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Ein Verlierer will sich das Leben nehmen, verliebt sich stattdessen, um dann seine Vergangenheit zu entdecken. Unausgegorener Film, der sich nicht für einen Weg entscheiden kann, mit Kirsten Dunst, Orlando Bloom und Susan Sarandon.
Drews Mutter (Susan Sarandon) und seine Schwester mit ihm bei der Trauerfeier.
Kritik:
Drew Baylor (Orlando Bloom) ist Turnschuh-Designer, oder besser gesagt, er war einer. Denn soeben hat das größte finanzielle Desaster der Firmengeschichte verursacht. Knapp eine Milliarde Dollar kostet sein Fehler und sein Boss (Alec Baldwin) prophezeit, dass wegen dieses Schuhs, die Menschen es möglicherweise vorziehen könnten, wieder barfuß zu gehen.
Das war es eigentlich dann auch, was dieser Film an guten Einfällen und guten Schauspielern zu bieten hat. Und dieser eine gute Einfall wird nicht mal bis zu Ende geführt. So war es für mich der einzige Grund in diesem unausgewogenen Machwerk sitzen zu bleiben, zu erfahren, weshalb man denn mit einem einzigen Schuh eine Milliarde Dollar in den Sand setzen kann. Nun ja, es wird für immer dem Zuschauer verborgen bleiben. Der einzige Schauspieler in diesem Film, der aus seiner Rolle etwas machen kann, ist Alec Baldwin. In Gestalt des Firmenbesitzers, der die Zukunft der Firma den Bach runter gehen sieht, und mit einer gehörigen Portion Zynismus den Verantwortlichen vor die Tür setzt, gefällt Baldwin einfach richtig gut, allerdings darf er nur wenige Minuten auf der Leinwand glänzen. Danach ist die Geschichte einem überforderten Orlando Bloom und einer zu süßen Kirsten Dunst überlassen. Orlando Bloom scheint nur Figuren verkörpern zu können, die weitab von seiner eigenen Lebensrealität stehen. Den ganz gewöhnlichen jungen Mann, dessen Vater kürzlich verstorben ist, kann er nicht überzeugend auf die Leinwand bringen. Beim Flug in seine Heimatstadt – um seinen Vater zu beerdigen – lernt er die kesse Stewardess Claire (Kirsten Dunst) kennen.
Claire (Kirsten Dunst)
Auch wenn er, gerade entlassen, noch zu Hause Selbstmordgedanken hatte, verliebt er sich in die hübsche Blondine. Für jeden Kinogast höchst verwunderbar, da Bloom zu diesem Zeitpunkt eine Ausstrahlung wie ein Schluck Wasser hat.
An dieser Stelle sollte der Film sich entscheiden, welchen Weg er wählt, und er scheitert in dem Versuch, zu viel auf einmal zu erzählen. Die romantische Komödie zwischen Claire und Drew läuft neben der Selbstfindung von Drew in seiner alten Heimatstadt mit einer schrecklich netten Familie. Als dann auch noch seine Mutter (Susan Sarandon) zur Trauerfeier anreist, kippt der Film schließlich in eine Art Bauernschwank, um als Roadmovie (Drews Heimreise im Auto) zu enden. Dazu kommt ein mieser, zusammengewürfelter Soundtrack, der es schafft, in jeder Szene ein unpassendes Lied zur schlecht verkörperten Handlung zu spielen. Das beginnt spätestens nach einer Stunde so zu nerven, als würde man sich ein viel zu langes Musikvideo anschauen. Im Abspann zählt man nicht weniger als 35 Musikreferenzen – ein normaler Radiosender bekommt in zwei Stunden eher nur 25 Lieder unter. Hinzu kommt der Geschmack des abgestandenen, denn der Film erscheint zusehends wie ein lauer Aufguss vom Independent-Erfolg „Garden State“.
Abgesehen von Teenies, die auf Orlando Bloom stehen oder absoluten Kirsten Dunst-Fans kann ich mir niemanden vorstellen, der gerne für einen solchen Mist Geld ausgibt.
Drew (Orlando Bloom)
Drews ehemaliger Boss (Alec Baldwin)
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Fakten |
Originaltitel: Elizabethtown
deutscher Kinostart am: 03.11.2005
Genre: Tragikomödie
Regie:
Cameron Crowe
Dieser Film wurde bewertet von: hope(25%)
Texte: hope
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