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Fatih Akin schrieb das Drehbuch zur Culture-Clash-Komödie im Schanzenviertel in Hamburg. Sehr witzig und originell verfilmt von Anno Saul mit Nora Tschirner, Denis Moschitto und einem Gastauftritt von Sibel Kekilli.
Ibo (Denis Moschitto) und Titzi (Nora Tschirner) haben sich lieb...
Kritik:
Der erfolgreiche deutsch-türkische Regisseur Fatih Akin hatte seit langem den Traum, den ersten deutschen Kung-Fu-Film zu drehen. Doch dafür konnten sich bislang offenbar nicht allzu viele andere begeistern. Stattdessen wurde „Kebab Connection“ auf die Beine gestellt.
Ibo (Denis Moschitto) ist eben jener junge türkisch-stämmige Deutsche in Hamburg, der eben jenen ersten deutschen Kung-Fu-Film drehen möchte. Doch das einzige, was er machen darf, ist ein Werbespot für die Dönerbude seines Onkels. Dies schafft er auch recht erfolgreich und wird über Nacht zum lokalen Star. Alles scheint recht gut für Ibo zu laufen, bis seine Freundin Totzi (Nora Tschirner) ihm mitteilt, dass er Vater wird. Vor allem Ibos Vater ist gar nicht begeistert und verstößt seinen Sohn, da er ihm seit frühester Kindheit eingebläut hat, dass er auf gar keinen Fall ein deutsches Mädchen schwängern darf.
Ibos Leben wird durch den zweiten Werbespot, den er drehen soll, und durch die griechische Taverne gegenüber von Onkels Dönerbude nicht gerade einfacher. Schon bald weiß er nicht mehr, wo ihm der Kopf steht.
...bis Ibo erfährt, dass Titzi schwanger ist.
„Kebab Connection“ ist die deutsche Antwort auf Multi-Kulti-Komödien wie „Kick it Like Beckham“, „Jalla! Jalla!“ oder „My Big Fat Greek Wedding“. Dabei steht „Kebab Connection“ am ehesten in der Tradition von Josef Fares’ Filmen „Jalla! Jalla!“ oder auch „Kops“, in dem Kung-Fu ebenfalls thematisiert wird. Doch alle diese Anleihen an andere europäische beziehungsweise kanadische Filme schmälern nicht die Leistung von Fatih Akin. Er schafft es, deutsche Filme wieder frei von Vergangenheitsbewältigung zu gestalten. So macht es mal wieder Spaß in deutsche Filme zu gehen.
Die beiden Hauptdarsteller agieren wundervoll miteinander. Denis Moschitto ist halb türkischer und halb italienischer Abstammung und von daher einfach die beste Besetzung für eine Culture-Clash-Komödie. Nora Tschirner, hauptberuflich MTV-Moderatorin, gibt die emanzipierte junge Frau, die sich auch einem türkischen Freund nicht unterordnen möchte. Sie spielt eine angehende Schauspielerin ohne Engagement aber mit viel Talent. Sie und ihre Mitbewohnerin üben tagein tagaus Shakespeare-Dialoge. Dies gibt dem Film einen seiner hauptsächlichen Charakteristika: Zitate. Ständig werden berühmte Film zitiert und nicht nur Kung-Fu oder Tarantino. Am markantesten fand ich persönlich die Treppenszene mit einem Gastauftritt von Sibel Kekilli, die an Sergei Eisensteins „Panzerkreuzer Potemkin“ erinnert.
Besonders sein Vater ist nicht erbaut darüber.
Anno Saul hat hier mit seinem zweiten Kinofilm bewiesen, dass er sich im Filmbusiness bestens zurechtfindet. Wir hoffen auf mehr! „Kebab Connection“ ist auf jeden Fall schon ein guter Anfang für den Sommer und für Sauls Karriere. Cineclub-Filmtipp!
Und Ibo lädt auch noch den Zorn der Italienerin (Sibel Kekilli) auf sich.
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Fakten |
Originaltitel: Kebab Connection
deutscher Kinostart am: 21.04.2005
Genre: Culture-Clash / Komödie
Regie:
Anno Saul Länge: ca. 96 Minuten Kinoverleih: Timebandits
Dieser Film wurde bewertet von: hope(90%)
Texte: hope
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Datum | Uhrzeit | Sender |
26.01.2023 |
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23.01.2023 |
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