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Roland Emmerich beweist auf eindrucksvolle Weise, welche Kraft und Faszination monströse Naturgewalten auf den Menschen ausüben, während sie ihn mit gleichgültiger Beiläufigkeit von der Erde tilgen.
Inhalt:
Paläoklimatologe Dr. Jack Hall (Dennis Quaid) veröffentlicht seine Theorie, nach der die letzte auf der Erde eingetretene Eiszeit vor 10.000 Jahren durch das Versiegen des Nordatlantischen-Stroms ausgelöst wurde.
Auf einer Klimakonferenz im indischen Neu Delhi appelliert er an die führenden Wirtschaftsnationen und Exportländer, dass der Verbrauch von fossilen Brennstoffen eingeschränkt werden muss, um einer weiteren Ausbreitung der globalen Erderwärmung entgegensteuern zu können – respektive den eintretenden Effekt weiter hinauszuzögern. Der Vizepräsident der Vereinigten Staaten von Amerika (Kenneth Welsh) bringt das Kernproblem auf den Punkt: Die wirtschaftlichen Verluste stehen in keinerlei Relation zur Gesundheit der Natur und unseres Heimatplaneten.
Im Gegensatz zu den wirtschaftlichen Kompetenzen der Versammlung ist Prof. Rapson (Ian Hall) von Dr. Halls Theorie angetan und überzeugt. Er selbst beschäftigt sich mit der Entwicklung des Temperaturgefälles und Salzgehaltes innerhalb des Golf-Stroms.
Hall selbst schätzt, dass der Stillstand unseres Klimamotors in 50 bis 150 Jahren eintreten kann, doch wie sich herausstellen wird, irrt er sich.
Durch die zunehmende Menge an Süßwasser durch abschmelzende Fragmente des ewigen Eises, wird das filigrane Gleichgewicht der Meeresströmung so weit gestört, dass die Wärmetauschpumpe des Meeres zum Erliegen kommt. Eine neue Eiszeit ist im Anmarsch.
Beginnend mit vereinzelten Naturkatastrophen, deren Ausmaß seit Beginn der Wetteraufzeichnung noch nie erreicht war, steigert sich das globale Phänomen bis in seine extremsten Züge. Die gesamte Nordhalbkugel gerät in einen Klimataumel, der sich erst dann beruhigt haben wird, wenn ein Ausgleich des klimatischen Ungleichgewichtes erzielt wurde. Hurrikans und Eisstürme hauchen große Teile der Welt binnen weniger nicht enden wollender Tage einen bis unter – 100°C kalten Kuss auf und frieren alles Vorhandene ein. Hall will kaum glauben, was er sieht, zumal sein Sohn Sam (Jake Gyllenhaal) mitten in der Gefahrenzone gefangen ist.
Kritik:
Roland Emmerich hat sich bis heute nicht umsonst einen Namen durch imposante Filme gemacht, deren Special-Effects und einhüllende Soundkulisse den Zuschauer in ihren Bann ziehen. Und genau das trifft auch auf "The day after tomorrow" zu: Er ist imposant.
Die computergenerierten Bilder, die über die Leinwand rauschen, faszinieren durch eine gestochene Brillianz und erschreckenden Realismus. Während man sich bei ID4 und Gozilla darauf verlassen konnte, dass keines der Szenarien so bald einträfe, erinnern die diesmal gezeigten Wetterphänomene weit mehr an die Realität, als einem lieb sein sollte. Doch dies übt einen bizarren Reiz aus, der schnell fesselt. Urgewaltige Wolkendecken, gigantische Stürme und unbeschreibliche Riesenwellen bahnen sich ihren Weg mit stoischer Kraft durch die von uns so hochgeschätzten Zeichen der Zivilisation.
Besonders beeindruckend löste das technische Team um Emmerich die Problematik der totalen Vereisung der nördlichen Regionen. Gigantische Wirbelstürme über der Nordhalbkugel, deren Auge den Durchmesser von 50 Meilen übersteigt, lassen die Temperatur innerhalb des windstillen Kanals pro Sekunde um 5° sinken. Die Folge sind Tieftemperaturphänomene bei denen selbst Benzinleitungen sofort vereisen und Menschen, wie damals die Mammuts, binnen Sekunden schockgefroren werden.
Die Schauspieler geben ihr bestes und wagemutig stehen sie ihren Mann im Angesicht des unausweichlichen Wandels, dem sich die Menschheit ausgeliefert sieht. Doch neben der Fülle an Katastrophengeschehen verblassen sie schnell und rücken in den Hintergrund, werden Nebendarsteller einer absoluten und allgegenwärtigen Natur-Präsenz.
Erschreckend ist, wie nahe die Story des Films sich am Rand dessen bewegt, was uns in der Zukunft wirklich erwarten könnte. Klimaforscher auf der ganzen Welt sind sich inzwischen darüber einige, dass, sobald der kritische Sättigungsgrad des Salz-/Süßwasserspiegels erreicht ist, der Nordatlantische Strom zusammenbrechen und dem uns bekannten Klima ein Ende bereiten wird.
Und auch heute vermag niemand zu sagen, wann dies geschieht. Es könnte 100 Jahre dauern, aber unter Umständen nur 20, wenn die Menschen weiterhin die Verantwortung für den Umgang mit ihrer Heimat ablehnen und wirtschaftliche Interessen in den Vordergrund stellen.
Fazit: Auch wer kein Freund von Katastrophenfilmen ist, kann sich von der gezeigten Bildpräsenz in "The day after Tomorrow" fesseln lassen und im Anschluss darüber nachdenken, wie fiktiv diese Zukunft wirklich ist!
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Fakten |
Originaltitel: The Day after Tomorrow
deutscher Kinostart am: 27.05.2004
Genre: Katastrophenfilm / Action
Regie:
Roland Emmerich
Dieser Film wurde bewertet von: DJMK(94%)
Texte: DJMK
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Synchronsprecher
Schauspieler | Synchronsprecher |
Vitali Makarov | Waléra Kanischtscheff |
Jake Gyllenhaal | Marius Claren |
Dennis Quaid | Thomas Danneberg |
TV-Termine
Datum | Uhrzeit | Sender |
25.02.2024 |
20:15 |
Sat.1 |
09.12.2023 |
22:20 |
Vox |
²) Sendezeiten bis 05:00 Uhr sind in der Nacht zum Folgetag.
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