Drum Bun |
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Länge | Unterhaltung | Spannung | Action | Musik | Erotik | Anspruch | Eindruck | Gesamt |
***** | **** | *** | - | **** | * | **** | **** | 77% |
Inhalt:
Er kann es kaum glauben: Nach Jahren der Funkstille erhält Martin Schlegel (Felix Theissen) endlich eine Nachricht von seinem in Rumänien lebenden Vater. Es ist die Botschaft seines Todes, die den Berliner im Auto auf dem Handy erreicht. Einer spontanen Eingebung folgend, lässt er seine Verlobte in Berlin zurück und reist in die Karpaten. Dort beginnt eine unglaubliche Odyssee: Bereits am Flughafen wird Martin das Handy und sein Portemonnaie geklaut, anschließend erleichtern ihn freundliche Einheimische beim Autokauf um sein Geld. Mit einer Schrottkarre irrt der arrogante Deutsche nun kreuz und quer durch die Stadt auf der Suche nach dem Krankenhaus, in dem die Leiche seines Vaters liegen soll. Erst als das Auto den Geist aufgibt und er als Anhalter vom jungen Pärchen Agi (Krisztina Bíró) und Imi (Tobor Pálffy) aufgenommen wird, wendet sich das Blatt. Mit Agis Hilfe kann Martin die Spur seines Vaters wie bei einer Schnitzeljagd verfolgen. Unterdessen kommt Imi allerdings mächtig unter die Räder, bzw. zwischen die Autotüren, weil Martin Imis Hand beim Zuschlagen der Tür übersieht. Dass Agi und Martin Schlegel dann auch noch Imis schönen „westlichen“ Renault klauen, um irgendwo in den transsilvanischen Bergen nach den Resten von Martins Vater zu suchen, bringt Imi in eine bedenkliche Lage. Denn das Auto gehört seinem Chef, und der braucht es schneller zurück als gedacht. Nun muss Imi die Verfolgung antreten...
Kritik:
Drum Bun lebt vom überragenden Schnitt und der Aussagekraft der Darsteller. Gesprochen wird ungarisch, rumänisch und englisch und nicht selten aneinander vorbei. Durch die Untertitel ist man im Vorteil, was die genauen Inhalte angeht. Die Stimmungen und Emotionen der Agierenden kommen jedoch auch so überraschend gut beim Zuschauer an. Dass die finale Autofahrt dabei etwas sehr lang ausfällt, lässt sich verschmerzen, da auch hier der für den Schnitt verantwortliche Christof Schilling seiner Linie treu bleibt und viele kurze Szenen geschickt miteinander verwebt. Zusammen mit der teilweise eindringlich im Vordergrund stehenden Musik, erzeugt der Film streckenweise den Effekt eines Zeitraffers, der das Geschehen allumfassend zusammenfasst, anstatt nur Ausschnitte zu präsentieren, wie man es sonst gewohnt ist.
Der Titel des Films „Drum Bun“ bedeutet „Gute Reise!“. Und das ist etwas, dass auf den ersten Blick keiner der beteiligten Charaktere in diesem Film wirklich hat. Wenn man jedoch die Entwicklung betrachtet, die alle drei angesichts der zögerlich aufgenommenen, aber dennoch funktionierenden Völkerverständigung durchmachen (oder noch durchmachen werden), wirft das ein anderes Licht auf den Titel. Robert Ralston und seinem Team ist hier ein kleiner, nachdenklicher Film gelungen, der zurecht auf zahlreichen Festivals gezeigt und ausgezeichnet wurde.
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