wird sowieso permanent irgendwer verklagt. Aber das war doch ziemlich frech. Das fand auch der Richter, der die Klage abwies, da es nicht bewiesen ist, dass die Gewichtszunahme einzig durch das Essen von McDonalds zu verantworten ist.
Morgan Spurlock wollte dem nachgehen und ließ sich auf ein ziemlich gewagtes und recht unappetitliches Experiment ein. Er wollte sich dreißig Tage lang nur von McDonalds ernähren. Drei Mahlzeiten am Tag, dabei muss jedes Gericht der Karte mindestens einmal gegessen werden und wann immer er die Sondergröße Super-Size (entspricht dem deutschen "Maxi-Menu") angeboten bekommt, muss er sie auch nehmen. Außerdem muss alles, was er isst oder trinkt von McDonalds kommen.
Bei seinem gewagten Versuch lässt er sich von drei Ärzten und einer Ernährungswissenschaftlerin überwachen. Und seine Veränderung ist erstaunlich. Seine erste Super-Size-Portion versetzt ihn erst in McHeaven und wenige Minuten später muss er sich übergeben. Nach zehn Tagen ist er schlaff und müde und seine Freundin beschwert sich über mangelnde Bett-Aktivitäten. Ein paar Tage später ist er schon abhängig und hat Kopfschmerzen, wenn er keine leeren McKohlenhydrate zu sich nimmt. Wie schlimm die Auswirkungen auf seine Blutwerte und sein Gewicht sind, glauben auch die Ärzte kaum.
Morgans vegan essende Freundin sorgt sich.
Im neuen Boom des Dokumentarfilms schlägt Morgan Spurlocks „Super-Size Me“ ein, wie eine Bombe. Dabei ist der Film keineswegs als objektive Dokumentation zu verstehen, wenngleich es bestimmt viele Farben gibt, die auch alle Anwälte von McDonalds nicht leugnen oder wegklagen können.
Das ist aber nicht, was diesen Film so sehenswert macht. Morgan Spurlock montiert schon fast so gekonnt wie der Meister der Doku-Satire Michael Moore („Bowling for Columbine“, „Fahrenheit 9/11“), wird aber trotz dieser unverkennbaren Parallele nie langweilig oder vorhersehbar. Mit einem glänzenden Soundtrack setzt er gekonnt Akzente und der Film wird zur Party.
Doch ist natürlich nicht die Aussage zu vernachlässigen. Wie könnte man auch, so plakativ, wie sie manches Mal daher kommt. Diese Aussage ist vielschichtig. Abgesehen davon, dass die McDiät für Morgans Gesundheit nicht gerade zuträglich war, sollten viele von uns sich Gedanken machen, was sie alles völlig kritiklos in sich reinstopfen. Besonders nachdenklich machen da wohl die Diskussionen über Kantinenessen an amerikanischen Schulen...
Morgan Spurlocks beispielloser Selbstversuch weiß zu unterhalten, ist aber nicht immer ernst zu nehmen. Auf jeden Fall sehens- und diskussionswert. „Ich liebe es!“
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Fakten |
Originaltitel: Super Size Me
deutscher Kinostart am: 15.07.2004
Genre: Dokumentation
Regie:
Morgan Spurlock
Dieser Film wurde bewertet von: hope(90%)
Texte: hope
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TV-Termine
Datum | Uhrzeit | Sender |
03.12.2014 |
20:15 |
ZDF Kultur |
12.11.2013 |
21:45 |
ZDF Kultur |
²) Sendezeiten bis 05:00 Uhr sind in der Nacht zum Folgetag.
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