Stolz und Vorurteil |
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Länge | Unterhaltung | Spannung | Action | Musik | Erotik | Anspruch | Eindruck | Gesamt |
***** | **** | *** | * | *** | *** | ***** | ***** | 86% |
Inhalt:
Elizabeth Bennet (Keira Knightley) ist als zweitälteste von fünf Kindern aufgewachsen. Sie musste seit Jahren ertragen, wie sich ihre ständig dem Nervenzusammenbruch nahe Mutter (Brenda Blethyn) um nichts anderes sorgt als die möglichst gewinnbringende Vermählung ihrer Töchter. Da kommt der Besuch von Mr. Bingley (Simon Woods) gerade recht. Und auf dem Dorfball schafft es Mrs. Bennet tatsächlich, ihre Tochter Mary dem reichen Mr. Bingley vorzustellen. Dort begegnet auch Elizabeth zum ersten Mal jenem geheimnisvollen Mr. Darcy (Matthew MacFadyen), der in der nächsten Zeit noch so manches Mal ihren Weg kreuzen soll. Kritik:
Joe Wright inszenierte diese Romanze in einer sehr gewöhnungsbedürftigen aber auch sehr überzeugenden Art. Hat man sich erst einmal an die langsame, schwenkende Kameraführung gewöhnt, mit der Wright Räume aus dem imaginären Winkel eines nicht vorhanden Hundes betritt oder mit der er Tänzern aus den Augen eines mit tanzenden Gastes mit allen Drehungen folgt, so kann man diese Erfahrung voll und ganz genießen. Vor allem zur Hauptdarstellerin Keira Knightley baut Wright mit seinem Stil eine Nähe auf, die vom heutigen Kino selten geboten wird. Und Keira Knightley erfüllt die Erwartungen, die so in sie gesetzt werden, voll und ganz. Man meint manchmal, ihr die Gedanken an der Nasenspitze ablesen zu können. Sie war ohnehin die Idealbesetzung für den Charakter der Elizabeth Bennet, wobei der Vorname nicht die einzige Parallele zur Elizabeth aus "Fluch der Karibik" darstellt, mit deren Verkörperung Keira Knightley sich etablieren konnte. Dass der Stolz und die Vorurteile der gesellschaftlichen Klassen gegen einander fast zum Scheitern der Liebe zwischen Mr. Darcy und Elizabeth geführt hätten, ist nicht nur Titel und Thema des Films und der Buchvorlage von Jane Austen, sondern jeder Zuschauer bekommt streckenweise die ganze Härte dieser Situation zu spüren. Dass das ganze Drama dann in einer weder realistischen, noch spannenden Auflösung gipfelt, war allerdings unausweichlich. Doch auch hier kann man Joe Wright ein Kompliment machen: Indem er allen Kitsch, den er nur finden konnte, in die finale Szene zwischen Elizabeth und Mr. Darcy einfließen lässt, nimmt er ihr jeden realistischen Anspruch und versetzt sie eher auf Wunschtraumebene.
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